Vor 25 Jahren wurde der Historische Förderverein Bayerischer Hiasl Kissing gegründet. Sein Ziel ist es, die Geschichte Kissings erlebbar zu machen. Der Wildschützen- und Räuberhauptmann Matthäus Klostermayr, kurz der "Bayerische Hiasl" genannt, ist eine besondere Person der Kissinger Geschichte. Ihm zu Ehren gibt es nicht nur ein Hiasl-Denkmal an der alten Schule in der Bachernstraße 1.
Dem Kissinger Volkshelden widmete der am 25. März 1997 gegründete Verein auch einen Hiasl-Weg, der am Parkplatz bei der Paartalhalle beginnt und über das Gut Mergenthau wieder zurück in den Ortskern von Kissing führt. Er kann mit dem Rad oder bei einer Wanderung in etwa zwei Stunden erkundet werden. Da viele Schilder des Weges nicht mehr stehen, möchte der Verein den Weg neu beschildern, weitere Informationen anbringen und diese zum Teil mit einem Digitalcode versehen.
Mit elf Jahren arbeitete der Hiasl auf Gut Mergenthau
Dies sei die Idee des neuen Beisitzers Klaus Wolf von der Universität Augsburg, weil für das frühere Museum derzeit keine Räumlichkeiten zur Verfügung stünden. Das Wohnhaus des Hiasl steht allerdings nicht mehr, es lag an der Trathstraße 14. Der Hiasl habe regelmäßig den Marxenwirt und den Scherwirt besucht, verrät die neue Vorsitzende Katrin Freund. Schon seit der Grundschule interessiert sie sich für die Geschichte ihrer Heimatgemeinde und vor allem für den Bayerischen Hiasl. "Mit elf Jahren war er auf Gut Mergenthau ein Viehhirte, später dann Jagdgehilfe", erzählt sie. Vor allem die vielen Neubürger möchte der Verein mit der Geschichte Kissings vertraut machen.
Die erste Veranstaltung, die auf dem Programm steht, ist beim Brunnenfest am 2. Juli ein Puppenspiel und Theaterstück für Kinder über den bayerischen Hiasl. Auch beim Meringer Lichterfest wird ein Vortrag und eine Präsentation über den Bayerischen Hiasl am 29. September um 20 Uhr stattfinden. Am 1. Oktober folgt um 19.30 Uhr ein Hiasl-Theaterstück mit Marionetten für Erwachsene und Kinder. Beide Stücke schrieb Katrin Freund, die bei der Augsburger Puppenkiste beschäftigt ist und sich schon seit vielen Jahren mit Theaterprojekten befasst.
Beim Kissinger Ferienprogramm wird sich der Verein am 2. September mit dem beliebten Sautrogrennen auf der Paar für Kinder beteiligen. Die Anmeldung erfolgt über die Gemeinde. Auch für den Januar steht bereits eine Veranstaltung fest. "Am 14. Januar wurde die Hiasl-Bande in Osterzell festgenommen. Deshalb werden wir an einem Samstag vor oder nach diesem Datum einen Fackelmarsch durch Kissing unternehmen", erklärt die engagierte neue Vorsitzende. Nicht nur auf der Webseite und der Facebook-Seite des Vereins kann man sich über die Veranstaltungen informieren. "Die Gemeinde hat uns genehmigt, künftig am Hiasl-Denkmal mit einem Aufsteller auf unsere Veranstaltungen hinzuweisen", freut sie sich. Da sie bis zur Schließung des Museums im Herbst 2017 Führungen gemacht hatte, ist sie gerne bereit, auf Anfrage Klassen oder Gruppen eine Führung auf dem Hiasl-Weg anzubieten. Anfragen an den Verein sind über die E-Mail-Adresse bayerischer-hiasl@gmx möglich. Wer Mitglied im Verein werden möchte, kann auf der Website ein Formular ausfüllen.