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Kissing: Waldkindergarten in Kissing wird erneuert

Kissing

Waldkindergarten in Kissing wird erneuert

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    Im Kissinger Waldkindergarten gibt es bisher nur einen kleinen Materialcontainer und einen provisorischen Unterstand. Jetzt investiert die Gemeinde nochmal für einen beheizbaren Container.
    Im Kissinger Waldkindergarten gibt es bisher nur einen kleinen Materialcontainer und einen provisorischen Unterstand. Jetzt investiert die Gemeinde nochmal für einen beheizbaren Container. Foto: Johanniter Unfallhilfe

    Seit 2019 spricht der Kissinger Gemeinderat schon davon, den Waldkindergarten auf einen neuen Stand zu bringen. Die Baugenehmigung liegt bereits vor. Das Vorhaben wurde bislang jedoch ausgebremst, weil der Kissinger Feuerwehrbedarfsplan vorsieht, dass am Waldkindergarten einen Löschwassertank installiert werden muss. Denn der nächstgelegene Hydrant ist rund zwei Kilometer entfernt. 

    Zum Wassertank gebe es keine Alternative in Kissing

    Deshalb muss die Gemeinde auf dem Grundstück einen unterirdischen Wasserbehälter mit einem Nennvolumen von 50.000 Litern einbauen. Dieser Behälter stellt sicher, dass in einer vorgegebenen Zeit genug Löschwasser zur Verfügung steht. Bürgermeister Reinhard Gürtner erklärte, dass man nach anderen Möglichkeiten gesucht habe, allerdings sei das ergebnislos gewesen. Die Gemeinde habe folglich keine Alternative als den Löschwassertank anzuschaffen.

    Im Kissinger Waldkindergarten verbringen die Kinder die größte Zeit im Freien.
    Im Kissinger Waldkindergarten verbringen die Kinder die größte Zeit im Freien. Foto: Johanniter Unfallhilfe

    Darüber hinaus will Kissing die Ausstattung erneuern: So soll der Waldkindergarten einen Doppel-Container bekommen, damit die Kinder bei schlechtem Wetter einen Unterschlupf haben. Dieser Container wird aus Stahlrahmen mit einer Außenhaut aus Blech-Lamellen und Dämmung bestehen. Beheizt wird er mithilfe von Propan-Gasflaschen, die im Außenbereich in einem Schutzschrank untergebracht werden. Der bisherige Unterschlupf-Container ist zu klein geworden, um Kinder und Personal angemessen unterzubringen. Er wird aber künftig als Lagercontainer eingesetzt. Außerdem will die Gemeinde Kissing eine Bio-Kompost-Toilette sowie ein Sonnensegel zum Schutz vor der Sonne anschaffen. Ein neuer Holzunterstand mit drei geschlossenen Seitenwänden soll die Kindergartenkinder vor Regen schützen. Vom Bauhof möchte man überdies einen vorhandenen Magazin-Container in den Aufenthaltsbereich im Wald umsetzen, damit dort Außenspielgeräte gelagert werden können. Auch bei den Außenanlagen ist einiges zu tun: Neue Sträucher sollen gepflanzt und eine Rasenfläche angesät werden. Diese Pläne gehen allerdings ins Geld. Das Planungsbüro Arnold Consult hat berechnet, dass dafür Kosten in Höhe von 198.000 Euro entstehen.

    Erneuerung des Kissinger Kindergartens wird teuer

    Da musste manches Gemeinderatsmitglied schlucken. Ronald Kraus (SPD) mahnte: „Als wir 2019 den Waldkindergarten gesprochen haben, sind wir davon ausgegangen, dass wir eine schnelle, preisgünstige Lösung finden. Wenn ich jetzt sehe, was wir noch alles für Wünsche, Ideen und Kosten haben, dann weiß ich nicht, ob das nicht mehr ein Kindergarten im Wald als ein Waldkindergarten ist.“ Er stellte die Frage in den Raum, ob man nicht besser die Reißleine zieht und sich eingesteht, dass der neue Waldkindergarten zu teuer ist.

    Michael Eder (CSU) meinte: „Was bei uns für Verwunderung gesorgt hat, ist dieser große Löschwassertank. Wir stellen hier ja lediglich zwei Container auf – bei einem Feuer können die Kinder und Betreuer jederzeit raus flüchten. Mir geht immer noch nicht in den Kopf, warum wir diese extreme Wassermenge brauchen.“ Er betonte, dass die CSU-Fraktion dem Waldkindergarten allerdings zustimmen werde, weil man das ja bereits zugesagt habe und die Vielfalt der Kinderbetreuung schätze. Auch Katrin Müllegger-Steiger meldete sich zu Wort: „Die Auflagen müssen nun mal erfüllt werden und dem kommen wir jetzt nach.“ Sie betonte, dass es schön sei, dass Eltern in Kissing so viele unterschiedliche Angebote nutzen können, das könne nicht jede Kommune bieten. „Ja, das sind Kosten, die auf uns zukommen. Aber wir müssen da draußen gute Arbeitsbedingungen für die Erzieherinnen und Erzieher und eine gute Atmosphäre für die Kinder schaffen. Ich sehe da das Geld gut investiert.“ Letztlich wurde der Waldkindergarten mit sieben Gegenstimmen bewilligt. 

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