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Friedberg: Die Waldhorn-Schützen wollen nach Derching

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Die Waldhorn-Schützen wollen nach Derching

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    Ein neues Domizil könnten die Waldhorn-Schützen im Bürgerhaus Derching bekommen. Dafür sind aber größere Umbauten notwendig.
    Ein neues Domizil könnten die Waldhorn-Schützen im Bürgerhaus Derching bekommen. Dafür sind aber größere Umbauten notwendig. Foto: Thomas Goßner

    Bekommen die Derchinger Waldhorn-Schützen endlich wieder eine Heimat? Fast sechs Jahre, nachdem der Schießbetrieb in der Gaststätte Waldesruh aus Brandschutzgründen eingestellt werden musste, zeichnet sich jetzt offenbar eine Lösung ab.

    Seit Anfang 2017 haben die Waldhorn-Schützen kein eigenes Vereinslokal mehr. Die rund 80 Mitglieder betreiben ihren Sport seither bei der Schützengilde Ottmaring und müssen dafür jeden Dienstag eine Fahrt von 20 Kilometern auf sich nehmen. Bereits seit einiger Zeit ist ein Umbau des Stockwerks über dem Florianstüberl der Derchinger Feuerwehr zwischen der alten Schule und dem Gerätehaus im Gespräch.

    Schießstände für die Derchinger Waldhorn-Schützen

    Dort ist Platz für maximal sechs Schießstände, einen Aufenthaltsbereich, Umkleide- und Lagerräume. Dafür müsste allerdings eine tragende Wand beseitigt und eine neue Außentreppe gebaut werden, so das Konzept des Schützenvereins, das auch im Rahmen des Dorfentwicklungskonzepts für Derching besprochen wurde.

    Demnach könnte der Raum auch von anderen Vereinen im Stadtteil genutzt werden. Das hätte den Vorteil, dass Zuschüsse aus der Städtebauförderung fließen könnten, deren Höhe sich allerdings noch nicht genau beziffern lässt. Denkbar ist eine Bezuschussung von bis zu 50 Prozent der Baukosten.

    Friedberg stellt 360.000 Euro bereit

    Die technischen und finanziellen Aspekte soll nun eine Machbarkeitsstudie klären, die der Bauausschuss des Stadtrats in seiner jüngsten Sitzung in Auftrag gab. Die Kosten der Untersuchung werden auf 10.000 bis 15.000 Euro geschätzt, für Planung und Umbau selbst sollen in den nächsten beiden Jahren 360.000 Euro in den Haushalt eingestellt werden.

    Mit großer Mehrheit lehnte das Gremium allerdings den Wunsch der Verwaltung ab, auch eine abgespeckte Form des Umbaus zu prüfen. Angesichts der finanziellen Lage der Stadt wollte Baureferentin Lillian Sedlmair auch klären lassen, wie sich der Verzicht auf den Abbruch der tragenden Wand auf die Kosten des Projekts auswirkt. Der Eingriff in die Bestandskonstruktion mache die Expertise eines Tragwerksplaners und eine brandschutztechnische Begleitung nötig.

    Gauschützenmeister kritisiert Pläne der Bauverwaltung

    Allerdings würde ein geringerer Eingriff in die Bausubstanz auch zu einer Verringerung der Schießstände auf vier oder fünf führen – eine Idee, die der Friedberger Gauschützenmeister Wolfgang Maschenbauer in einer Stellungnahme an die Stadt als unsinnig bezeichnete.

    Moderne Anlagen sollten nach seinen Worten "optimalerweise zehn Schießstände haben, um Wettkämpfe im Ligamodus durchführen zu können, da hier beide Mannschaften mit je fünf Schützen zeitgleich am Stand stehen". Bei vier Ständen seien weder reibungslose Wettkämpfe noch ein effektives Training möglich.

    Kann sich Friedberg diesen Umbau leisten?

    Da für die Schützen weniger als sechs Schießstände nicht infrage kommen, sei eine derartige Prüfung überflüssig, sagte Thomas Kleist (CSU). Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) ist persönlich zwar auch für sechs Schießstände, will aber vor einer Entscheidung den Preisunterschied zwischen den beiden Varianten kennen. Es handle sich um eine freiwillige Maßnahme: "Können und wollen wir uns das leisten?"

    "Wir hatten vereinbart, dass wir in die Planung gehen. Es verwundert mich, dass es jetzt eine Machbarkeitsstudie mit weniger als sechs Schießständen geben soll", sagte Sportpfleger Andreas Beutlrock (CSU). Auch seine Kollegin Elisabeth Micheler-Jones (Parteifreie Bürger) sprach sich für die größere Lösung aus.

    Friedberger Grüne halten Pläne für illusorisch

    Zweifel an dem Projekt kamen von den Grünen. "Nichts gegen die Sportschützen in Derching, aber in der jetzigen Zeit über dieses Projekt zu entscheiden, halte ich für illusorisch", sagte Marion Brülls. Man wisse nicht einmal, wie viel Geld die Stadt in den nächsten Jahren noch haben werde.

    Die Machbarkeitsstudie soll nun den Umbau mit sechs Schießständen klären. Auch die Frage nach einem Zugang für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und die Installation einer Photovoltaikanlage gehören zum Prüfungsauftrag.

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