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Friedberg: Programm, Poesie und Party im Friedberger Archivhof

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Programm, Poesie und Party im Friedberger Archivhof

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    Lea Lorek gewann den Poetry-Slam im Friedberger Archivhof. (Von links) Meike Harms, Darryl Kiermeier, Ezgi Zengin, Lea Lorek, Gabriel Hartmann, Kate Sebalj.
    Lea Lorek gewann den Poetry-Slam im Friedberger Archivhof. (Von links) Meike Harms, Darryl Kiermeier, Ezgi Zengin, Lea Lorek, Gabriel Hartmann, Kate Sebalj. Foto: Elias Pinnow

    Der Friedberger Veranstaltungssommer ist in vollem Gange. Bereits im Juni fanden unter der Initiative "Kultur.Findet.Stadt" der Stadt Friedberg vielseitige Events und Programmpunkte statt. Tausende genossen bei schönem Wetter die Fête de la Musique, bewunderten beim Sonnwend-Töpfermarkt im Stadtgarten die regionale Handwerkskunst oder inspirierten sich an einer Fotoausstellung im Wittelsbacher Schloss.

    Auftakt zum Programm im Juli machte am Samstag, 2. Juli, die Freilichtbühne im Archivhof. So entstand auf dem Schotter des sonnendurchfluteten Innenhofes eine schöne Kulisse, bei der zuerst das musikalisch umrahmte Kindertheaterstück "der Froschkönig" von der Theatergruppe "Fritz und Freunde" gespielt wurde. Die Gruppe, die im Augsburger Abraxas und im Aichacher Schloss Blumenthal ihre Heimspielstätten haben, kamen gut an: Es war ein Spektakel für Groß und Klein.

    Kulturelle Highlights in Friedberg

    Nach einer kurzen Umbaupause startete dann der Poetry-Slam, bei dem sechs Poetinnen und Poeten mit selbst geschriebenen Texten gegeneinander antraten. Die einzigen Regeln: Es sind keine Requisiten und keine Verkleidungen erlaubt, jede Performance sollte um die sieben Minuten dauern. Organisiert wurde der Slam von Meike Harms. Die 40-Jährige beschreibt sich selbst als Poesiepädagogin und Bühnenpoetin: "Ich stehe seit 2012 auf Slam-Bühnen und habe schon fast überall gespielt: Hochzeiten, Fachtagungen, nur noch nicht auf Beerdigungen, keine Ahnung wieso." Die bayerische Meisterin im Poetry-Slam hat sogar ihre eigene Show, wenn sie nicht gerade Nachwuchstalenten Abende wie diesen organisiert. Harms, die auch die Rolle als Moderatorin übernahm, setzte mit einem gekonnten Rap-Gedicht über Tiere eine leichte, ungezwungene Stimmung, dann ging der eigentliche Wettbewerb los:

    Den Anfang machte der aus Hamburg angereiste Darryl Kiermeier. Mit einfachen Witzen schaffte er es, das Publikum in seinen Bann zu ziehen, dann folgte mit "Vergiss dich nicht selbst" ein Gedicht über Selbstliebe und eigene Perfektion, was ihn schnell ins Finale beförderte. Die zweite Kontrahentin, Ezgi Zengin aus Augsburg, beeindruckte mit ihrem Text über den Alltag mit einem nicht-deutsch klingenden Namen. Raffiniert verpackt erzählt sie über systematische Benachteiligung bei der Wohnungssuche oder der Bewerbung. Die Zentrale Frage ihrer Performance ist: "Was ist genug, um akzeptiert zu werden?" Zengin hinterlässt ein zum Nachdenken angeregtes Publikum und schlittert am Ende nur knapp am Finale vorbei. Auch Kate Sebalj aus Aichach kann mit ihrem Text über Videokonferenzen punkten. Sie beschreibt humorvoll die Absurditäten der Online-Meetings mit dem Schluss, dass das persönliche Treffen immer besser ist.

    Poetry-Slam bringt Zuschauer zum Lachen und zum Nachdenken

    Es folgen amüsante Texte über die letzten Schritte der Bachelorarbeit, vorgetragen vom Hamburger Gabriel Hartmann, und ein Gedicht über die Probleme der Partnersuche von Thomas Eiwen aus Rosenheim.

    Die letzte Teilnehmerin und Gewinnerin des Abends war Lea Lorek. Die 30-Jährige überzeugte das Publikum zuerst mit einer Stand-up-ähnlichen Performance über ihre Körpergröße von 1,52 Metern. Gepaart mit subtilen Anekdoten aus ihrem Leben brachte sie die Zuschauer fast durchgehend zum Lachen. Im Finale trat Lorek mit einem Text über ihren Alltag als Kindergärtnerin für Kinder mit körperlichen Behinderungen gegen Kiermeier an, der einen ausgeklügelten Text zum Thema Freundschaft präsentierte.

    Der Abend endete mit der Party-Rockband "Rock Shots", die gelungene Cover von bekannten Songs wie "Rock & Roll Queen" von The Subways spielte. Die Stimmung war ausgelassen, es wurde getanzt und gelacht. "Ein gelungener Tag", fanden die Zuschauer.

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