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Friedberg-Wulfertshausen: Reggae in Wulf trotzt Matsch – Wacken versinkt im Regen

Friedberg-Wulfertshausen

Reggae in Wulf trotzt Matsch – Wacken versinkt im Regen

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    Mit schwerem Gerät mussten Autos am Samstagabend beim Festival Reggae in Wulf aus der Wiese gezogen werden.
    Mit schwerem Gerät mussten Autos am Samstagabend beim Festival Reggae in Wulf aus der Wiese gezogen werden. Foto: Manfred Schiller

    Das Heavy-Metal-Festival Wacken versinkt im Schlamm. Wegen des anhaltenden Regens verhängten die Veranstalter erstmalig einen Einlass-Stopp. Davon war Reggae in Wulf am Wochenende weit entfernt. Doch auch hier bereitete der Regen Probleme. Trotzdem ist die Bilanz positiv. Polizei und Veranstalter nehmen außerdem zum Thema Ruhestörung Stellung. 

    Der Regen sei für das ganze Team eine Herausforderung gewesen, berichtet Mitorganisator Markus Friedrich. Am Samstagabend mussten Autos mit schwerem Gerät aus der Parkwiese gezogen werden. Das Festivalgelände verwandelte sich in weiten Strecken in Matsch, was man unter anderem mit Hackschnitzeln abzumildern versuchte. Den abreisenden Camperinnen und Campern am Sonntag halfen Landwirte mit Traktoren. Und auch Strom für Stände und Bühne bei diesem Wetter am Laufen zu halten, war nicht ganz einfach. Doch Reggae in Wulf ist regenerprobt, die Gäste hätten sich darauf eingestellt, so Friedrich. In Gegenteil: "Die Situation hat alle zusammengeschweißt." Und in der Tat: Sobald der Regen vorbei war, wurde die Stimmung umso besser. 

    Die Hip-Hopper "Der Zweig" waren zu zehnt auf der Bühne.
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    Schlamm, fest steckende Autos, Schauer: Der Regen hielt die Besucherinnen und Besucher nicht davon ab, zu Tausenden auf das Festivalgelände zu strömen, zu tanzen und zu feiern.

    Mittlerweile ist alles abgebaut. Die Wiese wird sich erfahrungsgemäß erholen oder an einigen Stellen nachgesät. 

    Weit über 4000 Besucherinnen und Besucher strömten am Freitag und Samstag insgesamt nach Wulfertshausen; der Campingplatz war voll. Auch wenn einige früher abreisten oder erst später am Abend kamen, wurden sogar an der Abendkasse noch Karten verkauft. Obwohl die Veranstaltung nicht ausverkauft war, war sie laut Friedrich so kalkuliert, dass sie trotzdem einen Gewinn in noch nicht bezifferbarer Höhe abwerfen wird. Der veranstaltende Förderverein Wulf United wird die Summe wie immer der Fußballabteilung des SV Wulfertshausen übergeben. 

    Super Stimmung herrschte bei Reggae in Wulf 2023 am Samstag beim Auftritt von Sängerin Jo Archer.
    Super Stimmung herrschte bei Reggae in Wulf 2023 am Samstag beim Auftritt von Sängerin Jo Archer. Foto: Manfred Schiller

    Damit das möglich ist, halfen rund 220 Leute zusammen; zu den etablierten Helferinnen und Helfern der ersten Generation gesellen sich mittlerweile deren Kinder. Auch unter den Gästen waren erstaunlich viele junge und sehr junge Gesichter zu sehen. Für Nachwuchs sei also in jeder Beziehung gesorgt, sodass die Veranstaltung Zukunft hat, freut Friedrich sich. Zwar gibt Geschäftsführer Bernd Radloff sein Amt ab, doch Ziel von Wulf United ist, sich so aufzustellen, dass das Festival auch 2024 stattfinden kann. 

    Bei unserer Redaktion ging eine Beschwerde wegen lauter Musik bis spät in die Nacht ein. Die Polizei Friedberg verzeichnete am Wochenende keine derartigen Anrufe – zumindest nicht aus der Wulfertshauser Gegend. Beschwerden gab es Polizeichef Karl Schreiner zufolge dagegen aus Merching und Mering wegen der Dream Dance Party des Burschenvereins Schmiechen. Schreiner erläutert jedoch, dass für Veranstaltungen wie die in Schmiechen oder Wulfertshausen vergleichsweise hohe Lautstärken auch bis weit nach Mitternacht erlaubt seien. Genehmigt werden diese von der jeweiligen Kommune. Oft ist es eine Frage des Windes, wohin die Musik in welcher Lautstärke getragen wird. 

    Positive Bilanz der Polizei Friedberg zu Reggae in Wulf

    Die Polizei zeigte Präsenz in üblicher Stärke für eine derartige Veranstaltung. Vorfälle gab es laut Schreiner, der Einsatzleitung hatte, keine. "Es war wie jedes Jahr ein ruhiges Fest."

    Friedrich betont, man halte sich an die Vorgaben. Die Lautstärke wird jede Stunde an mehreren Punkten gemessen. Am Freitag war Musik auf der Hauptbühne bis 24 Uhr, am Samstag bis ein Uhr erlaubt, in den Zelten zwei Stunden länger. Das Team bemühe sich außerdem um guten Kontakt mit der Nachbarschaft. Anwohnerinnen und Anwohner erhalten vergünstigte Tickets. 

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