Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Friedberg: Waldhorn-Schützen bekommen einen eigenen Schießstand

Friedberg

Waldhorn-Schützen bekommen einen eigenen Schießstand

    • |
    Der Gebäudekomplex von alter Schule und Feuerhaus in Derching soll zum Bürgerhaus umgebaut werden.
    Der Gebäudekomplex von alter Schule und Feuerhaus in Derching soll zum Bürgerhaus umgebaut werden. Foto: Leonhard Knauer (Archivbild)

    Wie können Räume für die Waldhorn-Schützen in das geplante Bürgerhaus in Derching integriert werden? Um diese Frage zu klären, hatte die Stadt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse jetzt der Bauausschuss diskutierte. Die wesentliche Erkenntnis: Grundsätzlich ist es mit einigen Umbauten möglich, den gewünschten Schießstand mit sechs Bahnen im Obergeschoss einzurichten. Das Architekturbüro Bayr Glatt Guimaraes präsentierte mehrere Varianten, auf deren Grundlage weitergeplant werden soll. 

    Seit Anfang 2017 haben die Waldhorn-Schützen kein eigenes Vereinslokal mehr. Die rund 80 Mitglieder betreiben ihren Sport seither bei der Schützengilde Ottmaring und müssen dafür jeden Dienstag eine Fahrt von 20 Kilometern auf sich nehmen. Bereits seit einiger Zeit ist ein Umbau des Stockwerks über dem Florianstüberl der Derchinger Feuerwehr zwischen der alten Schule und dem Gerätehaus im Gespräch. 

    Einen modernen Schießstand mit sechs Bahnen wollen sich die Derchinger Waldhorn-Schützen einrichten
    Einen modernen Schießstand mit sechs Bahnen wollen sich die Derchinger Waldhorn-Schützen einrichten Foto: Michael Moser (Symbolbild)

    Allerdings sind größere Eingriffe in das Gebäude nötig, um die sechs Schießbahnen einzurichten. Weniger sei unsinnig, so der Friedberger Gauschützenmeister Wolfgang Maschenbauer in einer Stellungnahme an die Stadt. Optimalerweise sollte ein Schießstand sogar zehn Bahnen haben, um Wettkämpfe im Ligamodus durchführen zu können. Bei vier Ständen seien weder reibungslose Wettkämpfe noch ein effektives Training möglich, so Maschenbauer. 

    Im Herbst vergangenen Jahres hatte der Ausschuss nach kontroverser Diskussion beschlossen, dies näher untersuchen zu lassen. Der nun ausgewählte Entwurf sieht vor, dass die Schützen einen eigenen Eingang von der Nordseite her erhalten. Die Toiletten im Erdgeschoss und der Versammlungsraum der Feuerwehr bleiben erhalten, über eine neue Treppe zur alten Schule hin erreichen die Schützen dann ihre Schießstände und den Jugendraum der alten Schule, der künftig von den Schützen mitbenutzt werden soll. Im Obergeschoss der alten Schule sind die Räume für den Heimatverein, die Bücherei und ein Gemeinschaftsbüro der Vereine vorgesehen. Der Eingang von der Bürgermeister-Schlickenrieder-Straße bleibt bestehen, um den Vereinen eigene Zugangsmöglichkeiten zu bieten. Außerdem ist vorgesehen, den vorhandenen Grillplatz auf der Südseite zu legalisieren - wegen der Nachbarschaft allerdings mit Auflagen. 

    Zuschüsse für das neue Bürgerhaus in Derching

    Verworfen wurde der Vorschlag, im Hofbereich einen zentralen Zugang für alle Nutzer zu schaffen. Auch der Zusatzvariante mit einem Umbau des Florianstüberls traten die Stadträte aus Kostengründen nicht näher. Die jetzt gewählte Planungsgrundlage ist mit rund 360.000 Euro veranschlagt, für die allerdings Zuschüsse aus dem Dorferneuerungsprogramm des Amtes für ländliche Entwicklung zu erwarten sind. 

    Im Ausschuss entzündete sich dennoch erneut eine kontroverse Diskussion über das Projekt. Wolfgang Rockelmann (Parteifreie Bürger) forderte die Stadträte dazu auf, ihre "Ortsfürstenbrille" zu Hause zu lassen. Das Pendel könne sonst einmal in die andere Richtung ausschlagen, wenn sich die Kernstadt zusammenrotte. Claudia Eser-Schuberth (Grüne) erinnerte daran, dass bereits im Jahr 2010 rund 150.000 Euro in das Gebäude investiert worden waren. Jetzt noch einmal 360.000 Euro draufzusatteln, sei absolut überdimensioniert bei einem Stadtteil mit 1750 Einwohnern. "Und in der Kernstadt gibt es nichts, wo sich Bürger und Vereine treffen können", kritisierte sie: "Ich bin nicht bereit, nur die Ortsteile zu bedienen, solange sich in der Kernstadt nichts tut."

    Vorerst kein Aufzug im Derchinger Bürgerhaus

    Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) wies diese Darstellung zurück. "So wenig ist das nicht", sagte er und zählte die Räume an der Schmiedgasse, am Eisenberg, das Kunstspechte-Heim im Thal, das Schloss und das Divano auf. "Wir haben einiges gemacht, um das Sozialleben auch in der Kernstadt zu ermöglichen." Die Ortsgemeinschaft in Derching habe wieder zueinandergefunden und verdiene Unterstützung. Ortssprecher Michael Sedlmeyr (CSU) erinnerte daran, dass das Bürgerhaus im Ortsentwicklungskonzept höchste Priorität genieße. 

    Gegen vier Stimmen von Grünen, Parteifreien und ÖDP sprach sich der Ausschuss für die favorisierte Variante aus. Auf dieser Grundlage sollen jetzt weitere Planungen folgen - einschließlich der Vorbereitungen für den späteren Einbau eines Liftes. Für die sofortige Herstellung der Barrierefreiheit gab es keine Mehrheit. In den nächsten Jahren ist dafür auch kein Geld in der Finanzplanung vorgesehen. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden