Die Lage der Friedberger Ach scheint besorgniserregend. Die Wirkung der beispiellosen Rettungsaktion mit Wasser aus dem Auensee ist verpufft. Mühlen stehen wieder still, mancher befürchtet ein erneutes Fischsterben und die Funktion als Vorfluter für Kläranlagen könnte wieder problematisch werden. Natürlich hat der extrem trockene Sommer das Problem verschärft, doch besteht es nicht erst seit gestern. Wann handelt das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth?
Seit Jahren beklagen die Betreiber der Mühlen zwischen Friedberg und der Mündung in die Donau den niedrigen Wasserstand. Als Beispiel dafür, wie schwer sie sich tun, ihre Forderungen durchzusetzen, mag die langwierige Diskussion um die Verletzung der Flusssohle bei Kissing dienen. Für die Müller geht es um die wirtschaftliche Existenz. Doch auch abgesehen davon braucht die Ach mit ihrem wertvollen ökologischen System systematischen und nachhaltigen Schutz. Im Notfall Wasser einzuleiten, bekämpft nicht die Ursachen.
Runder Tisch für die Friedberger Ach nötig
Mühlenbetreiber, Fischer und Naturschützer haben das Gefühl, vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth nicht ernst genommen oder auch nur wirklich gehört zu werden. Dabei tut zügiges Handeln Not. Allerdings stand die Behörde in der Vergangenheit schon des Öfteren dafür in der Kritik, dass sie langsam und umständlich handle, etwa bei Hochwasserschutzmaßnahmen am Eisbach in Bachern oder an der Paar.
Donnerstagnachmittag fand ein Treffen zwischen Wasserwirtschaftsamt und Landratsamt statt. Sinnvoll wäre ein runder Tisch, an dem nicht nur Fachleute aus Ämtern sitzen, sondern auch diejenigen Gehör finden, die den Fluss seit Langem gut kennen und sich um ihn Sorgen machen.