Sylvia Klünder, Pamela Gehringer, Verena Szepanski und Bill Graßl empfingen die Gäste mit heißem Punsch und Glühwein am Eingang der früheren Engelapotheke. Sie hatten zu diesem Anlass auch einen Weihnachtsbaum mit bunten Kugeln und Lichterketten dekoriert. Von 10 bis 16 Uhr konnten sich Interessenten beim Flohmarkt unter dem Motto „Alles muss raus“ umsehen und nützliche und skurrile Raritäten erwerben. In der Asternstraße 13 soll ab Juni der Ausbau des neuen, 220 Quadratmeter großen Bürgerbüros mit zehn Arbeitsplätzen beginnen. Wenn alles nach Plan läuft, eröffnet die behindertengerechte neue Anlaufstelle für Bürger und Bürgerinnen in zentraler Lage mit ausreichend Parkplätzen im September.
Auch der Kissinger Bürgermeister kauft beim Flohmarkt ein
Architekt Bill Graßl erklärte, dass das Gebäude zurückgebaut werden müsse und der Gemeinderat Ende Januar den Beschluss über das weitere Vorgehen fassen werde. Im hinteren Bereich wie bei den Sanitäranlagen haben die Arbeiten bereits begonnen. Im neuen Bürgerbüro werden das Einwohnermeldeamt, die Stelle für Rentenangelegenheiten, das Friedhofswesen, das Standesamt und die Gewerbeaufsicht untergebracht sein. Die im Rathaus frei werdenden Räume übernimmt die Bauverwaltung, die seit vier Jahren in den Sitzungssaal ausgelagert ist. Der Gemeinderat muss seit diesem Zeitpunkt im Erlebachsaal der Paartalhalle seine Sitzungen abhalten.
Bürgermeister Reinhard Gürtner schaute auch beim Flohmarkt der Gemeinde vorbei und erstand für seinen Garten einen Blechtopf, einen Holzbottich und mehrere Säcke. „Wir machen den Flohmarkt nicht nur aus Nachhaltigkeitsaspekten, die Kissinger sollen auch erfahren, was hier neu entstehen wird“, gab er Auskunft.
Nicht verkaufte Gegenstände werden noch immer angeboten
Gemeinderat Ronald Kraus war ebenfalls gekommen, um sich beim Flohmarkt umzusehen. Bereits um halb 10 Uhr standen die ersten Interessenten vor der Tür, um sich alte Apothekergläschen, Vasen oder Körbe zu kaufen. Außerdem gab es Bücher von Karl May und anderen Autoren, Laborausrüstung, etliche Golfschläger, ein Snowboard, Destilliergläser, Weihnachtskugeln in den Farben rosa, rot, braun und orange, einen großen Holzosterhasen, Krücken, einen Picknickgrill, Tassen mit afrikanischen Tiermotiven, Gläser, Kräuterdosen, ein Mörser, Bonbondosen, Wachsbilder mit der Burgstallkapelle, Töpfe, mehrere Teller und eine Suppenschüssel mit Goldrand. Auch eine alte Spindel und Bierkrüge mit bayerischem Löwen suchten nach Liebhabern. Plastikaufsteller gingen für Schminkutensilien über den Ladentisch. Auch alte Möbel und PC, Schlampermäppchen und Kerzenständer aus Glas konnten erworben werden. Ein Besucher ließ sich das Regalsystem und die Förderbänder der Medikamentenförderanlage reservieren. Ulrike Karsten von der Hauptverwaltung gab Auskunft, dass die nicht verkauften Gegenstände weiter über ein Portal für Gemeinden angeboten würden. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Gemeinde hatten sich hauptsächlich mit Apothekerflaschen, Vasen und Blumentöpfen eingedeckt.
Edith Klett aus Kissing schaute sich um, ob sie was Passendes für ihr Zuhause finden könnte. „Vielleicht sind auch Bücher dabei, an die man sonst nicht herankommt. Dunkle Gläser sind gut für Salben und Tinkturen“, gab sie Auskunft. Als Mutter von drei Kindern stellte sie selbst oft Hustensirup aus Spitzwegerich nach einfachen Rezepten her. Sie freute sich, dass bald in der früheren Apotheke ein Bürgerbüro in zentraler Lage untergebracht sein wird.
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