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Friedberg: Sicherheit auf dem E-Bike: So einfach wie es aussieht, ist es gar nicht

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Sicherheit auf dem E-Bike: So einfach wie es aussieht, ist es gar nicht

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    Auf dem Verkehrsübungsplatz in Friedberg konnten Senioren den sicheren und richtigen Umgang mit E-Bikes lernen.
    Auf dem Verkehrsübungsplatz in Friedberg konnten Senioren den sicheren und richtigen Umgang mit E-Bikes lernen. Foto: Sina Gaisbauer

    Sie sind praktisch, man kann mit ihnen mühelos einen Berg hinauffahren und sobald man außer Atem ist, muss man nur den Motor anschalten. E-Bikes sind vor allem für ältere Generationen eine große Entlastung und geben ihnen die nötige Mobilität. Doch kennt man sich mit Pedelecs nicht gut genug aus, kann ein Unfall schneller passieren, als einem lieb ist. Aus diesem Grund veranstaltete der Seniorenbeirat Dasing gemeinsam mit der Verkehrswacht Aichach-Friedberg ein Sicherheitstraining, bei dem die Teilnehmer und Teilnehmerinnen den sicheren Umgang mit

    Begonnen hat der Kurs mit einer theoretischen Einführung und hilfreichen Tipps für das E-Bike-Fahren. Ähnlich wie die Grundschulkinder, die ansonsten auf dem Verkehrsübungsplatz unterrichtet werden, saßen die Senioren und Seniorinnen auf den Schulbänken des Unterrichtsraumes und lauschten gespannt den Tipps der Kursleiter Helmut Beck, Josef Utzmeier und Wolfgang Harmann. 

    Die Reifen, über die die Senioren fahren sollten, stellen Schlaglöcher und Hindernisse auf der Fahrbahn dar.
    Die Reifen, über die die Senioren fahren sollten, stellen Schlaglöcher und Hindernisse auf der Fahrbahn dar. Foto: Sina Gaisbauer

    Anton Bauersachs fühlt sich nach dem Training sicherer: "Am Anfang ist das Fahren eher schlechter gegangen, dann aber zum Schluss ging es gut. Auch die Theorie war sehr gut. Die Dinge, die man davor unbewusst gemacht hat, macht man jetzt bewusst", sagt der 73-Jährige. Außerdem sei der Kurs hilfreich, Fehler, die er bisher beim E-Bike-Fahren machte, in Zukunft zu vermeiden.

    Das Tragen eines Helms ist beim E-Bike besonders wichtig

    Mit einem heftigen Schlag haut der ehemalige Vizechef der Friedberger Polizeistation Wolfgang Hamann auf einen Holzkopf. Im Anschluss wird die Aufprallwucht des Schlages ausgewertet. Der Fahrradfahrer hätte in diesem Fall eine schwere Schädelbasisfraktur erlitten. Darauf folgt ein weiterer Schlag, diesmal aber mit Helm. Das Ergebnis – mit Kopfschutz würde der Betroffene den Aufprall mit einem, im Vergleich milderen, Schädel-Hirn-Trauma überstehen.

    Was einfach aussieht, ist in Wirklichkeit herausfordernder als gedacht – beim Fahren um enge Kurven wird oft das Gewicht des E-Bikes unterschätzt.
    Was einfach aussieht, ist in Wirklichkeit herausfordernder als gedacht – beim Fahren um enge Kurven wird oft das Gewicht des E-Bikes unterschätzt. Foto: Sina Gaisbauer

    Dem ehemaligen Polizeibeamten Wolfgang Hamann ist es trotz seines Ruhestandes wichtig, diese Aufklärungsarbeit zu betreiben: "Die wenigsten Unfälle passieren bei Radtouren. Meistens passiert es, wenn man mal schnell zum Bäcker oder nur mal schnell in die Stadt fährt. Es kommen ja jedes Jahr Unfallstatistiken raus, aber nicht jeder Unfall endet gleich tödlich. Diejenigen, die dann im Rollstuhl sitzen oder nicht mehr sprechen können, die, die nicht mehr repariert werden können, tauchen in keiner Statistik auf."

    E-Bike-Fahren braucht Vorbereitung

    Unter einem leicht bewölkten Himmel geht es schließlich mit dem praktischen Teil los. Voller Elan schwingen sich die Senioren auf die E-Bikes und testen ihr Können an den verschiedenen Stationen. Doch das ist manchmal gar nicht so leicht, wie es auf den ersten Blick aussieht. Beim Slalomfahren um Kegelstangen kommen viele Senioren und Seniorinnen zuerst aus dem Gleichgewicht und müssen sich in den engen Kurven kurz mit einem Bein am Boden abstützen. Ein paar Versuche später gelingt es ihnen schließlich, sich flink wie ein Wiesel durch die Hindernisse zu schlängeln. 

    Am Ende des Pfades wartete ein Hindernis, bei dem die Senioren anhalten mussten. Diese Übung vermittelte den E-Bike-Fahrern Sicherheit während des Bremsvorgangs.
    Am Ende des Pfades wartete ein Hindernis, bei dem die Senioren anhalten mussten. Diese Übung vermittelte den E-Bike-Fahrern Sicherheit während des Bremsvorgangs. Foto: Sina Gaisbauer

    Auch das Hindurchfahren zwischen zwei Hütchen-Reihen ist herausfordernder als zunächst erwartet. Oft wird das Gewicht der Pedelecs beim langsamen Fahren unterschätzt. Zwar fahren die Kursleiter selbst nicht mit, doch auch ohne E-Bike waren die drei ständig in Bewegung. Sie müssen die zwei Reihen immer wieder neu aufstellen, da die Hütchen von den Reifen oder den Beinen der Fahrer und Fahrerinnen aus Versehen zur Seite geschoben werden. 

    Ziel dieser Übung war es, den Ball von einem der Hütchen zu nehmen, optional noch einhändig eine kurze Runde zu drehen und ihn dann wieder auf das andere Hütchen zu legen.
    Ziel dieser Übung war es, den Ball von einem der Hütchen zu nehmen, optional noch einhändig eine kurze Runde zu drehen und ihn dann wieder auf das andere Hütchen zu legen. Foto: Sina Gaisbauer

    "Die Sinne lassen bei Senioren im Alter nach", erläutert Wolfgang Hamann. Bereits bei 20 Kilometern in der Stunde wirken doppelt so viele Reize auf das Auge ein, als das Hirn verarbeiten kann. Diese Geschwindigkeit kann bei Pedelecs schnell erreicht werden. Ein weiterer Sinn, der nachlässt, ist der Hörsinn. Elektroautos, die beim Fahren nur wenig Geräusche machen, können beispielsweise leichter überhört werden. 

    "Es ist wichtig, seinen Mittagsschlaf und seine Ruhepausen einzuhalten. Der Körper ist das gewöhnt und die Müdigkeit setzt dann ein", informiert Hamann. Sicher und ausgeruht Fahrrad fahren hat in dem Fall Vorrang. Ein weiterer Tipp Hamanns ist, in unübersichtlichen Situationen aufgrund des toten Winkels besser keine Autos zu überholen: "Viele Abbiegeunfälle enden für den

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