Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Friedberg-Stätzling: Supermarkt-Areal entwickelt sich in Stätzling zu einem Wohnviertel

Friedberg-Stätzling

Supermarkt-Areal entwickelt sich in Stätzling zu einem Wohnviertel

    • |
    • |
    Auf dem früheren Supermarkt-Grundstück in Stätzling sollen Wohnungen entstehen.
    Auf dem früheren Supermarkt-Grundstück in Stätzling sollen Wohnungen entstehen. Foto: Jutta Metzger

    Vor einem Jahr eröffnete der neue Edeka in Stätzling; um die Bebauung des früheren Supermarkt-Grundstücks in ortsbildprägender Lange an der Pfarrer-Bezler-Straße wird weiter gerungen. Nun liegt ein städtebauliches Konzept des Büros Opla vor, das weiterverfolgt wird.

    Neben Wohnungen in bis zu vierstöckigen Blocks sieht es kleine Geschäfte, ein Café, einen Platz sowie die Möglichkeit einer Kindertagesstätte vor. Auf der anderen Straßenseite ist Betreutes Wohnen geplant. Dieses Grundstück gehört der Kirchenstiftung und soll dafür ebenfalls sehr dicht bebaut werden.

    Die Vorgeschichte ist lang: Die ersten Entwürfe des Büros Rockelmann stießen im Stadtrat auf Widerstand. Die Bebauung war vielen im Hinblick auf die Lage nahe am Ortseingang und das Areal mit Einfamilien- und Doppelhäusern daneben zu hoch und zu dicht. Ein überarbeiteter Entwurf mit sechs riegelartigen Gebäude sorgte im vergangenen Jahr für so viel Gegenwind und widersprüchliche Positionen, dass keine Entscheidung fiel. Es folgten Gespräche der Eigentümerfamilie Jennissen mit den Fraktionen sowie ein Antrag auf Errichtung von 20 Reihenhäusern und 22 Garagen. Die Stadt erließ eine Veränderungssperre. Dagegen läuft eine Klage.

    Um das Bebauungsplanverfahren weiter voranzubringen, beauftragte die Stadt das Büro Opla, ein städtebauliches Konzept als Grundlage zu entwickeln. Die Zeit drängt, denn die Veränderungssperre ist per Gesetz zeitlich befristet. Folgendes ist nun vorgesehen:

    Wohnungen für Senioren in Friedberg-Stätzling

    Auf dem Kirchengrundstück westlich der Pfarrer-Bezler-Straße ist anstelle des Einfamilienhauses eine Bebauung mit einer Grundfläche von etwa 930 Quadratmetern mit drei bis vier Geschossen geplant. Richtung Westen (von der Ortsdurchfahrt weg) soll ein ruhiger Innenhof entstehen.

    Diese hohe Baurechtsmehrung soll einem sozialen Zweck zugutekommen. Geplant ist Betreutes Wohnen, eventuell mit Tagespflege, wofür es steigenden Bedarf gibt. Dies rechtfertigt aus Sicht der Verwaltung die dichte und hohe Bebauung, zumal derartige Einrichtungen erst ab einer gewissen Größe wirtschaftlich sind.

    Das Baugebiet liegt in der Nähe der Stätzlinger Kirche.
    Das Baugebiet liegt in der Nähe der Stätzlinger Kirche. Foto: Katrin Fischer (Archivbild)

    Diskussionen im Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss gab es um die 5000 Quadratmeter große Edeka-Fläche. Das Büro Opla hat sich bemüht, einerseits eine hohe Verdichtung und Geschosswohnungsbau zu ermöglichen, damit die Bebauung wirtschaftlich ist. Andererseits soll der Entwurf der Kleinteiligkeit des angrenzenden Wohngebiets an der Beilingerstraße Rechnung tragen, damit möglichst kein Bruch zur bestehenden Bebauung entsteht.

    Resultat ist ein Vorschlag, die Häuser in den Hang hineinzusetzen und die langen Riegel aufzubrechen und mit flach geneigten Satteldächern zu versehen. Die Höhen variieren zwischen zwei und vier Geschossen. An der Ecke Bezler-Straße/Beilingerstraße ist ein quadratisches, vier Stockwerke hohes Eckgebäude geplant als markanter Hinweis auf das neue Quartier. Dieses weist einen 250 bis 300 Quadratmeter großen Platz an der Straße auf, der mit Gastronomie (Café, Bistro) bespielt werden soll. In diesem und anderen Bauten soll auch anderweitiges Gewerbe untergebracht werden. In einem weiteren Haus ist in Erdgeschoss und erstem Stock eine Kita möglich. Der Innenbereich des Quartiers ist durch Tiefgaragen autofrei. Die Querung der viel befahrenen Ortsdurchfahrt soll Richtung betreutes Wohnen mit einer Grüninsel gestaltet werden.

    Grüne stimmen gegen Konzept für neues Wohngebiet in Friedberg-Stätzling

    Insgesamt stieß der Ansatz im Ausschuss auf Zustimmung. Einzig Claudia Eser-Schuberth forderte für die Grünen, niedriger zu bauen. Ihre Fraktion sei nicht gegen Verdichtung, doch an dieser Stelle handle es sich nicht um verträglichen Wohnungsbau; es gebe zu wenig Grün. (Laut Büro Opla sind 60 Prozent der Flächen nicht überbaut.)

    Die anderen Fraktionen sahen das positiver. So hob Thomas Kleist (CSU/FDP) hervor, dass in der Ortsmitte neue Wohnungen und Betreutes Wohnen entstehen. Das hohe Eckgebäude habe auch in seiner Fraktion für Diskussionen gesorgt, doch das könne man im Bebauungsplanverfahren regeln. Diesen Weg wolle auch die SPD gehen, so Fraktionschefin Ulrike Sasse-Feile. Hubert Nießner (ÖDP/Parteifreie Bürger) fand, wegen der Hanglage sei die Höhe an dieser Stelle durchaus vertretbar und auch Bürgermeister Roland Eichmann meinte, das Konzept sei stimmig und die Bebauung, wenngleich ungewohnt, ein Gewinn für den Ort – gerade durch die Nutzung. Der Beschluss, das Konzept so weiterzuverfolgen, fiel letztlich bei zwei Gegenstimmen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden