Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Friedberg: Sanierungsarbeiten: Im Herbst soll es in Herrgottsruh losgehen

Friedberg

Sanierungsarbeiten: Im Herbst soll es in Herrgottsruh losgehen

    • |
    Die Wallfahrtskirche Herrgottsruh ist derzeit von rot-weißem Flatterband umgeben. Ab Herbst dürfte noch ein Gerüst dazukommen.
    Die Wallfahrtskirche Herrgottsruh ist derzeit von rot-weißem Flatterband umgeben. Ab Herbst dürfte noch ein Gerüst dazukommen. Foto: Bill Titze

    Seit rund einem Jahr ist an der Wallfahrtskirche Herrgottsruh rot-weißes Flatterband zu sehen. Das ist meist kein gutes Zeichen, heißt es doch, dass es irgendwo nicht wirklich vorangeht. Und genauso ist es auch bei der Kirche, die Jahr für Jahr tausende Besucherinnen und Besucher mit ihrer Rokoko-Ausstattung in ihren Bann zieht. Was man dem Gotteshaus nicht unbedingt ansieht, ist leider traurige Gewissheit: Eine Sanierung ist aufgrund von Statikproblemen dringend notwendig. In diesem Jahr dürfte aber noch Bewegung in die Sache kommen. 

    Bereits im Sommer des vergangenen Jahres war klar, dass am rund 70 Jahren alten Dach und der Kuppel der Kirche etwas gemacht werden muss, wie unsere Redaktion berichtete. Diese weisen statische Mängel auf, Feuchtigkeit tritt ein, Balken sind morsch. Gerne hätte die Filialkirchenstiftung Unseres Herrn Ruhe, die sich um die Kirche kümmert, schnell mit der Sanierung losgelegt. Doch ist sie auf Zuschüsse des Bistums Augsburg angewiesen, um die millionenschweren Maßnahmen in Angriff zu nehmen. Dieses verhängte jedoch für Baumaßnahmen im Bistum aus finanziellen Gründen ein Moratorium, den Verantwortlichen in Friedberg waren mehr oder weniger die Hände gebunden. 

    Sanierung der Friedberger Wallfahrtskirche Herrgottsruh dürfte Jahre dauern

    Dass es bald mit den Bauarbeiten losgehen kann, liegt daran, dass das Moratorium vom Bistum mittlerweile aufgehoben wurde. Der in Aussicht gestellte Zuschuss von 60 Prozent ist damit wieder freigegeben. Dieser wird jedoch nicht auf einmal ausgezahlt, sondern jeweils nach Abschluss der einzelnen Baumaßnahmen. Angesichts von Inflation und hohen Baukosten ist es aber unwahrscheinlich, dass die ursprünglich veranschlagten 4,5 Millionen Euro für die Sanierung reichen. Auf Nachfrage erklärt Kirchenpfleger Wolfgang Schuß, dass die Kosten wohl auf fünf Millionen Euro ansteigen werden. Wenn alles gut läuft, soll die Sanierung 2026 abgeschlossen sein.

    Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Bevor überhaupt mit der Renovierung an sich begonnen werden kann, sind Notfallmaßnahmen nötig. So plant die Stiftung in einem ersten Schritt im Herbst diesen Jahres mit Notsicherungsarbeiten am Dach der Wallfahrtskirche. "Ein Gerüst wird aufgebaut und das Dach an zwei bis drei Stellen aufgebrochen, um die nötigen Arbeiten an den Dachbalken durchführen zu können", erklärt Wallfahrtsdirektor Pater Hans-Joachim Winkens. Dies sei notwendig, um das Dach überhaupt über die nächste Zeit zu bringen. Diese Maßnahme kostet 611.000 Euro und ist in den ursprünglich veranschlagten 4,5 Millionen Euro einkalkuliert.

    Herrgottsruh Die Friedberger Wallfahrtskirche Herrgottsruh muss saniert werden. Hier Schäden in der unteren Sakristei.
    Herrgottsruh Die Friedberger Wallfahrtskirche Herrgottsruh muss saniert werden. Hier Schäden in der unteren Sakristei. Foto: Ute Krogull

    Für die Sanierung von Herrgottsruh in Friedberg braucht es weitere Zuschüsse

    Mehrere Millionen Euro sind viel Geld für die Stiftung. die für die Sanierung auf finanzielle Hilfe angewiesen ist - nicht nur vom Bistum. So hat man vor, Zuschüsse bei Stadt und Landkreis zu beantragen. Von der Stadt habe es diesbezüglich bereits positive Signale gegeben, sagt Winkens. Aber da der konkrete Bauumfang noch nicht abschließend feststand, konnten die erforderlichen Anträge noch nicht eingereicht werden. Wenn alles gut geht, werde ein Großteil der Kosten durch Zuschüsse gedeckt. Aber eben nicht alles, wie Winkens erläutert. "Ich schätze, dass wir mindestens eine halbe Million Euro für die Sanierung selbst aufbringen müssen." Dafür werden bereits Spenden gesammelt, die jedoch bei weitem noch nicht ausreichen. Deshalb möchte die Stiftung die Menschen bei einem Festgottesdienst am 4. Juni ab 10 Uhr über die schwierige Situation informieren.

    Dann werden aller Voraussicht nach wieder viele Gläubige den Weg in die Wallfahrtskirche finden. So wie eigentlich das ganze Jahr über. Das Gotteshaus sei sehr gut besucht, betont Winkens. "Viele lieben diese schöne Kirche, die lassen sich auch vom Flatterband nicht abschrecken.." Noch können die Gläubigen die historisch wertvolle Stätte auch ohne Gefahr besuchen. Nach Auskunft der Fachleute seien Gottesdienste und der Kirchenbetrieb weiterhin vollumfänglich möglich. Doch wie lange das so bleibt, kann niemand mit Sicherheit sagen. "Wenn man nichts macht, rächt es sich irgendwann", erklärt Winkens. Dass es im Herbst mit den ersten Maßnahmen losgehe, sei sehr wichtig. "Es ist ein erster Schritt." 

    Wer für die Sanierung spenden möchte, kann dies in der Kirche selber tun oder per Überweisung auf das Konto der Filialkirchenstiftung Unseres Herrn Ruhe, IBAN: DE03 7205 0000 0000 0005 21, Stadtsparkasse Augsburg.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden