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Friedberg: Zwei schwere Badeunfälle am Friedberger See: Im Notfall zählt jede Sekunde

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Zwei schwere Badeunfälle am Friedberger See: Im Notfall zählt jede Sekunde

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    Bei schönem Wetter tummeln sich Hunderte Badegäste auf den Liegewiesen am Friedberger See. Nun kam es dort zu zwei schweren Badeunfällen an einem Tag.
    Bei schönem Wetter tummeln sich Hunderte Badegäste auf den Liegewiesen am Friedberger See. Nun kam es dort zu zwei schweren Badeunfällen an einem Tag. Foto: Felicitas Lachmayr (Archivbild)

    Zwei schwere Badeunfälle haben sich am Wochenende in Friedberg ereignet: Eine 80-jährige Augsburgerin ist am Sonntag im Friedberger See ertrunken. Obwohl sie sofort Hilfe bekam und reanimiert wurde, nachdem sie untergegangen war, starb sie später im Krankenhaus. Am selben Tag ereignete sich an dem Baggersee ein weiterer schwerer Badeunfall: Ein geistig und körperlich behinderter 18-Jähriger ging nahe des Nordufers unter. Andere Badegäste konnten ihn aus dem Wasser ziehen, er wurde reanimiert und mit Vitalzeichen in die Universitätsklinik Augsburg gebracht. Seither liegt er im Koma. Das Rote Kreuz warnt: Dieses Jahr gibt es wegen der Hitze sehr viele Rettungseinsätze.

    Die Seniorin war am Sonntag gegen 9.15 Uhr am Ostufer mit einer Schwimmboje beim Baden. Ihr Ehemann blieb an Land und musste mit ansehen, wie seine Frau plötzlich unterging und versuchte, sich mithilfe der Boje über Wasser zu halten. Er und weitere Helfer holten die Seniorin wieder ans Ufer. Trotz der sofort eingeleiteten Erste-Hilfe-Maßnahmen starb die Frau wenig später im Krankenhaus.

    Besonders viele Einsätze an Friedberger See und Augsburger Kuhsee

    Gegen 14.50 Uhr kam es zu einem weiteren Unglück, als ein 18-Jähriger nahe des Nordufers unterging. Ein zwölfjähriges Mädchen bemerkte den Notfall und holte ihren Vater zu Hilfe, der den jungen Mann ans Ufer zog. Auch die Mutter des 18-Jährigen eilte sofort zum Unglücksort. Badegäste, Wasserwacht und BRK leisteten Erste Hilfe. Die genauen Unglücksumstände werden derzeit ermittelt.

    Mehrere Einsätze am selben Tag an einem See – das ist für erfahrene Rettungskräfte wie Rainer Heinl vom Roten Kreuz Aichach-Friedberg keine Seltenheit. Dass es aber zu zwei schweren Unglücksfällen kommt, schon. Wegen der Hitze gebe es dieses Jahr sehr viele Einsätze, berichtet er. Der Friedberger See und der Augsburger Kuhsee seien, da sehr stark frequentiert, am meisten betroffen. Die Badeunfälle ziehen sich quer durch alle Altersgruppen.

    Die Polizei meldet zwei Badeunfälle an einem Tag am Friedberger See.
    Die Polizei meldet zwei Badeunfälle an einem Tag am Friedberger See. Foto: Ute Krogull (Archivbild)

    Heinl rät daher dringend allen Badegästen, sich an die Baderegeln zu halten, vor dem Schwimmen abzukühlen und vor allem nicht unter Medikamenten- oder Alkoholeinfluss ins Wasser zu gehen. Im Ernstfall zähle für einen Ertrinkenden jede Minute. Deshalb sei es wichtig, sofort die 112 zu wählen, statt Hunderte Meter zu Wasserwacht oder DLRG zu laufen. Diese werden durch die Rettungsleitstelle schneller informiert. Auch solle man im Verdachtsfall lieber einmal zu viel den Notruf wählen, wenn zum Beispiel eine Badematte lange leer bleibt.

    Auch am Friedberger See hat die Wasserwacht eine Station, die an Sonn- und Feiertagen ab 10 Uhr von Ehrenamtlichen besetzt ist. Im Fall der 80-Jährigen, die um 9.15 Uhr verunglückte, eilte ebenfalls ein Mitglied der Wasserwacht zu Hilfe, wie Heinl berichtet. Der Mann wollte vor seinem Dienst zum Tauchen gehen. Trotz seines schnellen Einsatzes konnte das Leben der Frau nicht mehr gerettet werden.

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