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Friedberg-Wulfertshausen: Ladesäulen, Stauraum, Fahrgefühl: So fährt es sich mit einem E-Auto

Friedberg-Wulfertshausen

Ladesäulen, Stauraum, Fahrgefühl: So fährt es sich mit einem E-Auto

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    Die Familie aus Wulfertshausen fährt mit ihrem E-Auto auch in den Urlaub, hier an einer Ladesäule in Italien.
    Die Familie aus Wulfertshausen fährt mit ihrem E-Auto auch in den Urlaub, hier an einer Ladesäule in Italien. Foto: Manuel Schmieder

    Nach wie vor sieht man im Landkreis nur wenige E-Autos auf den Straßen. Dem Familienvater Manuel Schmieder aus Wulfertshausen gehört eines davon. Vor vier Jahren tauschte er seinen Verbrenner aus und ist seitdem überzeugt: "In dieser Zeit hat sich viel getan, es wird immer komfortabler." Für ihn zählt neben dem CO₂-Fußabdruck auch die Wirtschaftlichkeit - und auch das Fahrgefühl, das sich stark verändert hat. Doch der Rahmen für die Anschaffung eines Elektro-Fahrzeuges müsse stimmen, sagt Schmieder. "Sonst wird es zu schwierig."

    Friedberger fährt seit vier Jahren ein E-Auto

    2019 brauchte die Familie ein neues Auto. Ein enger Freund von Schmieder arbeite in der Entwicklung von E-Fahrzeugen, erzählt der 38-Jährige. Der habe ihn damals mit der Idee angefixt. Dazu kam der Wunsch, etwas für die Umwelt zu tun - und zeitgleich ein gutes Angebot: Für damals 300 Euro im Monat leaste Schmieder einen BMW I3. Wie die Umgewöhnung vom Verbrenner auf ein E-Fahrzeug war? "Super cool. Sehr ruhig, kein Krach." Damals war das Laden allerdings noch umständlicher. LEW, SWA - für jeden Stromanbieter habe man eine eigene Ladekarte gebraucht. Dazu gab es nur wenige Standorte. "Wenn ich da beruflich nach München fahren musste, hatte ich fünf Ladekarten dabei."

    Manuel Schmieder ist aufs E-Auto umgestiegen - und überzeugt davon.
    Manuel Schmieder ist aufs E-Auto umgestiegen - und überzeugt davon. Foto: Schmieder

    Heute könne man nahezu alle Ladesäulen mit einer einzigen App aktivieren. Auch in Österreich und Italien. Die Ladeleistung der Autos habe sich enorm verbessert und von 50 auf 250 Kilowattstunden verfünffacht. "Das hat sich positiv entwickelt." 

    Wulfertshauser fährt mit E-Auto in den Urlaub

    Zwar haben die Strompreise angezogen, dennoch rechne es sich auch wirtschaftlich für die Familie. Eine günstigere Versicherung, keine Kfz-Steuer und dafür die Treibhausgasquote, die für Schmieder etwa 300 Euro jährlich abwirft. "Damit sind etwa die ersten 10.000 Kilometer schon abgedeckt." Heute zahle er etwa sechs Euro auf 100 Kilometer. Die Reichweite schwanke mit dem Wetter: Während er im Winter höchstens 350 Kilometer weit komme, schaffe er im Sommer bis zu 550. Das Fahrzeug nutze die Familie mit drei Kindern auch im Urlaub: "Das Auto hat auch viel mehr Stauraum, das ist praktisch. Wir waren damit schon in Italien, 20 Minuten Pause an der Europabrücke und weiter geht’s." An diesen Schnellladesäulen sei es aber wesentlich teurer, auf 100 Kilometer kämen etwa 14 Euro. 

    Es sei ein enormer Vorteil, das Auto in der eigenen Garage laden zu können. Von der hauseigenen Fotovoltaik-Anlage könne Schmieder überschüssigen Strom in die Batterie des Fahrzeugs laden. Am Büro in Augsburg hat der selbstständige Versicherungskaufmann ebenfalls eine Ladesäule errichten lassen. "Da sehe ich Probleme: Wenn jemand weder zu Hause noch auf der Arbeit laden kann, wird es schwierig."

    Die ersten beiden E-Autos habe er noch geleast, seit zwei Monaten besitzt er nun einen Tesla. Viele in seinem Familien- und Freundeskreis habe er mit seiner Begeisterung schon anstecken können. Er gibt Unschlüssigen den Tipp, die Kosten einmal durchzurechnen und eine Probefahrt zu vereinbaren. "Ich kenne mehrere, die ein E-Auto haben, keiner meckert, alle sind begeistert - wenn man denn bereit ist, sich anzupassen."

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