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Friedberg: Statt des Stegs kommt eine Unterführung am Bahnhof Friedberg

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Statt des Stegs kommt eine Unterführung am Bahnhof Friedberg

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    Vom Stefananger sollen Fußgänger aus Friedberg-Süd künftig durch eine Unterführung zum Bahnhof und weiter in die Innenstadt kommen.
    Vom Stefananger sollen Fußgänger aus Friedberg-Süd künftig durch eine Unterführung zum Bahnhof und weiter in die Innenstadt kommen. Foto: Thomas Goßner

    Seit Jahrzehnten diskutiert der Stadtrat unter verschiedenen Bürgermeistern und in wechselnder Besetzung bereits über einen Steg, der Friedberg-Süd über die Bahnlinie hinweg mit der Altstadt verbinden soll. Selbst einen folgenlos gebliebenen Planungswettbewerb gab es dazu bereits. Jetzt gibt die Deutsche Bahn den Anstoß, wie der Brückenschlag doch noch gelingen soll. 

    Um die Leistungsfähigkeit auf der Paartallinie zu erhöhen und einen Viertelstunden-Takt zu ermöglichen, plant die Bahn verschiedene Verbesserungen in Friedberg. Dazu gehört neben Änderungen bei den Weichen und Schienen sowie einem neuen, rein elektronischen Stellwerk auch ein barrierefreier Umbau des Friedberger Bahnhofs. Ein neuer Bahnsteig auf der Südseite der Gleise soll mittels einer Unterführung mit Treppen und Aufzügen von der Nordseite des Bahnhofs aus erreichbar sein. Der bestehende Bahnsteig zwischen den beiden Schienensträngen entfällt dafür. 

    Die Stadt Friedberg kann sich an dieses Projekt anhängen. Eine inklusive Rampe vom südlichen Bahnsteig soll zur höher gelegenen Luitpoldstraße führen. Dort sichert ein Zebrastreifen den Übergang zum Stefananger. Das freie Grundstück an der Ecke Luitpoldstraße/Stefananger gehört der Stadt, die dort einen überdachten Abstellplatz für Fahrräder anlegen will.

    Gegenüber einem früheren Entwurf ist die als "Kiss&Ride-Plätze" bezeichnete Kurzhaltezone an der Luitpoldstraße wieder gestrichen. Die Stadt fürchtet, dass dadurch noch mehr Verkehr angezogen und zugleich die Sicherheit am Zebrastreifen beeinträchtigt wird. Autofahrer, die nur kurz jemanden absetzen wollen, sollen dies beim Kreisel auf der Nordseite des Bahnhofs tun. 

    Friedberg muss für Rampe am Bahnhof bezahlen

    Die Bahn übernimmt die gesamte Planung für die Maßnahme, allerdings muss die Stadt anteilig Kosten übernehmen und auch die Rampe vom Südbahnsteig zur Luitpoldstraße, den Fußgängerüberweg und auch den Radabstellplatz bezahlen. Noch im Jahr 2022 soll dazu eine Vereinbarung zwischen Stadt und Bahn abgeschlossen werden, die Umsetzung ist 2025 vorgesehen. Über die voraussichtlichen Kosten ist noch nichts bekannt, weshalb der mit der Bahn auszuhandelnde Vertrag noch vom Stadtrat genehmigt werden muss. 

    Der Bauausschuss stimmte diesem Vorgehen zu. Für Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) ist die jetzt gefundene Lösung ein wichtiges Stück für die Stadtentwicklung. "Der Steg hat die Debatte über viele Jahre geprägt. Wir haben aber festgestellt, dass wir das gar nicht so hinbekommen", sagte er. Als großes Entgegenkommen der Förderstelle bei der Regierung von Schwaben bezeichnete Eichmann die Aussicht auf einen 60-Prozent-Zuschuss aus Mitteln der Städtebauförderung. 

    Massiver Eingriff in die Böschung am Friedberger Bahnhof

    Wolfgang Rockelmann (Parteifreie Bürger) wies auf den erheblichen Eingriff in die Bahnböschung hin, den die Rampe verursacht. Er verlangte, die gestalterischen Aspekte nicht zu vernachlässigen. Dem schloss sich auch Thomas Kleist (CSU) an. Friedberg könne dankbar sein, sich an das Projekt der Bahn anhängen zu können. "Wir sollten die Chance nutzen, um die Verbindung nach Süd mit dem Bahnumbau in die Wege zu leiten", sagte er.

    "Wir begrüßen, dass es vorwärtsgeht", erklärte Claudia Eser-Schuberth (Grüne). Sie forderte aber, auf der Luitpoldstraße Tempo 30 einzuführen oder dort gleich eine Fahrradstraße auszuweisen. Bürgermeister Eichmann sieht dafür angesichts der Verkehrsbelastung keine Chance. Auch in der Afrastraße sei das Tempolimit nicht genehmigt worden, sagte er. Für nicht realisierbar hält er wegen der beengten Platzverhältnisse auch die Mittelinsel, die Manfred Losinger (CSU) für den Zebrastreifen vorschlug. 

    Das Radlchaos am Friedberger Bahnhofkönnte bald ein Ende haben.
    Das Radlchaos am Friedberger Bahnhofkönnte bald ein Ende haben. Foto: Mareike König (Archivbild)

    Mit dem Konzept zum Umbau des Bahnhalts ist nun der Weg frei für das neue Toilettenhäuschen und die Fahrradständer auf der Nordseite des Bahnhofsgebäudes. Das neue digitale Stellwerk komme an eine andere Stelle, berichtete Eichmann, das städtische Grundstück werde dafür nicht benötigt. 

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