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Kissing: An der Kirche St. Peter muss nun auch der Turm saniert werden

Kissing

An der Kirche St. Peter muss nun auch der Turm saniert werden

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    Die Peterskirche in Kissing wird zurzeit aufwendig saniert.
    Die Peterskirche in Kissing wird zurzeit aufwendig saniert. Foto: Gemeinde Kissing

    In Kissing wird zurzeit die renovierungsbedürftige Kirche St. Peter wieder auf Vordermann gebracht. Derzeit wird am Dachstuhl gearbeitet. Im vergangenen Bauausschuss ist nun aber bekannt geworden, dass dabei weitere sanierungsbedürftige Stellen zum Vorschein gekommen sind.

    Schon lange läuten die Glocken des kleinen Gotteshauses auf dem Petersberg zur Sicherheit nicht mehr. Beim Bistum Augsburg heißt es, dass St. Peter wohl die älteste Kirche Kissings ist. Untersuchungen des Fundaments lassen einen ersten Bau noch vor dem Jahr 1000 annehmen. Nach einem romanischen Vorgängerbau wurde eine in ihrer Substanz noch bestehende gotische Kirche aufgebaut. Die erhielt unter Federführung der Jesuiten dann ab 1661 ihre heute überwiegend barocke Gestalt.

    Peterskirche in Kissing: Risse in der Fassade

    1973 war die Kirche nach Angaben des Bistums grundlegend saniert und renoviert worden. In den vergangen Jahren traten aber Risse an der Fassade auf. Fachleute vom Landesdenkmalamt und der Statiker Andreas Hasenstab hatten den Zustand der Kirche untersucht. Laut Prüfprotokoll bestand keine Einsturzgefahr, eine statische Ertüchtigung war jedoch unerlässlich.

    Auch der Untergrund des Petersberg war bereits untersucht worden. Es gab Befürchtungen, dass der Hang abrutscht. "Das war nicht der Fall, wie Probebohrungen ergaben. Der Boden ist tragfähig, und Bewegungen im Untergrund werden schon aufgrund der Erdställe im Untergrund an bestimmten Messstellen regelmäßig überprüft", sagte Bauamtsleiter Alfred Schatz gegenüber unserer Zeitung.

    Das statische Problem hängt laut Schatz mit der seltenen Konstruktion der denkmalgeschützten Kapelle zusammen. Der Kirchturm liegt im Osten auf dem Dachstuhl, im Westen aber auf der Außenmauer auf. Feuchte Balken im Dachstuhl verhindern, dass der Druck des Kirchturms gleichmäßig abgegeben wird. Im Scheitelpunkt der Fenster ist die Fußpfette morsch beziehungsweise nicht mehr tragfähig. Der ungleiche Druck verursacht senkrechte Risse.

    Auch der Turm von St. Peter ist betroffen

    Nun wird der Dachstuhl saniert und auch das Dach soll neu eingedeckt werden. Oliver Bregulla von der Bauverwaltung präsentierte in der vergangenen Sitzung Bilder von den Maßnahmen. Bei den Arbeiten kamen einige morsche Balken zum Vorschein, die ersetzt werden mussten. "Wir haben da schon massiv eingegriffen. Dabei versuchen wir aber, das gesunde Holz zu erhalten", erklärte er.

    Im Rahmen der Maßnahmen sei auch der Turm untersucht worden. Dabei machten die Fachleute eine beunruhigende Entdeckung. Nach Angaben von Bregulla wird er von vier Holzträgern getragen, von denen drei morsch sind. Unter Umständen müsse die gesamte Zwiebelkuppel abgebaut und erneuert werden. Die Verwaltung halte nun mit dem Denkmalamt Rücksprache. Eine Einschätzung, was die zusätzlich nötigen Arbeiten kosten, läge noch nicht vor. "Die Maßnahme wird wohl über dieses Jahr hinaus dauern", erklärte Bregulla.

    Franz-Xaver Sedlmeyr von der CSU sagte: "Vielleicht ist es gut, dass das jetzt entdeckt wurde, bevor Personen zu Schaden gekommen sind. Sanieren lassen müssen wir das auf jeden Fall. Das ist ein Wahrzeichen von Kissing." (mit jojo)

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