Die Kosten für Wasser und Abwasser werden in Friedberg zum neuen Jahr teurer. Das hat der Stadtrat in seiner letzten Sitzung beschlossen. Der Grund: Die Kosten für die Wasserver- und -entsorgung sind erheblich angestiegen. Das trifft etwa auf die Strompreise, die Lohnkosten, aber auch den Materialaufwand zu. Außerdem gibt es aus den vergangenen Jahren eine deutliche Unterdeckung der Kosten. Ebenfalls bezahlt werden müssen in den kommenden Jahren weitere Investitionen, etwa die Sanierung des Wasserturms in Haberskirch oder der Wasserkammern im Behälter in Derching.
Die Stadtwerke, die für die Wasserwirtschaft in Friedberg zuständig sind, sind ein sogenannter Eigenbetrieb der Kommune. Das bedeutet, dass sie weder Gewinn noch Verlust machen dürfen. Die gestiegenen Kosten und Investitionen wirken sich deshalb direkt auf die Gebühren aus. Welcher Anteil der Kosten über die Grund- und welcher über die Verbrauchsgebühr finanziert wird, liegt wiederum beim Stadtrat. Auch andere Kommunen haben die Gebühren in diesem Bereich erhöht, zuletzt im Landkreis Aichach-Friedberg etwa Aindling und Obergriesbach.
Sowohl die Grund- als auch die Verbrauchsgebühr erhöhen sich in Friedberg
In Friedberg ist es – ebenso wie in fast allen anderen Kommunen – eine Mischkalkulation. Auch die Gebührenerhöhung schlägt sich sowohl bei der Grund- als auch bei der Verbrauchsgebühr nieder. Bisher beträgt die Grundgebühr für den Wasserabfluss je nach Dauerdurchfluss zwischen 30 Euro (bis 4 cbm/h) und 500 Euro (mehr als 16 cbm/h) pro Jahr. Ab 1. Januar gelten nun folgende jährliche Gebühren: 60 Euro für einen Durchfluss bis 4 cbm/h, 120 Euro bis 10 cbm/h, 600 Euro bis 16 cbm/h und 1200 Euro über 16 cbm/h. Der Verbrauchspreis erhöht sich einheitlich von 1,20 Euro pro Kubikmeter entnommenen Wassers auf 1,88 Euro. Für die Entwässerung erhöht sich die Grundgebühr von 36 auf 60 Euro pro Jahr. Die Verbrauchsgebühr für Schmutzwasser steigt von 1,63 auf 2,24 Euro pro cbm. Für Regenwasser sinkt sie von 0,45 auf 0,32 Euro pro Quadratmeter. Die Herstellungsbeiträge bleiben wiederum stabil.
Für beide Satzungsänderungen gab es im Stadtrat die dafür erforderliche Mehrheit. Lediglich die Grünen-Fraktion stimmte dagegen. Edmund Dorsch (Bündnis 90/Grüne) kritisierte, dass auch die Grundgebühr erhöht wird. Er sprach sich für eine Erhöhung ausschließlich der Verbrauchsgebühr aus und brachte eine moderate Erhöhung der Herstellungsbeiträge in die Diskussion. Marion Brülls (Bündnis 90/Grüne) erklärte dazu: „Die Ressourcen endlich. Dann sollen die Menschen, die viel verbrauchen, bitte auch die Kosten dafür tragen und nicht die Allgemeinheit über die Grundgebühr.“ Das wurde jedoch vom Stadtrat abgelehnt.
„Altes“ Wasserzähler ablesen, kostet zukünftig
Mehrkosten kommen zukünftig auch auf diejenigen zu, die keinen digitalen Wasserzähler haben möchten. Der digitale Wasserzähler ermöglicht, dass von der Straße aus die Zählerstände abgerufen werden können. Wer nach althergebrachter Art seinen Zählerstand vor Ort – meist im Keller des Gebäudes – abgelesen haben möchte, muss dafür Zusatzkosten in Kauf nehmen: Sie liegen zwischen 25 und 300 Euro. Dem stimmte der Stadtrat einstimmig zu.
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