Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Kissing: Baubeginn für den Radweg zwischen Kissing und Hörmannsberg rückt näher

Kissing

Baubeginn für den Radweg zwischen Kissing und Hörmannsberg rückt näher

    • |
    Schon jetzt ist es möglich, über Feldwege von Hörmannsberg aus nach Kissing zu fahren und die unübersichtliche Ortsverbindungsstraße zu umgehen. Diese Wege sollen bald ausgebaut werden.
    Schon jetzt ist es möglich, über Feldwege von Hörmannsberg aus nach Kissing zu fahren und die unübersichtliche Ortsverbindungsstraße zu umgehen. Diese Wege sollen bald ausgebaut werden. Foto: Philipp Schröders (Archivbild)

    Nach langen zehn Jahren rückt endlich die Zielgerade in den Blick: Der Gemeinderat in Kissing hat die aktuellen Pläne für den Radweg nach Hörmannsberg beschlossen, 2024 könnte der Ausbau starten. Zuletzt war Eile geboten. Bis September noch kann sich die Gemeinde auf eine großzügige Förderung bewerben. Dafür fiel die Entscheidung zugunsten einer konventionellen Bauweise, die innovative Nanotechnologie ist vom Tisch. "Aber schweren Herzens", wie Bürgermeister Reinhard Gürtner kommentierte. 

    Unzählige Verhandlungen, Überlegungen, Entscheidungen - und endlich kommt das Projekt Radweg ins Rollen. Im Jahr 2013 war die Umsetzung zunächst an einem Grundstück gescheitert, das Kissing dem Eigentümer nicht abkaufen konnte. Durch eine leicht veränderte Route umgingen die Planer das Problem jedoch. "Wir sind hier ja schon länger in der Diskussion", eröffnete Gürtner den Tagesordnungspunkt. Vieles sei gleich geblieben in den Planungen. Eine Neuheit ergebe sich jedoch - und erfordere raschen Handlungsbedarf. Kissing kann für den Ausbau nämlich eine große Förderung vom Freistaat Bayern beantragen. Es wird im Moment von einem Fördersatz von 50 Prozent ausgegangen, der sich jedoch bis auf 80 Prozent erhöhen könne. "Je nach der Bedeutung im Radwegenetz", konkretisiert Gürtner. 

    Radweg bei Kissing soll auch landwirtschaftlich genutzt werden

    Die Kosten sind wie bei so vielen Bauvorhaben gestiegen. Ging die Gemeinde 2022 noch von 900.000 Euro aus, die Kissing und Ried unter sich aufteilen, liegen die geschätzten Kosten nun bei etwa 1,1 Millionen Euro. Kissing übernimmt die Federführung im Projekt, da der größte Teil des etwa drei Kilometer langen Radweges auf der Kissinger Seite verläuft. Auf die Gemeinde entfallen bei einer Baulänge von 1,8 Kilometern Baukosten von 703.400 Euro. Der Radweg soll auf einer Breite von 3,5 Metern befestigt sein und eine Gesamtbreite von fünf Metern besitzen. Wichtig war den Gemeinden von Anfang an gewesen, dass die Strecke auch von landwirtschaftlichen Fahrzeugen genutzt werden kann. 

    Kritik an der geplanten Ausführung kam von der Fraktionsvorsitzenden der SPD, Silvia Rinderhagen. "Wir begrüßen den Radweg, wir haben so lange darauf hingearbeitet", sagte sie. Jedoch bereite es ihr Bauchschmerzen, wie er gebaut werde - nämlich konventionell mit Asphalt. Das habe man in den Vorjahren versucht zu vermeiden. "Wir wollten immer eine Art begleitender Radweg, wie etwa am Weitmannsee. Und keinen so starken Eingriff in die Natur." Man beobachte an vielen Straßen, wie die Nutzung den Wegrändern schade, Asphalt sei nicht der passende Belag. "Wenn es ein begleitender Radweg zur Straße wäre, ja - aber quer durch die Natur, in dieser Breite?"

    Ried startet im Oktober mit dem Ausbau

    Gürtner stimmte ihr zu. "Aber es gibt keine Förderung, wenn wir den Radweg nicht so ausführen." Andreas Vötter aus der Verwaltung führte aus, Aufbau und Breite seien genau auf die Vorschriften der Regierung abgestimmt. Michael Eder, Fraktionsvorsitzender der CSU, hob die Vorteile hervor. "Im Winter ist der Weg besser zu räumen und man kann auch Fahrzeuge mit kleinen Rädern fahren, Roller zum Beispiel." Die Wegverbindung sei wichtig, man müsse bald vorankommen. "Das wird ein Zugewinn für die Radfahrer." Rinderhagen entgegnete, das habe sie nie angezweifelt: "Ich wollte nur nachfragen, ob wir eine Möglichkeit haben, nicht zu asphaltieren."

    Die habe man nicht, entgegnete Gürtner. Für die Förderung brauche es diese Umsetzung. Letztlich entschied der Gemeinderat einstimmig, das Vorhaben so zu realisieren. Zeitgleich entschied auch die Gemeinde Ried über den Radweg, auch hier fiel der Beschluss einstimmig aus. Wie Bürgermeister Erwin Gerstlacher im Nachgang mitteilte, habe es keine Kritik am Projekt oder sonstige Anmerkungen gegeben. "Die Gemeinde Ried steht zu 100 Prozent hinter dem Radweg." Er sei nicht nur für die Schulkinder wichtig, die zur Mittelschule Kissing radelten, sondern auch in touristischer Sicht für die Einwohnerinnen und Einwohner ein Gewinn. 

    Ried startet bereits im Oktober mit dem ersten Teilstück vom Schützenheim zum Feldweg. Den Antrag ihrerseits auf Förderung habe man bereits eingereicht, Ende August entscheide sich, wie hoch sie ausfallen wird.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden