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Kissing: Geplante Lärmschutzwand an der V-Markt-Tankstelle sorgt für Kritik

Kissing

Geplante Lärmschutzwand an der V-Markt-Tankstelle sorgt für Kritik

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    Die V-Markt-Tankstelle in Kissing soll mit Waschboxen erweitert werden. Eine geplante Schallschutzwand wird aber im Bauausschuss kritisch gesehen.
    Die V-Markt-Tankstelle in Kissing soll mit Waschboxen erweitert werden. Eine geplante Schallschutzwand wird aber im Bauausschuss kritisch gesehen. Foto: Philipp Schröders

    Die Betreiber der V-Markt-Tankstelle an der Grünzweigstraße in Kissing wollen eine Waschboxanlage errichten lassen. Dagegen hat der Bauausschuss in Kissing grundsätzlich nichts einzuwenden. Allerdings gilt das nicht für eine 55 Meter lange und drei Meter hohe Lärmschutzwand zur B2 hin, die ebenfalls geplant ist.

    Grundsätzlich sehen die Pläne drei Waschboxanlagen vor, in denen die Kunden ihre Fahrzeuge selber reinigen können. Sie sollen im Osten direkt neben der Tankstelle errichtet werden und ein Dach erhalten, das an das bestehende anschließt. Für das Niederschlagswasser der Waschfläche und das Schmutzwasser wird eine sogenannte Leichtflüssigkeitsabscheideanlage gebraucht, deren Auslauf über einen Probenahmeschacht an die Kanalisation angeschlossen wird.

    Bauausschuss Kissing diskutiert über Lärmschutzwand an Tankstelle

    Die Betriebszeiten werden laut der Sitzungsvorlage von Montag bis Samstag von 6 Uhr bis 22 Uhr beantragt. Im Zuge der Baumaßnahme entfallen zwölf Parkplätze. Da aber 221 eingerichtet wurden und der Stellplatznachweis nur 107 vorsieht, stellt das kein Problem dar.

    Für Diskussionen im Bauausschuss sorgte aber eine Lärmschutzwand, die zur B2 hin geplant ist. Laut der Sitzungsvorlage liegt eine schalltechnische Untersuchung zum Bauantrag vor. Die habe das Ergebnis erbracht, dass eine bestehende Lärmschutzwand auf eine Länge von 55 Metern bis auf eine Höhe von drei Metern aufgestockt werden muss. Die straßenseitige Wand müsse schallabsorbierend ausgebildet werden, damit die Anlieger auf der Ostseite der B2 keinem zusätzlich reflektierten Schall ausgesetzt würden.

    Grüne in Kissing: Drei Meter hohe Lärmschutzwand unzulässig

    Katharina Eigenmann von den Grünen sagte: "Mir ist nicht klar, welche Lärmschutzwand aufgebaut werden soll." Die Gabionen an der Straßenseite würden keinen Lärmschutz erfüllen. Ihrer Meinung nach wird das Ortsbild an der Bundesstraße bereits beeinträchtigt. "Die verständlichen Lärmschutzwände neben den Grundstücken sind keine bauliche Glanzleistung der Gemeinde." Zudem betonte sie mehrmals, dass der Bebauungsplan an der Stelle gar keine Wand in dieser Form zulasse. Das Sichtdreieck werde beeinträchtigt. Der Antragsteller habe auch andere Möglichkeiten, um den Schallschutz zu gewährleisten, beispielsweise unmittelbar an der Anlage.

    Franz-Xaver Sedlmeyr von der CSU stellte klar, dass er mit der Wand leben könne. "Es gibt ja auch begrünte Gitterboxen", sagte er. Silvia Rinderhagen von der SPD erklärte dagegen: "Ich habe da Bedenken, wenn entlang der B2 eine 55 Meter lange und drei Meter hohe Wand errichtet wird."

    Knappe Abstimmung zu V-Markt-Tankstelle in Kissing

    Bauamtsleiter Alfred Schatz sagte, dass er sich bereits an das Landratsamt gewandt habe mit der Anregung, die Ausführung überprüfen zu lassen. Seiner Meinung nach bietet die bestehende Einfriedung keinen Schallschutz. Die Frage Eigenmanns, ob eine Wand in den geplanten Maßen mit dem Bebauungsplan vereinbar sei, konnte er in der Sitzung nicht beantworten. "Mir liegt der Bebauungsplan nicht vor." Ob das Sichtdreieck beeinträchtigt sei, müsse das staatliche Bauamt prüfen, da es sich um eine Bundesstraße handle.

    Bei der Abstimmung kam es am Ende zu einem Patt. Sieben Mitglieder stimmten dem Bauvorhaben zu, sieben dagegen. "Damit ist es abgelehnt", sagte Bürgermeister Reinhard Gürtner. Er regte an, die Bedenken des Bauausschuss der übergeordneten Behörde mit auf den Weg zu geben.

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