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Gaststätte Metzger in Friedberg muss Saal schließen – Vereine verärgert

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Gaststätte Metzger muss Saal schließen – Aufschrei bei den Vereinen ist groß

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    Das Starkbierfest der Stadtkapelle Friedberg fand traditionell im Saal der Gaststätte Metzger statt – jetzt muss eine Alternative her.
    Das Starkbierfest der Stadtkapelle Friedberg fand traditionell im Saal der Gaststätte Metzger statt – jetzt muss eine Alternative her. Foto: Christine Hornischer

    Der Schock sitzt tief bei Helmut Golling, das ist deutlich zu spüren. "Uns erwischt es ganz übel", sagt der Vorsitzende des Schützenkranzes Wulfertshausen am Telefon. Gemeint ist die Schließung des großen Saals in der Gaststätte Metzger, die zum Jahreswechsel aufgrund von Brandschutzproblemen erfolgt. Allzu viele Alternativen gibt es für größere Veranstaltungen in Friedberg nämlich nicht. Dementsprechend groß ist der Aufschrei bei städtischen Vereinen.

    Ob zum Beispiel die Weihnachtsfeiern des Schützenkranzes in Zukunft noch so stattfinden können, wie gewohnt, ist mehr als fraglich. "Wir brauchen eine Bühne für unser Theaterstück, das die Kinder aufführen", sagt Golling. Und nicht nur das: Der Verein hat sich sogar ganz speziell auf die Bühne im Metzger ausgerichtet. So wurde eine eigene Vorhangschiene gebaut sowie mit Stoff bespannte Rahmen, die als Zimmer fungieren. "Das können wir woanders nicht nutzen", erklärt der Schützenkranz-Vorsitzende. 

    Schwarz-Weiß-Ball des ORCC Friedberg fällt 2024 aus

    Schon allein deshalb nicht, weil die Wulfertshauser an "ihren" Ort gebunden sind, wie Golling sagt. "Es fährt ja keiner von hier zum Harthauser Hof, um eine Weihnachtsfeier zu besuchen." In Wulfertshausen gebe es ansonsten nur Losingers Hofschänke, wo Veranstaltungen möglich seien. "Aber da kriegen wir die 100 Leute, die normalerweise kommen, nicht unter." Auch die fehlende Bühne dort ist ein Problem. Betroffen ist ebenso die Proklamation des Schützenkönigs. Diese fand ebenfalls immer im Saal statt. Ein Umzug in den Partykeller beim Metzger ist aufgrund des mangelnden Platzes dort laut Golling kaum möglich. Auch Einnahmen gehen den Schützen durch die Schließung verloren. So kann der Christbaumverkauf in Zukunft nicht mehr stattfinden. "Das kostet uns rund 1500 Euro."

    Problematisch ist die Situation auch für den ORCC Friedberg. Dieser führte in der Vor-Corona-Zeit im Metzger-Saal gleich mehrere Faschingsveranstaltungen durch. Da die Zukunft des Saals bereits im vergangenen Jahr Fragen aufwarf, habe man sich schon um das Thema gekümmert, sagt Markus Nowak, Präsident des ORCC. 2022 splittete man die Veranstaltungen auf. Sie fanden im Metzger, aber auch im Etno in Stätzling sowie im Sportheim der Sportfreunde Friedberg statt. Doch nicht für alle Veranstaltungen bieten sich diese Lokalitäten an. Der traditionelle Schwarz-Weiß-Ball im kommenden Jahr muss ausfallen.

    Suche nach Veranstaltungsstätten ist in der Region Friedberg schwierig

    Für Faschingsveranstaltungen habe der Metzger-Saal beste Bedingungen geboten, findet Nowak. "Er hatte einfach eine perfekte Raumaufteilung hinsichtlich Technik und Bühne. Außerdem gab es Umkleidemöglichkeiten im Keller, was für die Auftritte natürlich sehr wichtig ist." Außerdem sei auch der große Parkplatz vor Ort ein großer Vorteil. "Wir brauchen auch eine Busanfahrt, weil beim Gardetreffen den ganzen Tag über Gruppen ankommen." Von daher scheide das Friedberger Schloss beispielsweise als Veranstaltungsort für den Faschingsverein aus. 

    Nowak schätzt, dass der ORCC für seine Veranstaltungen Platz für mindestens 200 Leute brauche sowie 200 bis 300 Quadratmeter Fläche. Spontan kommt einem da die Stadthalle in den Sinn. Doch dort besteht ein anderes Problem. "Die ist zu groß für uns. Es müsste dekoriert werden, zudem bräuchten wir ein eigenes Catering. Das ist einfach zu teuer." Insgesamt sei es in den vergangenen Jahren sehr schwierig geworden, geeignete Veranstaltungsorte in Augsburg sowie dem Landkreis Aichach-Friedberg zu finden. "Ich habe sogar gehört, dass Vereine aus

    Starkbierfest in Friedberg muss umziehen

    Diesen Anspruch hat auch die Stadtkapelle Friedberg mit ihrem Starkbierfest. Dieses fand ebenfalls traditionell im Saal der Gaststätte Metzger statt. "Mit einem Friedberger Fest in eine andere Gemeinde umzuziehen, ist für uns keine Option", sagt die Vorsitzende Clarissa Beck. Da die Metzger-Wirtsleute jedoch früh Bescheid gesagt hätten, habe man bereits über Alternativen nachgedacht. Auf jeden Fall brauche man eine Bühne für die Musik sowie eine Küche für das Catering. Dieses übernahm bisher das Gasthaus. Bei der Stadtkapelle sei man zuversichtlich, Räumlichkeiten zu finden. Aber auch Beck räumt ein: "Es ist eine Herausforderung." 

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