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Friedberg-Ottmaring: Hundeattacke auf Jogger: Das droht Hund und Halterin

Friedberg-Ottmaring

Hundeattacke auf Jogger: Das droht Hund und Halterin

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    Wenn ein Hund jemanden attackiert, kann das Konsequenzen bis hin zum Maulkorbzwang haben. In Ottmaring wurde unlängst ein Mann von einem Windhund angergriffen.
    Wenn ein Hund jemanden attackiert, kann das Konsequenzen bis hin zum Maulkorbzwang haben. In Ottmaring wurde unlängst ein Mann von einem Windhund angergriffen. Foto: Armin Weigel, Dpa

    Es ist eine Horrorvorstellung von Joggerinnen und Joggern: Man läuft seine Runde über die Felder – und plötzlich wird man von einem unangeleinten Hund attackiert. Genau so etwas passierte einem Mann kürzlich in Ottmaring. Die Polizei ermittelt in diesem Fall. Wir haben nachgefragt, welche Konsequenzen dem Halter oder der Halterin in einem solchen Fall drohen und wie man in der Situation am besten reagiert.

    Der Vorfall in Ottmaring ereignete sich gegen 7.40 Uhr auf einem Feldweg nahe der Straße Vogelherd. Der Jogger traf dort auf eine Frau und ihre zwei weißen Windhunde, die beide nicht angeleint waren. Einer der beiden Vierbeiner sprang den Mann an und biss ihn in die Hüfte. Des Weiteren wurde sein T-Shirt zerrissen. Die Hundehalterin verweigerte die Angabe der Personalien und entfernte sich.

    Halterin drohen in Friedberg unter anderem Auflagen für ihren Hund

    Derzeit laufen die Ermittlungen der Polizei. Grundsätzlich sei es der Polizei auch möglich, die Halterin bei der Stadt anzufragen, bei der alle Hundehalter registriert sind. Zunächst überprüfe man jedoch die Hinweise aus der Bevölkerung. Falls die Polizei die Halterin ermittelt, drohen ihr Konsequenzen. 

    So sei es möglich, die Frau wegen fahrlässiger Körperverletzung zu belangen. Es gibt jedoch auch die Option, die Tiere an die Hundestaffel der Polizei zu melden, die untersucht, wie gefährlich diese sind. Die Erkenntnisse würden dann in einem Brief an die Kommune weitergeleitet, die Maßnahmen ergreifen kann. Dazu gehört beispielsweise eine Maulkorbpflicht.

    Hunde haben laut Expertin aus Friedberg andere Wahrnehmung als Menschen

    Grundsätzlich sei es immer ratsam, Hunde an der Leine zu führen, erklärt Susanne Gaßner vom Tierschutzverein Augsburg, der das Tierheim Lech-Arche in Derching betreibt. Das gelte besonders für städtisches Umfeld oder dort, wo sich Situationen schnell ändern können. "Am besten führt man den Hund an der Seite oder hinter sich." Gefährlich werde es meist dann, wenn Hunde sich bedrängt fühlten oder sie ihre Bezugsperson gefährdet sehen. "Dann kommt der Beschützerinstinkt durch." Man müsse immer davon ausgehen, dass Hunde eine andere Wahrnehmung haben als Menschen. Erschwerend kommt hinzu, dass Hunde deutlich stärkere Sinnesorgane haben als Menschen. "Da

    Sollte ein Hund aggressiv auftreten, sei es wichtig, nicht den Augenkontakt zu suchen. Dies könne der Hund als Machtprobe empfinden und ihn weiter provozieren. "Wegrennen ist auch nicht unbedingt ratsam, schließlich holen einen die Tiere meist ein." Ebenso schädlich sei es, den Besitzer oder die Besitzerin des Hundes anzugreifen. Stattdessen solle man sich ruhig und defensiv verhalten sowie langsam zurückgehen. Für Halterinnen und Halter von Hunden sei es in einem solchen Fall wichtig, das Tier abzulenken. Beispielsweise durch das Erzeugen von ungewöhnlichen Geräuschen. "Man kann das Tier auch am Fell zurückziehen." Einen bestimmten Griff, um den Hund bei einer Attacke wegzureißen, gebe es aber nicht. Aufgrund der Rasse könne man außerdem nicht ableiten, wie gefährlich ein Hund ist, sagt Gaßner. "Ein Golden Retriever kann im Zweifel auch zubeißen." Die Tierschutzorganisation Peta fordert mit Blick auf den Fall in Ottmaring die Einführung eines Hundeführerscheins in Bayern, der sicherstellen soll, dass Hundehalter fachkundig mit dem Tier umgehen und die Signale des Vierbeiners richtig deuten.

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