Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Friedberg: Zu ihrem Geburtstag machen die Freunde des Museums ein Geschenk

Friedberg

Zu ihrem Geburtstag machen die Freunde des Museums ein Geschenk

    • |
    Seit 30 Jahren engagieren sich die Museumsfreunde. Museumsleiterin Dr. Alice Arnold-Becker (links) bedankt sich bei der Vorsitzenden Elisabeth Schmid für die wichtige Unterstützung. 
    Seit 30 Jahren engagieren sich die Museumsfreunde. Museumsleiterin Dr. Alice Arnold-Becker (links) bedankt sich bei der Vorsitzenden Elisabeth Schmid für die wichtige Unterstützung.  Foto: Ute Krogull

    Sammeln, bewahren, forschen und vermitteln, das sind die Aufgaben eines Museums. Für das kleine Team im Wittelsbacher Schloss ist das nicht immer ganz einfach abzudecken, zumal es gar keinen eigenen Etat für Ankäufe hat. Doch es gibt neben vereinzelten privaten Schenkungen drei große Stützen: die Firma Segmüller, den Heimatverein und die Museumsfreunde. Seit 30 Jahren besteht die letztgenannte Organisation, gerade einmal 41 Mitglieder zählt sie aktuell. Doch sie hat die Einrichtung im Lauf der Jahre mit Objekten im Wert von über 74.000 Euro unterstützt. Als nächstes spendiert sie, sozusagen als Geburtstagsgeschenk, ein Tintenzeug aus der einstigen Friedberger Fayence-Manufaktur.

    Seinen Ursprung hat der kleine, aber feine Verein im Jahr 1993, als im Zuge einer großen Uhrenausstellung der damaligen Museumsleiterin Dr. Adelheid Riolini-Unger der Gedanke keimte, man müsse die Einrichtung fördern. Bis heute ist es Vereinszweck, die Verbundenheit mit dem Museum zu fördern, aber auch den Kunstsinn zu pflegen. Seit vergangenem Jahr ist Elisabeth Schmid die Vorsitzende. Sie war lange Jahre Lehrerin an der Grundschule Süd und zuletzt Rektorin der Rote-Tor-Schule in Augsburg. Nach dem Eintritt in den Ruhestand suchte die Friedbergerin ein neues Betätigungsfeld; da sie ein Faible für Geschichte hat, bot sich das Museum an. 

    Das Tintenzeug ist entstanden, als Joseph Hackl 1753 für kurze Zeit in Augsburg eine Fayence-Fabrik leitete, bevor er 1754 als Manufakturleiter nach Friedberg kam.
    Das Tintenzeug ist entstanden, als Joseph Hackl 1753 für kurze Zeit in Augsburg eine Fayence-Fabrik leitete, bevor er 1754 als Manufakturleiter nach Friedberg kam. Foto: Museum Friedberg

    Wie Museumsleiterin Dr. Alice Arnold-Becker sagt, ist man sehr froh über die treue Unterstützung. Mal waren es Krüge oder Teller aus der Friedberger Fayence, mal Gemälde, Medaillen und Münzen des Ottmaringer Künstlers Reinhart Heinsdorff, dem im Museum eigene Räume gewidmet sind. Dann wieder waren es Gemälde von Friedberger Künstlern, immer wieder aber Uhren. Egal ob Telleruhr, Kutschenuhr oder Prunkuhr - allein schon aus der Gründungsintention war dies stets ein Schwerpunkt der Schenkungen.

    In finanziell schwierigen Zeiten, um das Jahr 2000 herum, drehte der Stadtrat dem Museum den Geldhahn für Ankäufe zu. Auch als es später wieder besser wurde, änderte sich daran nichts. Daraufhin sprangen Fördergeber ein. Die Museumsfreunde finanzieren ihre Anläufe über Mitgliedsbeiträge, Spenden und Benefizkonzerte. Sie bekommen im Gegenzug freien Eintritt ins Museum, Previews von neuen Ausstellungen und unternehmen auch gemeinsame Fahrten zu Ausstellungen, als Nächstes zur Landesausstellung in Regensburg. Elisabeth Schmid ist sehr daran gelegen, die Mitgliederzahl des nicht gerade mit jungem Durchschnittsalter gesegneten Vereins zu erhöhen. Dafür hat sie nun unter anderem einen Stammtisch ins Leben gerufen, zu dem man sich alle zwei Monate im Museumscafé trifft. 

    Friedberger Museumsfreunde suchen neue Mitglieder

    Als Nächstes wird kommende Woche ein fast 5000 Euro teures Tintenfass übergeben. Es entstand, als Joseph Hackl 1753 für kurze Zeit in Augsburg eine Fayence-Fabrik leitete, bevor er 1754 als Manufakturleiter nach Friedberg kam. Arnold-Becker und ihr Team werden es - wie die meisten Schenkungen - nicht im Depot verräumen, sondern im Museum präsentieren. Objekte zu finden, die einerseits die Ausstellung mit Neuem bereichern und andererseits bezahlbar sind, ist für die Kunsthistorikerin gar nicht so einfach. Sie durchforstet permanent das Internet nach Auktionen. Gerade bei Uhren sind die Preise jedoch mittlerweile sehr hoch. Und auch beim Versuch, Werke von Fritz Schwimbeck zu ersteigern, scheiterte Arnold-Becker im Vorfeld der kürzlichen Sonderausstellung. An dem Künstler sind mittlerweile japanische und amerikanische Sammler interessiert, die extreme Preise zu zahlen bereit sind. 

    Der Mitgliedsbeitrag im Verein Museumsfreunde Schloss Friedberg beträgt jährlich 40 Euro (Partnerkarte plus 10 Euro). Bei Interesse Kontakt über museumsfreunde-friedberg.de

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden