Tiefe Risse gruben sich durch die Fassade, der Boden wölbte sich, die Mauern sackten ab: Vor sieben Jahren stand das marode Haus der Asams kurz vor dem Abriss - trotz Denkmalschutz. "Es gab einfach keine wirtschaftliche Lösung", sagt Ludwig Asam. Dabei bildete die Villa, wie sie genannt wird, den Kern des Kissinger Hofes. Ein elegantes Walmdach, die grün-weiße Fassade, die charakteristischen Bögen: Vier Generationen der Familie hatten seit 1911 hier gegessen, geschlafen, gelebt. Dennoch hätten sich die Asams die aufwendige Sanierung nicht leisten können, ein Architekt empfahl den Abriss, die Genehmigung des Landratsamtes lag vor. Und dann? Der Landwirt lächelt verlegen. "Wir haben es letztlich nicht übers Herz gebracht." Zum Glück, wie sich herausstellen sollte.
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