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Friedberger Wasserski-Sportler nehmen an Weltmeisterschaft teil

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Friedberger Trio startet bei WM in Polen durch und holt sieben Medaillen

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    Laura Hillenbrand, Niklas Heinicke und Phoenix Baumgardt ernteten nach einem langen Wettkampf-Wochenende die Belohnung für die harte WM-Vorbereitung.
    Laura Hillenbrand, Niklas Heinicke und Phoenix Baumgardt ernteten nach einem langen Wettkampf-Wochenende die Belohnung für die harte WM-Vorbereitung. Foto: Nicole Hillenbrand

    An dieses WM-Wochenende werden Laura Hillebrand, Niklas Heinicke und Phoenix Baumgardt noch lange denken – von maximal neun möglichen Einzel-Medaillen hielten die drei Sportler des Wasser-Sport-Vereins Friedberg am Ende sieben in ihren Händen.

    Einen Tag vor Beginn der Weltmeisterschaft musste aufgrund des angekündigten Starkregens die Terminplanung für den Wettkampf geändert werden. So fanden bereits am Freitag die Vorläufe im Slalom und Springen statt. Für alle drei Friedberger fiel das Slalomergebnis im Vorlauf ernüchternd aus, trotzdem konnten sie sich für die Final-Läufe am Sonntag qualifizieren. Souverän zogen dann im Sprungwettbewerb Niklas Heinicke mit 60,5 Metern und Laura Hillenbrand mit neuer persönlicher Bestleistung erstmals über 40 Meter (40,1 Meter) jeweils als Vorlaufsieger ins Finale ein.

    Von links: Phoenix Baumgardt, Laura Hillenbrand und Niklas Heinicke.
    Von links: Phoenix Baumgardt, Laura Hillenbrand und Niklas Heinicke. Foto: Andreas Hillenbrand

    Erstmals Weltmeister im Team-Cableski - Friedberger mit dabei

    In der Mannschaftswertung konnte sich das deutsche Team nach den ersten zwei Disziplinen ebenfalls mit leichtem Vorsprung auf den vorläufigen ersten Rang katapultieren. Der Samstag fiel dann als Wettkampftag buchstäblich ins Wasser. Nur die Trickski-Vorläufe konnten ausgetragen werden. Auch hier qualifizierten sich Hillenbrand und Heinicke souverän fürs Finale in Reichweite der Medaillen. Mit Trickski als letzter Disziplin wurde am Samstag auch der Team-Wettbewerb abgeschlossen. Nach Slalom und Springen war bereits klar, dass es einen engen Zweikampf mit der Slowakei gibt. Im Hintergrund rechneten die Trainer und Betreuer die Punktewertung ständig durch und schon kurz nach Ende des letzten Trickskilaufs war klar – Deutschland ist Team-Cableski-Weltmeister – erstmals in der über 50-jährigen Verbandsgeschichte. Und mit im Team die beiden Friedberger Hillenbrand und Heinicke.

    Alle Finalläufe fanden am Sonntag statt. Für die Kombinierer Hillenbrand und Heinicke bedeutet dies eine große Herausforderung und Belastung mit jeweils drei Starts. Bereits früh musste Hillenbrand aufs Wasser und hatte im ersten Finallauf Probleme. Sollte sie im zweiten Lauf ins Risiko mit hoher Schwierigkeit gehen für eine Trick-Medaille oder einen Sicherheitslauf für die Kombinationswertung? Sie entschied sich für den sicheren Weg und brachte den zweiten Durchgang fehlerlos zu Ende. Die Konkurrenz zeigte Nerven im zweiten Durchgang. Trotz „Sicherheitslauf“ verbesserte sich Hillenbrand knapp auf den Bronze-Rang und parallel in der Kombinationswertung auf Platz 1. Auch Niklas Heinicke wollte seine Vorlauf-Leistung verbessern. Ein Sturz warf ihn hier weit zurück. Mit zwei fast perfekten Läufen zeigte er im Finale sein ganzes Können. Nur der letzte Trick wurde ihm in beiden Durchläufen gestrichen – deshalb stand statt dem Titel am Ende „nur“ der dritte Podestplatz – aber auch eine Verbesserung in der Kombinationswertung auf den zwischenzeitlich zweiten Rang.

    Hillenbrand muss dritten Lauf abbrechen

    In das Slalomfinale startete als erste Phoenix Baumgardt, gefolgt von Laura Hillenbrand. Die beiden ersten Durchgänge meisterten beide WSV-Läuferinnen souverän. Im dritten Lauf musste Hillenbrand an der 13m-Leine ihrer Verletzung aus dem Vorjahr Tribut zollen und den Lauf nach drei Bojen abbrechen. Leider hatte sich dies schon in den letzten Trainingseinheiten angedeutet. Da sich alle Konkurrentinnen um die Kombinationswertung verbesserten, schrumpfte hier der Vorsprung auf wenige Punkte. Doch Phoenix Baumgardt bewies Nervenstärke und blieb bei ihrer ersten WM-Teilnahme im Wettbewerb. Mit viel Herz kämpfte sie sich als eine von drei Sportlerinnen durch die 12m-Leine. Eine Medaille war sicher. Baumgardt musste nun vorlegen – eine Boje an der 11,25m-Leine, nur knapp hinter ihrem Junioren-Europarekord. Jana Meier, ebenfalls für Deutschland startend, schaffte eineinhalb Bojen und zog knapp an ihr vorbei. Eine halbe Boje mehr fuhr Vorlauf-Siegerin Bianca Schall aus Österreich und sicherte sich mit zwei Bojen den WM-Titel. Die Bronze-Medaille ist für die Juniorin Phoenix Baumgardt der erste große Erfolg in der offenen Klasse. Auch Niklas Heinicke konnte sich deutlich im Slalom verbessern. Zwar war er ohne Chance auf eine Slalommedaille, aber durch die Steigerung gewann er weitere wichtige Punkte für die Kombinationswertung und festigte hier den zweiten Rang.

    In das abschließende Springen gingen Heinicke und Hillenbrand als Favoriten. Laura Hillenbrand zeigte drei stabile Sprünge nahe an die 40m-Marke. Keine der Konkurrentinnen konnte hier mithalten oder sich deutlich gegenüber dem Vorlauf verbessern. Obwohl es in der Kombinationswertung am Ende sehr knapp war, sicherte sich Hillenbrand den Weltmeister-Titel in beiden Disziplinen.

    Für Niklas Heinicke war das Sprungfinale mit Höhen und Tiefen. Nach zwei Sprüngen fiel er auf den dritten Rang zurück. Der Pole Erwin Zawadzki zauberte einen Sprung auf 61,2 Meter und auch Weltrekordhalter Alexander Vasko lag mit 60, 3 Meter vor ihm. Heinicke riskierte alles – und gewann Silber mit 61,0 Metern. Am Ende fehlten nur 20 cm zum Weltmeister-Titel. Aber Heinicke darf sich auch Vize-Weltmeister in der Kombinationswertung nennen, die er sich durch seine Steigerungen im Finale in allen drei Disziplinen zu Recht verdient hat. Sein großes Ziel, einen neuen deutschen Sprungrekord, verfehlte er um zwei Meter. Während für Hillenbrand und Heinicke die Wettkampfsaison mit der Weltmeisterschaft beendet ist, geht es für Phoenix Baumgardt am Dienstag weiter mit der nachgeholten Junioren-Europameisterschaft von 2023. Ab Freitag beginnt dann die diesjährige Junioren- und Senioren-EM mit weiteren Friedberger Teilnehmern ebenfalls in Polen. (AZ)

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