Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Friedberg: Tourismus erholt sich – vor allem ein Segment gut ausgelastet

Friedberg

Tourismus erholt sich – vor allem ein Segment gut ausgelastet

    • |
    Gerade im Sommer stehen viele Wohnmobile auf den Wiesen am Friedberger See.
    Gerade im Sommer stehen viele Wohnmobile auf den Wiesen am Friedberger See. Foto: Michael Eichhammer

    Ob Mallorca, Kreta oder die Malediven – die Deutschen haben ihre Reiselust nach der Pandemie längst wieder entdeckt. Aber auch in heimischen Gefilden ist der Tourismus im Aufschwung, bayernweit war 2023 das zweiterfolgreichste Jahr aller Zeiten. Friedberg ist ebenfalls gut unterwegs, hier sind die Übernachtungszahlen im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Nicht nur die Hotels profitieren von der wiederentdeckten Faszination am Reisen. 

    Vor allem bei Kurzurlaubern ist Friedberg beliebt

    Zunächst zu den nackten Zahlen. Während es im Jahr 2022 noch rund 35.000 Übernachtungen im Stadtgebiet, lag der Wert im vergangenen Jahr bei exakt 43.738, wie aus Daten des Tourismusamtes der Stadt hervorgeht. Das entspricht einer Steigerung von 23 Prozent. Auch die Zahl der Ankünfte ist deutlich nach oben gegangen, von 17.000 auf fast 23.000, also rund 35 Prozent. Die Zahlen liegen damit aber immer noch deutlich unter dem Vor-Corona-Jahr 2019, damals gab es laut Bayerischem Landesamt 39.000 Ankünfte und 61.000 Übernachtungen. 

    Interessant ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer, die bei 1,9 Tagen lag. Es sind also vor allem Kurzurlauber, die sich in Friedberg einfinden. Bürgermeister Roland Eichmann ist davon überzeugt, dass dies auch mit städtischen Maßnahmen zu erklären sei. "Unser Amt für Tourismus hat viel erreicht, was die Bewerbung für Tages- und Kurzzeittouristik angeht", erklärte er im Kultur- und Sportausschuss, wo die Zahlen vorgestellt wurden. Er vermutet, dass nicht wenige Friedberg als Zwischenstation auf ihrem Weg von Nord nach Süd und andersrum nutzten.

    Ausländische Übernachtungsgäste eher selten in Friedberg

    Tatsächlich zeigen Daten des bayerischen Statistikamtes für die Monate Januar bis November 2023, dass es fast ausschließlich Gäste aus dem Inland sind, die in Friedberg verweilen. Rund 1400 Ankünfte aus der Bundesrepublik zählt das Amt, dem stehen etwa 200 aus dem Ausland gegenüber. Bei den Übernachtungen liegen die Werte ähnlich weit auseinander. 2517 Personen aus Deutschland übernachteten in Friedberg, 354 von außerhalb der Landesgrenzen. 

    Möglicherweise helfen die neuen Flyer des Tourismusamtes, die Zahl der Auslandsgäste noch zu steigern. Die sollen ab diesem Jahr auch auf Französisch zur Verfügung stehen. Aber auch so ist Tourismusamtsmitarbeiterin Claudia Glück mehr als zufrieden mit den Zahlen. Ein Fakt freut sie besonders. "Obwohl wir weniger Betten in Friedberg verzeichnen, haben wir mehr Übernachtungen." Die Zahl der Betten war von 489 im Jahr 2022 auf 417 im vergangenen Jahr gefallen. 

    Wohnmobiltourismus in Friedberg besonders beliebt

    Bei den städtischen Angeboten sind es laut Glück vor allem die Stadtführungen, die besonders beliebt sind. Diese gibt es zu verschiedenen Themen, beispielsweise zu den Brauereikellern oder der Wittelsbacher-Geschichte. "Die Resonanz von den Gästen ist da wirklich toll", so Glück. Einen steigenden Zuspruch erfährt Friedberg nicht zuletzt in einem Segment: dem Wohnmobiltourismus. "Wir sind hier gut an der Auslastungsgrenze auf unseren drei Plätzen", erklärt Glück. Insgesamt gibt es auf den Parkplätzen Gerberwiese, Herrgottsruh und Friedberger See über ein Dutzend Abstellmöglichkeiten. Am besten ausgestattet ist der Platz an der Gerberwiese, dort gibt es auch eine Strom- und Frischwasserversorgung. Dafür ist dieser Parkplatz kostenpflichtig.

    Insgesamt spült die Gerberwiese damit mehrere Tausend Euro in die städtischen Kassen. Die Einnahmen durch Strom und Wasser beliefen sich laut Glück 2023 auf 3384 Euro. Deutlich mehr bringen die Parkgebühren ein. Im städtischen Haushalt für 2024 sind 11.000 Euro dafür veranschlagt. "Im letzten Jahr kamen wir auf einen ähnlichen Wert", erklärte Kommunalreferent Stefan Kreitmeyr im Kulturausschuss. Angesichts dieser Zahlen kann sich Bürgermeister Eichmann eine Erweiterung des Angebots vorstellen, vor allem an einem der Plätze. "Ein behutsamer Ausbau am See ist schon sinnvoll, da es eine wirtschaftlich sehr interessante Tourismussparte ist." Wohnmobil-Reisende brächten viel Geld mit. Eichmann gab aber auch die Investitionskosten zu bedenken. "Die Technik und die Automaten sind nicht billig, da braucht man schon eine gewisse Anzahl an Stellplätzen." Auf alle Fälle stehe man in Kontakt mit unterschiedlichen Anbietern.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden