Hektisch sprinten Pendlerinnen und
Dabei handelt es sich um einen internationalen Trend. Entstanden ist dieser 2007 in Seattle. Von dem Journalisten und Illustrator Gabriel Campanario ins Leben gerufen, umfasst die Bewegung nun mittlerweile Tausende von Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt. In den USA sind die Datenschutzverordnungen für Medien zum Teil strenger als etwa in Deutschland. Es ist dort deswegen gängige Praxis, Motive zu illustrieren statt zu fotografieren. Als einer der ersten veröffentlichte
Es gibt sogar ein in zahlreiche Sprachen übersetztes "Urban-Sketcher-Manifest", welches Visionen und Werte des Urban Sketchings (USk) vorgibt. Oberste Regel: Vor Ort zu zeichnen – ob drinnen oder draußen – und festzuhalten, was aus direkter Beobachtung zu sehen ist. Man befindet sich somit inmitten des Geschehens und zeichnet die Szene nicht von Fotografien ab. Darin liegt der Reiz: Man bekommt einen "authentischen Blick auf das städtische Leben", so Claudia Hillebrand-Brem, die bereits Kurse im Urban Sketching an der Volkshochschule gegeben hat. Mit diesen musste sie wegen der Corona-Pandemie aber wieder aufhören. Stattdessen verlegte sich das wöchentliche Treffen Stück für Stück in den Lokschuppen.
Urban Sketching sei wie eine "unendliche Galerie". Die Kunstbewegung lebt vom Austausch, Vernetzt-Sein und einer Vielzahl in unterschiedlichsten Städten stattfindenden Treffen. Ursprünglich wurden die Skizzen auf dem Internetportal Flickr hochgeladen. Dort fing alles an. Mittlerweile hat sich das Teilen der Werke auf verschiedene Social-Media-Seiten aufgeteilt. Auf Instagram, Facebook und Twitter finden sich unter "#usk" eine Vielzahl von Skizzen mit den verschiedensten Motiven, koloriert oder in schwarz-weiß, von der Nähe oder von der Ferne.
Doch auch in der Realität kommen die "Sketcher" – so nennen sich die Anhängerinnen und Anhänger dieser Kunstbewegung selber – häufig zusammen. Gemeinsames Zeichnen ist dabei angesagt. Bei schönstem sonnigen Wetter zeigte sich Augsburg beim letzten großen Deutschlandtreffen 2019 von seiner schönsten Seite. Um die 150 Sketcher trafen sich, um die Stadt aus allen möglichen Winkeln authentisch festzuhalten.
Für Urban Sketching braucht man nur wenige Materialien: Zeichenblock und Bleistift sind dabei die wichtigsten Utensilien. Durch einen ganz besonderen Pinsel wird der Skizze Farbe verliehen. Mit einem sogenannten (Water) Brush Pen verteilt sich die Farbe leicht auf dem Papier.
Durch Urban Sketching entdecke man vieles, was man sonst nicht sehen würde, so Hillebrand-Brem. Eben weil man sich bewusst in oftmals hektische Plätze setze, nahme man das Geschehen anders wahr, als man es normalerweise tun würde. Was Musikerinnen und Musiker schon seit Ewigkeiten verstanden hätten, gewinnt durch Urban Sketching auch in der Malerei immer mehr an Bedeutung: Kunst lebt vom Austausch, dem gemeinsamen Erleben, dem Miteinander, erklärt die Künstlerin.
Ihr Appell: "Setzen Sie sich zusammen und malen Sie gemeinsam!" – egal ob mit den eigenen Kindern, mit Freundinnen und Freunden, Leuten, die man gerade erst kennengelernt hat oder eben zusammen mit der Urban Sketching Gruppe in Friedberg. Immer dienstags und donnerstags treffen sie sich dort im Lokschuppen ab 14 Uhr.