Am Samstagnachmittag waren trotz Hinweisschilder und Warnungen viele Spaziergänger an den Seen in der Region unterwegs. Am Weitmannsee brach ein Ehepaar durch die Eisdecke und musste mit Unterkühlungen ins Krankenhaus gebracht werden. Die Retter kämpften nicht nur ums Überleben der beiden Unfallopfer, sondern mussten sich noch gegen Schaulustige durchsetzen, die sie teilweise behinderten und sogar anpöbelten...
Wie die Feuerwehr Kissing auf Facebook am Samstag mitteilt, stießen die Einsatzkräfte teilweise auf Unverständnis: "Nein, wir schickten euch nicht vom Eis weil ihr keine Masken auf hattet." Die Retter hatten größte Mühe, zwei ins Eis eingebrochene Menschen aus dem See zu befreien und Leben zu retten. "Als Dank wird man gefilmt, angepöbelt und gefragt, ob wir nicht an einem anderen Ort üben könnten", so der Bericht der Feuerwehr. Darüber sei man "etwas enttäuscht". Dennoch sagen die Kissinger Feuerwehrkräfte "danke an alle vernünftigen Bürger und die super Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen".
Ein Ehepaar aus dem südlichen Landkreis Aichach-Friedberg wollte am Samstagnachmittag gegen 14.30 Uhr das schöne Wetter ausnutzen und einen Spaziergang über den zugefrorenen Weitmannsee bei Kissing unternehmen. Viele andere Spaziergänger waren auch auf der Eisfläche unterwegs. Ziemlich in der Mitte des Sees, auf der Südseite bei den Vogelinseln, knackte plötzlich das Eis und das Ehepaar brach ein. Dort befindet sich nach Angaben der Polizei Friedberg eine Quelle. Deshalb sei hier das Eis ohnehin nicht so dick.
Passanten, die den Unfall bemerkt hatten, eilten zu Hilfe und retteten den 50-jährigen Mann aus dem eiskalten Wasser. Sofort wurde auch der Notruf abgesetzt und die Einsatzkräfte der DLRG sowie der Kissinger Feuerwehr kamen direkt zur Unfallstelle. Sie bargen die 50-jährige Frau aus dem Wasser. Ein Rettungshubschrauber wurde ebenfalls angefordert, um die Verletzten zu versorgen.
Einsatz am Weitmannsee: Betreten der Eisfläche ist ab sofort verboten
Wie die Polizei in Friedberg auf Nachfrage unserer Redaktion weiter mitteilt, wurden die beiden Verletzten mit Unterkühlung ins Friedberger Krankenhaus gebracht. Der Weitmannsee wurde sofort geräumt. In der Zwischenzeit wurde auch Bürgermeister Reinhard Gürtner verständigt, der die sofortige Sperrung des Weitmannsees und des Auensees veranlasste. Entsprechende Warnschilder werden in den nächsten Tagen noch angebracht.
Die Polizei warnt davor, Eisflächen zu betreten. "Alle Seen in der Region sind derzeit gesperrt und sollten nicht betreten werden", so ein Sprecher der Polizeiinspektion Friedberg. Die Eisschicht sei noch nicht tragfähig genug.
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