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Kommentar: Demokratie findet vor Ort statt

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Demokratie findet vor Ort statt

Ute Krogull
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    An Sophie Scholl, Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime, erinnerte in Friedberg ein Theaterstück im Rahmen der „Langen Nacht der Demokratie“.
    An Sophie Scholl, Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime, erinnerte in Friedberg ein Theaterstück im Rahmen der „Langen Nacht der Demokratie“. Foto: Alexander Kaya

    In München polemisiert Ministerpräsident Söder gegen die Grünen als größte Gefahr (hat er da nicht was vergessen?). In Friedberg stehen der schwarze Landrats-Vize Losinger und die grüne Bürgermeisterin Eser-Schuberth Seite an Seite und halten bei der „Langen Nacht der Demokratie“ die Fahne für die Würde der Menschen hoch. Ein gutes Zeichen, haben doch beide, Vollblutpolitiker und Vollblutpolitikerin, in jahrzehntelanger Tätigkeit die anstrengenden Seiten der Demokratie bestens kennengelernt.

    In kreativen, engagierten und gut besuchten Veranstaltungen wurde in Friedberg, Aichach und Mering am Vorabend des Tages der deutschen Einheit Lust auf die Demokratie gemacht. Das ist toll, doch im Grunde ist es traurig, dass man für Demokratie werben muss. Schätzen wir das scheinbar Selbstverständliche zu wenig in der Geborgenheit einer wirtschaftlich starken, gesellschaftlich stabilen, politisch (noch) gemäßigten Region?

    Es gilt jetzt Zeichen zu setzen. Und es gilt sich auf die Stärken und Vorteile der Demokratie zu besinnen, trotz Angst vor Überfremdung, trotz Heizungsgesetz, trotz Hickhack in Berlin. Darauf, dass Demokratie vor Ort stattfindet. Und dass sich ihr Ende übrigens auch vor Ort zeigen wird, sehr konkret: Mit Angst, am Stammtisch seine Meinung zu äußern, mit Ausgrenzung nicht „nur“ wegen Herkunft, mit dem Ende der freien Selbstbestimmung.

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