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Friedberg: So will die Telekom ganz Friedberg mit einem Glasfasernetz versorgen

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So will die Telekom ganz Friedberg mit einem Glasfasernetz versorgen

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    Die Telekom möchte Friedberg und seine Ortsteile ab 2024 mit einem flächendeckenden Glasfaser-Netz für Highspeed-Internet versorgen. Der Stadtrat hat seine Zustimmung allerdings noch nicht gegeben.
    Die Telekom möchte Friedberg und seine Ortsteile ab 2024 mit einem flächendeckenden Glasfaser-Netz für Highspeed-Internet versorgen. Der Stadtrat hat seine Zustimmung allerdings noch nicht gegeben. Foto: Sina Schuldt, dpa (Symbolbild)

    Der Wunsch nach schnellerem Internet wird in Friedberg immer wieder laut. Jetzt zeichnet sich eine Lösung ab. Die Telekom möchte 2024 mit dem Glasfaser-Ausbau im gesamten Stadtgebiet beginnen. Dafür soll

    Die Telekom möchte den Ausbau eigenwirtschaftliche durchziehen. Das heißt, weder auf die Kommune noch auf die Personen und Firmen, die einen Anschluss wollen, kommen Kosten oder Verpflichtungen zu. Thilo Kurtz, Fach-Referent Produktion Breitbandausbau Kommunen, erklärte, das Unternehmen plane eine hundertprozentige Versorgung von Stadt und Ortsteilen. Künftige Gewerbe- und Neubaugebiete sowie Lückenschlüsse würden ebenfalls angeschlossen. Man wolle das bestehende Netz weiterentwickeln, sowohl was Festnetz als auch was Mobilfunk anbelangt.

    Der Telekommunikationskonzern möchte mit dem FTTH-Ausbau (FTTH steht für „Fiber to the home“, zu Deutsch: „Glasfaser bis nach Hause“) 2024 beginnen. Das 81 Quadratkilometer große Stadtgebiet wird in drei Zonen aufgeteilt (siehe Grafik). Der Ausbau in Zone Süd, wo der Nachholbedarf am größten ist, soll im Jahr 2024 starten (4900 Haushalte), Mitte soll 2025 folgen (5900 Haushalte) und Nord 2026 (6200 Haushalte). Dabei sind bereits ausgebaute Gebiete ausgenommen. Die Telekom setzt in großen Teilen der eigenen Ausbaugebiete Super-Vectoring ein, sodass Bandbreiten mit bis zu 250 Mbit/s im Download möglich sind. Eine Ausnahme bilden die südlichen Ortsteile. Das dortige Netz der miecom/M-Net, in welches sich die Telekom einmietet, ist nicht so leistungsfähig wie das Netz der Telekom in Friedberg und in den nördlichen Ortsteilen. Hintergrund ist laut Kurtz, dass die M-Net hier nur „normales“ VDSL einsetzt.

    Der Weg zum Highspeed-Internet ist ein steiniger: Nahezu jeder Gehweg in Friedberg werde aufgerissen, so der Fachmann. Die Kabel werden auf die Grundstücke und in jede Wohneinheit verlegt. Die Infrastruktur besteht aus Rohrverbänden, von denen jeweils ein Röhrchen vor jedem Grundstück abgezweigt wird. Diese neuen Rohrverbände werden in einer Tiefe von circa 40 Zentimetern verlegt, oberhalb der bestehenden (Kupfer-)Kabel. Die Gräben dafür sind nur etwa 15 Zentimeter breit.

    Glasfaserausbau in Friedberg: Stadtrat hat sich noch nicht entschieden

    Kurtz betonte, dass der Hausanschluss für alle, die ihn wollen, im Erstausbau kostenfrei ist. Es gebe keine Verpflichtung, zur Telekom zu wechseln. Das bestehende Kupfernetz werde weiterhin zur Verfügung stehen, auch für andere Anbieter.

    Der Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss hatte im Oktober nichtöffentlich schriftliche Angebote mehrerer Firmen verglichen; man kann die Tatsache, dass die Telekom ihres nun in der öffentlichen Sitzung vorstellen durfte, als Vorauswahl betrachten. Aber noch steht die Zustimmung aus – und es gab einige kritische Nachfragen.

    Werden in Friedberg von der Telekom bald flächendendeckend Glasfaserkabel für Highspeed-Internet verlegt?
    Werden in Friedberg von der Telekom bald flächendendeckend Glasfaserkabel für Highspeed-Internet verlegt? Foto: Sina Schuldt

    Die Stadt wirft der Telekom vor, die Bauarbeiten in der Bahnhofstraße so unzuverlässig durchgeführt zu haben, dass es zu mehreren Monaten Verzögerung kam. Deswegen steht ein Rechtsstreit an. "Wir sind da ein gebranntes Kind", sagte Ulrike Sasse-Feile (SPD). "Und wir haben Vorstellungen, wie es nicht mehr laufen darf", ergänzte Claudia Eser-Schuberth (Grüne) und fragte nach, wie die Zusammenarbeit und Absprachen laufen sollen, sodass dieses Mal alles klappt.

    Geplanter Glasfaserausbau der Telekom in Friedberg weckt unschöne Erinnerungen

    Kurtz räumte in Bezug auf die Bahnhofstraße ein: "Es ist nicht schön, was da gelaufen ist." Andere Arbeiten jedoch habe man gut zusammen abgewickelt. Bei einem Projekt derart großen Umfangs werde es regelmäßige Absprachen und auch Informationen für die Bevölkerung geben. Trotz der aktuellen Probleme in der Baubranche sei das Unternehmen zuversichtlich, die Arbeiten nach Zeitplan durchführen zu können.

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