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Friedberg : Rockmesse gegen die Einsamkeit: Hundert Menschen feiern im Stadtgarten

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Rockmesse gegen die Einsamkeit: Hundert Menschen feiern im Stadtgarten

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    Bei der Friedberger Rockmesse ging es um das Thema Einsamkeit und die Masken, die manche Menschen aufsetzen, um sie zu verbergen.
    Bei der Friedberger Rockmesse ging es um das Thema Einsamkeit und die Masken, die manche Menschen aufsetzen, um sie zu verbergen. Foto: Christine Schenk

    Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich rund 100 Gläubige der Stadtpfarrei St. Jakob im idyllischen Stadtpark zu einer Rockmesse unter freiem Himmel. „In den Jahren 2005 bis 2007 feierten wir jedes Jahr mit großem Erfolg eine Rockmesse. Das wollten wir unbedingt wieder aufleben lassen“, so Petra Gerber, eine der Hauptorganisatoren des Events. 

    Motto des Gottesdienst in Friedberg war Einsamkeit - Gemeinsamkeit

    Für die Musik sorgte die Classic-Rock-Band „llostjam“, bestehend aus dem Quartett Lenja Seltmann (Gesang), Leila Nadjafi (Schlagzeug), Jacob Kramer (Gitarre) und Matthias Wörner (Bass). Sie spielten sowohl eigene Titel wie zu Beginn „Imagine End is Nearing“ aus ihrem Album „Lost in Reflection“ als auch Cover-Songs wie „Californication“ von den Red Hot Chili Peppers oder „Imagine“ von John Lennon. 

    Das Motto des Wortgottesdienstes lautete: „Einsamkeit – Gemeinsamkeit“. In einem Anspiel veranschaulichten die Mitglieder des Vorbereitungskreises hinter Masken verborgen, wie vielfältig sich Einsamkeit äußern und wie schnell doch der äußere Schein trügen kann. Die Beispiele gingen quer durch die Gesellschaft vom erfolgreichen Manager, der abends mit dem Alleinsein nicht zurechtkommt, über die nach außen gut gelaunte Partymaus, die sich nach Gemeinsamkeit sehnt, bis zum Witwer, der sein Leben mit seiner verstorbenen Frau geteilt hat und jetzt ohne sie leben muss. 

    Hier kann man in Friedberg Gemeinschaft erleben

    In der Predigt nahm der Stadtpfarrer von St. Jakob, Pater Steffen Brühl, das Thema „Einsamkeit“ auf. Er begrüßte den kürzlich vorgestellten „Aktionsplan gegen Einsamkeit“ des Bundesfamilienministeriums, wertete diese Maßnahme gleichzeitig aber auch als Alarmzeichen an unsere Gesellschaft. Einsamkeit müsse benannt werden, dies wäre nichts, wofür man sich schämen müsste. Auch Jesus habe seine Jünger zu zweit ausgesandt. 

    Möglichkeiten, Gemeinschaft zu erleben, gebe es in Friedberg viele. Als Beispiele nannte der Pallottiner-Pater das Bürgernetz, das Café Divano sowie die zahlreichen Vereine. Den Menschen, die Hilfe geben und Gemeinschaft stiften möchten, gab er bei all ihrem Engagement zu bedenken, dass es auch Menschen gebe, die vor zu viel Nähe zurückschreckten. Nähe und Distanz müssten immer ausgelotet werden: „Wir sollen denen helfen, die einsam sind, ohne einsam sein zu wollen.“ Nach der Predigt spielte die Band „llostjam“ den Song „Here I am to Worship.“ Auch die anschließenden Fürbitten waren dem Thema „Gemeinschaft“ gewidmet. 

    Rockmesse im Friedberger Stadtgarten kommt gut an

    Die Einnahmen ging an den Verein „Little Smile“ in Sri Lanka, der sich um die Bildung von Kindern und die Ausbildung von Lehrkräften kümmert. Das Hilfsprojekt finanziert sich über den Anbau und den Verkauf von Gewürzen, ist aber für die Deckung aller Kosten auch auf Spenden angewiesen. Während des Einsammelns der Kollekte erklang der Song „Wer zündet das Licht.“ Das Feedback nach der Rockmesse fiel durchweg positiv aus. Familie Schnell, die mit drei Generationen anwesend war, meinte: „Es ist schön, an einem sonnigen Abend in die Umgebung zu gehen und dort die vorgetragenen Gedanken in sich aufzunehmen. Toll, dass die jungen Leute sich so eingebracht haben.“ Der Enkel Firmin ergänzte: „Das Schlagzeug hat mir am besten gefallen. Ich spiele nämlich selbst auch Schlagzeug.“ 

    Ein weiterer Familienvater lobte die tolle Band und das Maskenspiel. Auch seinen Kindern habe es gefallen. Einziger Wermutstropfen war für ihn die Teilnehmeranzahl. Da hätten für seinen Geschmack schon noch ein paar mehr kommen können. Nach dem Gottesdienst sorgten die Ministranten von St. Jakob für das leibliche Wohl. Als letzter Programmpunkt stand dann noch ein Konzert der Rockband „llostjam“ auf dem Programm. 

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