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Friedberg: Wohnungen für 430 Menschen: Plan für Areal der Pallotti-Schule

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Wohnungen für 430 Menschen: Plan für Areal der Pallotti-Schule

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    Bei einer Informationsveranstaltung wurden Bürgerinnen und Bürgern die Siegerentwürfe mit den jeweiligen Modellen vorgestellt.
    Bei einer Informationsveranstaltung wurden Bürgerinnen und Bürgern die Siegerentwürfe mit den jeweiligen Modellen vorgestellt. Foto: Johanna Schnitzhofer

    Große Höfe, möglichst viel Grün, schlichte Fassaden: Um auszuloten, wie das Areal der Vinzenz-Pallotti-Schule am besten bebaut werden kann, hat der Landkreis als Eigentümer einen städtebaulichen Realisierungswettbewerb ausgelobt. Im Rahmen eines Infoabends wurden die Sieger vorgestellt. Doch Bürgerinnen und Bürger übten Kritik. 

    Neubaugebiet in Friedberg mit viel Grün

    Das Preisgericht, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Landkreises, der Landkreis-Wohnbau GmbH, der Stadt Friedberg sowie externen Städteplanern und Architekten, wählte aus 13 Arbeiten drei Sieger und eine Anerkennung aus. Aus dem Siegermodell soll die Vorlage für den Bebauungsplan entstehen. 

    Der Entwurf von Nuwela, einem Münchner Büro für Städtebau und Landschaftsarchitektur, und Westner, Schührer, Zöhrer, Architekten und Stadtplaner aus München, überzeugte das Preisgericht. Das Vergabeverfahren läuft zwar noch. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Büros mit der Planung beauftragt werden, sei jedoch relativ hoch. 

    Der Entwurf von Nuwela und Westner Schührer Zöhrer aus München überzeugte das Preisgericht unter anderem wegen der zentralen Mitte und den grünen Angern.
    Der Entwurf von Nuwela und Westner Schührer Zöhrer aus München überzeugte das Preisgericht unter anderem wegen der zentralen Mitte und den grünen Angern. Foto: Johanna Schnitzhofer

    Um einen grünen Anger mit kleineren Treffpunkten und Spielwiese in der Mitte gruppieren sich 32 Wohngebäude. Während auf der Westseite des Areals maximal zwei Etagen pro Gebäude vorgesehen sind, können es auf der Ostseite stellenweise auch drei werden. Die Gebäude sind teilweise nahtlos aneinander gebaut. Es sollen Geschosswohnungen entstehen, teilweise aber auch Reihenhäuser. Die Häuser gliedern sich um mehrere begrünte Wohnhöfe, die als halböffentliche Gemeinschaftsbereiche zum nachbarschaftlichen Austausch dienen. Das Quartier wird von der Wiffertshauser Straße im Norden und der Singerstraße im Süden erschlossen. Eine Straße durchquert es von Norden nach Süden. Um eine weitgehend autofreie Zone zu schaffen, wird der Verkehr an den Zufahrten durch zwei Quartiersgaragen abgefangen. 

    Architekt Prof. Franz Pesch, der dem Preisgericht angehörte, lobte unter anderem, dass auf den flach geneigten Satteldächern der Wohnhäuser Begrünung und die Anbringung von PV-Modulen möglich sei. Auch sei das Viertel durchgrünt. Die öffentliche Mitte bietet Raum zum sozialen Austausch und durch lange Anger entstehen Anknüpfungspunkte an die Umgebung. Zudem weisen die Häuser einfache Strukturen auf, deren Bau besonders kostengünstig ist. 

    Einige Bedenken aus der Nachbarschaft räumte Bürgermeister Roland Eichmann aus dem Weg. Um allzu dichte Bebauung zu verhindern, könne aus einer der zwei Quartiersgaragen an der Singerstraße eine Tiefgarage gemacht werden. Außerdem fürchten direkte Anwohner an der Ostseite eine zu hohe

    Anwohner befürchten mehr Verkehr durch Friedberger Baugebiet

    Während der Präsentation kam die Frage auf, wer den Wohnraum vergibt und wer einziehen darf. Mit einem Anteil von 50 Prozent gefördertem Wohnen habe die Stadt Mitsprache bei der Vergabe, da sie die Wohnberechtigungen ausstelle, so Eichmann. Der Rest werde frei finanziert, wodurch auch Wohneigentum möglich sei. 

    Die größte Sorge in der gut gefüllten Aula der neuen Vinzenz-Pallotti-Schule war an diesem Abend jedoch der Verkehr. Nicht nur die direkten Nachbarn befürchten eine angespanntere Parksituation und Stau in den angrenzenden Straßen. Auch Bewohnerinnen und Bewohner der Münchner Straße sind kritisch. "Wie soll der Verkehrsabfluss aus dem Gebiet stattfinden? Schon jetzt gibt es Stau an der

    Baugebiet für 430 Menschen in Friedberg

    Doch auch positives Feedback gab es: "Ich finde, die Zahlen sind ein moderates Maß, mit dem man leben kann", freute sich ein Bürger. Anwohnerinnen und Anwohner hatten befürchtetet, dass die Bebauung sehr dicht wird. Während in der Machbarkeitsstudie noch von bis zu 600 Bewohnerinnen und Bewohnern die Rede war, sieht der Siegerentwurf nur Wohnraum für 430 Menschen vor. 

    Im Sommer 2024 soll die Bearbeitung der Rahmenplanung beginnen. Unmittelbar nach den Abbrucharbeiten Ende 2025 starten Erschließung und Bau. Wie lange das dauern wird, ist noch nicht klar. Man könne jedoch mit acht bis zehn Jahren rechnen, hieß es auf der Veranstaltung. 

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