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Kissing: Kissinger Bürgermeister bekommt neue Amtskette

Kissing

Kissinger Bürgermeister bekommt neue Amtskette

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    Reinhard Gürtner (rechts), der amtierende Bürgermeister von Kissing, trug die Amtskette unter anderem bei der Ehrung von Manfred Wolf zum Altbürgermeister.
    Reinhard Gürtner (rechts), der amtierende Bürgermeister von Kissing, trug die Amtskette unter anderem bei der Ehrung von Manfred Wolf zum Altbürgermeister. Foto: Gemeinde Kissing

    Amtsketten tragen Bürgermeister in vielen Städten und Gemeinden zu feierlichen Anlässen wie Ehrungen oder dem Empfang von offiziellen Gästen. In Kissing ist das Schmuckstück jedoch in die Jahre gekommen. Daher lässt die Gemeinde nun eine neue Amtskette anfertigen. Das war zunächst allerdings kritisch gesehen worden.

    Die Amtskette weist ihren Träger als eine herausragende Persönlichkeit und Repräsentant der Gemeinde aus. Zudem zeigt der Bürgermeister, dass er der oberste Vertreter der Bürgerschaft ist. Die Schmuckstücke sind auch Insignien kommunaler Selbstverwaltung und Selbstständigkeit. Forscher meinen, dass der Münchner Bürgermeister Franz Paul von Mittermayr im Jahr 1818 erstmals eine Kette anlegte, die zweifelsfrei als Amtskette wahrgenommen wurde.

    Alte Amtskette des Kissinger Bürgermeisters ist beschädigt

    In Kissing macht das vorhandene Stück allerdings keinen besonders repräsentativen Eindruck mehr. Beispielsweise hat das mit einer Emaillearbeit eingefasste Gemeindewappen Kratzer und teilweise ist die Oberfläche abgesplittert. Zudem ist das Schild der Kette nicht neutral. Auf ihm wird Bürgermeister Otto Wohlmuth aufgeführt. Der hatte das Amt von 1945 bis 1970 inne, also lange vor dem amtierenden Bürgermeister Reinhard Gürtner.

    Im Juni ist bereits die Neuanschaffung einer Kette im Hauptausschuss beschlossen worden. Damals gab es allerdings Kritik an dem Vorhaben. Der Entwurf sollte dann dem Gemeinderat vorgelegt werden, was in der vergangenen Sitzung geschehen ist. Nach Angaben der Verwaltung ist eine Reparatur der vorhandenen Kette zu aufwendig. Emaillearbeiten würden heutzutage nur noch selten angefertigt. Da die Kette nicht aus Silber bestehe, seien die Kosten im Vergleich zum Wert nicht angemessen. Der Entwurf und die Anfertigung einer neuen Amtskette in Silber würden ca. 2500 bis 3000 Euro kosten. Die Verwaltung hatte dazu mit der Firma Michael Egger Gravuren in Gundelsdorf Kontakt aufgenommen. Sie verwendet keine Standardkettenglieder, sondern fertigt individuelle Stücke an.

    Die alte Amtskette des Kissinger Bürgermeisters ist in einem schlechten Zustand. Dieser Entwurf von Michael Egger zeigt, wie die neue aussehen soll.
    Die alte Amtskette des Kissinger Bürgermeisters ist in einem schlechten Zustand. Dieser Entwurf von Michael Egger zeigt, wie die neue aussehen soll. Foto: Michael Egger

    Der Graveur hat bereits einen kompletten Entwurf der Amtskette vorgelegt. Der ist in der vergangenen Gemeinderatssitzung präsentiert worden. Die einzelnen Kettenglieder bestehen aus zwei Wellenlinien, die die Paar und den Lech symbolisieren. Auf den beiden neben dem Gemeindewappen verläuft ein Querbalken, der die Römerstraße darstellt. Daneben ist jeweils ein Kettenglied, auf dem der Burgstall abgebildet ist. Alle anderen sind Standartkettenglieder nur mit den Wellenbalken.

    SPD kritisiert Zeitpunkt des Auftrags

    In der Juni-Sitzung hatte niemand infrage gestellt, dass die Anschaffung einer neuen Amtskette nötig sei. Die SPD hatte aber den Zeitpunkt kritisiert. Die Gemeinde hatte damals wegen drohender Ausfälle bei den Steuereinnahmen eine Rückstellliste für die geplanten Ausgaben erstellt. Daher bezeichneten Mitglieder der SPD-Fraktion den Auftrag als unpassend. Bürgermeister Gürtner erklärte in der Juni-Sitzung, dass die Überlegungen bereits vor der Wahl im Jahr 2020 angestoßen worden seien. Man habe das Thema aber erst mit dem neuen Gemeinderat besprechen wollen. Zudem habe die Verwaltung sich aufgrund der Corona-Pandemie längere Zeit nicht mit dem Graveur treffen können. Letztendlich stimmte die Mehrheit des Hauptausschusses gegen die SPD für den Auftrag.

    Inzwischen ist die Sparliste kein Thema mehr. Der neue Haushalt ist bereits verabschiedet worden und sieht zahlreiche Investitionen vor. Über das Thema Amtskette wurde im vergangenen Gemeinderat auch nicht mehr diskutiert. Die Mitglieder segneten den Auftrag an die Firma aus Gundelsdorf mit einer Gegenstimme ab.

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