In Zeiten, in denen Dimensionen immer größer werden, will Monika Mendats neue Ausstellung „Little Treasury“ (“Kleine Schatzkammer“) einen Kontrapunkt. Es sind kleine „Schätze“, also kleine Formate großer Kunst. In der Erzählung „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry heißt es: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar“.
Nun sind die neuen Werke der Künstlerin Monika Mendat nicht unsichtbar, aber sie reduzieren den Blick auf das Wesentliche. Die Konzentration auf das, was normalerweise unsichtbar ist, ermöglicht eine neue Sichtweise. Es sind Bilder voller Mystik und Sinnlichkeit.
Ausstellung von Monika Mendat in Friedberg: Natur als Motiv
Doch was ist für uns beinahe unsichtbar, weil es im Alltag untergeht? Es sind für die Friedbergerin wichtige Themen, wie die Natur, Flora und Fauna. Die Bilder präsentieren auf kleinstem Raum Pflanzen, Menschen und Tiere, die man bisweilen nur sieht, wenn man die Werke eindringlicher betrachtet.
Sich die Zeit zu nehmen, sei auch ein Wert, der in unserer aufgewühlten Gesellschaft immer mehr untergeht, so Mendat. Die Suche im Kleinen eröffne den Blick für das Große: für die schützenswerte Natur, bedrohte Spezies und Arten. „Denn inmitten all des politischen Trubels geht im Augenblick unsere wichtigste Aufgabe verloren, die Umwelt zu schützen, sie zu erhalten, sie lebenswert zu machen.“ Die Ausstellung ist keine Mahnung mit erhobenem Zeigefinger, sondern vielmehr wird die Schönheit der Natur, der Flora und Fauna, dargestellt, als zu erhaltender Wert.
Die Größe der Bilder liegt bei 20 auf 20 und 25 auf 20 Zentimeter, Acryl auf Karton, mit fluoreszierenden Sonderfarben in Acryl auf Karton. Die einzelnen Quadrate werden zu einem größeren Ganzen zusammengestellt. Das Hauptwerk „Different creatures“ wimmelt nur so von Leben, sei es allerlei Getier oder Pflanzen. Dazu gehören Bienen, Käfer, Haifische und andere Fische, Anemonen, Palmenwedel, ein Schnabel eines Vogels. Die Bilder tragen Titel wie „Blue orange“, „Pink Bee“ oder „Wild thing“, oder auch „Fishing for compliments“ und „Lost Atlantis“.
Allen Werken gemeinsam ist nicht nur die Größe, sondern auch die Technik und ihre Mehrdimensionalität. Sie entführen die Betrachter in ein intensives Raumerlebnis. Auffallend ist die intensive Farbigkeit, mit Sonderfarben, die einen ins Bild „hineinsaugen“. Deshalb betonen einige Bildtitel auch die verwendete Farbe wie Pink, Blau oder Orange. Der Mensch ist der Dschungeledition entlehnt und findet Eingang in der kleinen exklusiven Serie mit Namen „Lost Atlantis“ oder in der Abwandlung unter dem Titel „Hidden Place“.
Bilder der Friedbergerin Monika Mendat: Vernissage und Kontakt
Und ein weiteres Merkmal: Die kleinen Bilder sind abstrakt. Es ist eine Fortsetzung der Stilrichtung der geometrischen Abstraktion. In die Abstraktion integriert die Malerin geometrische Formen, die in unruhigen Zeiten Halt geben sollen. Die Malerin knüpft an eine große Tradition an: „‚Absolut Abstrakt‘ war der Titel der Retrospektive 2008/9 von Wassily Kandinsky im Lenbachhaus. Was der Maler vor über hundert Jahren in Gestalt des abstrakten Expressionismus begonnen hat, interpretiert Mendat individuell und knüpft an diese große Tradition der gegenstandslosen Malerei an, um diese auf faszinierende Weise ins Hier und Heute zu übertragen“, so Dr. Elmar Zorn, Kurator und Publizist.
Die Vernissage ist am Donnerstag, 21. November, um 19 Uhr in den Ausstellungsräumen an der Schmiedgasse 20. Besichtigung ansonsten nach Vereinbarung über www.stilbetrieb.de (AZ)
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