Farbe bekennen: Das will der Rektor der pallottinischen Kommunität in Friedberg, Pater Christoph Lentz, angesichts der Entscheidung der vatikanischen Glaubenskongregation, dass homosexuelle Partnerschaften nicht von der katholischen Kirche gesegnet werden können. Am Pallotti-Haus weht daher seit Freitagnachmittag die Regenbogenfahne.
„Wir sind dafür da zu segnen, gleich wie und gleich wen“, sagt Pater Lentz, der auch Regens des Pastoraltheologischen Instituts (PTHI) ist, einer Ausbildungsstätte der Pallottiner für Ordensleute in Fragen der Seelsorge. „Menschen, die um Segen bitten, sollen ihn empfangen“, findet Lentz. Seine Gemeinschaft betone immer, dass Gott die Liebe sei und dass, wer in der Liebe bleibe, in Gott bleibe und er in ihm.
Pallottiner: Botschaft aus Rom ist unsäglich
Vor diesem Hintergrund sei das, was aus Rom zu lesen war, „unsäglich, untragbar und für die Menschen nicht verständlich“, erklärt der Pallottinerpater. Daher habe er sich entschlossen, am Haus der Kommunität und des PTHI die Regenbogenfahne zu befestigen, mit dem Spruch aus Genesis 12,2 aufgedruckt: „Du sollst ein Segen sein“ – ein Versprechen, das Gott Abraham zusagt, als er ihm seine Verheißung benennt, ihn zu einem großen Volk zu machen. Und Lentz fügt hinzu: „Wir wollen eine offene Kirche, in der jeder sich beheimatet fühlt.“ (AZ)
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