Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Friedberg: Sängerin Susi Raith im Interview: „Ich mag nicht in eine Schublade gesteckt werden“

Friedberg

Sängerin Susi Raith im Interview: „Ich mag nicht in eine Schublade gesteckt werden“

    • |
    • |
    Susi Raith spielt mit Jörg Willms, Jochen Goricnik und Sebastian Stitzinger am 17. August als "Susi und die Spießer" im Wittelsbacher Schloss in Friedberg.
    Susi Raith spielt mit Jörg Willms, Jochen Goricnik und Sebastian Stitzinger am 17. August als "Susi und die Spießer" im Wittelsbacher Schloss in Friedberg. Foto: Raith

    Sie wurden 1976 in der Stadt Roding (Landkreis Cham) geboren. Was lieben Sie nach wie vor an dieser Gegend?
    SUSANNE RAITH: Ich bin ja mit 16 Jahren nach Regensburg gezogen und habe dort auch sehr lange gelebt, es ist heute immer noch meine Wahlheimat. Irgendwann wollte ich aber wieder mehr Platz haben, da ich zwei Pferde und zwei Hunde habe. Wir leben in einem wirklich kleinem Dorf, hier bin ich auch Kulturreferentin. Ich bin sehr naturverbunden und mag Hügel, Berge, Wald und Wiesn.

    Seit vielen Jahren machen Sie erfolgreich Mundart-Musik aus der Oberpfalz. Schon vor der Grundschule traten Sie mit der Familie auf. Konnten Sie sich dennoch frei für die Musik entscheiden?
    RAITH: Unsere Mutter hat uns nie gezwungen, Musik zu machen. Sie brachte uns alles spielerisch bei. Und wenn man dann auf einer Bühne steht und merkt, dass es den Leuten gefällt und dass sie begeistert sind, dann macht man es auch wirklich selbst gerne.

    Als Jugendliche schlossen Sie sich verschiedenen, rockigeren Bands an. Zeitweise waren Sie in einem Gospelquartett. Bitte erzählen Sie von dieser Zeit.
    RAITH: Als Jugendliche probiert man sich eben aus. Man erweitert seinen Horizont und möchte nicht nur mit der Familie Musik machen. Meine erste Band, war natürlich eine Rockband, ganz typisch für die 1980er. In den Gospel bin ich dann so reingerutscht.

    17 lange Jahre waren Sie als D`Raith-Schwestern und da Blaimer mit Ihrer Schwester Tanja und Andi Blaimer unterwegs. Dabei sangen Sie, griffen daneben zu Gitarre und Hackbrett. Kennen Sie noch so was wie Lampenfieber?
    RAITH: Wenn man seit der Kindheit auf der Bühne steht, kennt man kein Lampenfieber. Zudem bin ich Perfektionist. Es wird so lange geübt, bis ich mir ganz sicher bin, dann kann ich auch frei sein auf der Bühne.

    Schließlich übernahmen Sie auch das Management für Ihre Gruppe. Was war dabei Ihr größter Erfolg?
    RAITH: Mit den Jahren bin ich in diesen Job einfach reingewachsen. Es war eigentlich gar nicht die Absicht. Wir hatten in all den Jahren viele tolle Auftritte, wie bei Inas Nacht oder mit Haindling auf der Bühne.

    Ihre Texte sind oft philosophisch und lebensnah. Hören Sie oft von Fans, dass es ihnen besser geht, wenn sie Ihre Lieder hören?
    RAITH: Ja, ich höre schon hin und wieder, dass sie außergewöhnlich sind. Vor kurzem hat mir ein Ehepaar geschrieben, dass sie zufällig in das Konzert geraten sind und dass sie vor allem die Texte so berührt haben. Über so eine Mail freut man sich natürlich. Denn deshalb macht man den Job ja: um Menschen zu erreichen und zu berühren. Ich reise gerne, und da bringe ich auf jeden Fall immer einen Song mit. Darum gibt im neuen Programm auch einen bayerischen Country Song, denn ich war letztes Jahr in USA. Ausserdem schreib ich mir einfach viel von der Seele.

    In Ihrer derzeitigen Formation treten Sie gemeinsam mit Ihrem Mann Jochen Goricnik auf. Was schätzen Sie an ihm als Musiker und Mensch besonders?
    RAITH: Viele der Lieder entstehen mit meinem Mann. Er schreibt mit mir Songs, nimmt Sie vor allem im Studio auf und ist der Ruhepol in unserer Beziehung. Sein Lebensmotto ist „ I reg mi erst auf, wenns so weit is.“ Gemeinsam Musik zu machen und auf einer Bühne zu stehen, ist etwas Besonderes. Dies war auch der Grund, warum ich mich entschlossen habe, bei den Raith Schwestern aufzuhören. Ich wollte meine eigenen Sachen machen und vor allem eben Lieder mit Jochen machen. Wobei ich mittlerweile auch mit andern Musikern und Programmen unterwegs bin. Ich mag einfach nicht in eine Schublade gesteckt werden.

    Mit Ihrem zweiten Album „Wilde Zeiten“ steht Susi & die Spießer am 17. August im Schloss Friedberg auf der Bühne. Worauf freuen Sie sich während Ihrer Tournee besonders?
    RAITH: Wir sind gerne unterwegs, und das Schloss in Friedberg ist einfach eine so schöne Location. Unser Programm ist ja nicht nur ein Musikprogramm. Dazwischen gibt es viele launige Geschichten aus unserem Leben, und wir haben miteinander super viel Spaß auf der Bühne. Es gibt aktuell echt eine Menge neue Lieder.

    In Friedberg wird bairische Mundart mit schwäbischen Einflüssen gesprochen. Wäre das eine Inspiration für einen künftigen Song?
    RAITH: Ich bin ja ein Fan von Dialekten, und Schwäbisch mag ich besonders gern. Wie unser Notar immer gesagt hat - er ist Schwabe: „Hauptsache es koscht nix!“

    Zur Person:

    Susi Raith wurde 1976 in Roding im Landkreis Cham geboren. Neben ihrer Karriere als Musikerin studierte sie Frühpädagogik und unterrichtet an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Furth im Wald (Landkreis Cham). Sieben Jahre lang war sie mit den Raith-Schwester auf der Bühne. Dort spielte Raith Gitarre und Hackbrett. Die letzten zwölf Jahre war sie außerdem für das Booking und das Management der „Raith Schwestern“ zuständig. Seit 2022 ist sie in ihrer Heimatgemeinde Bernhardswald Kulturreferentin. Gemeinsam mit Ehemann Jochen Goricnik macht sie seit einigen Jahren wieder Musik. Am Samstag, 17. August, spielen „Susi Raith & die Spießer“ ein Konzert im Wittelsbacher Schloss in Friedberg.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden