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Friedberg: Ortsentwicklungskonzept: Derchings Fahrplan in die Zukunft

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Ortsentwicklungskonzept: Derchings Fahrplan in die Zukunft

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    Wohin soll sich Derching entwickeln? Diese Frage wurde über viele Monate hinweg im Friedberger Stadtteil intensiv diskutiert.
    Wohin soll sich Derching entwickeln? Diese Frage wurde über viele Monate hinweg im Friedberger Stadtteil intensiv diskutiert. Foto: Thomas Rummel (Archivbild)

    Fast zwei Jahre lang haben sich rund 100 engagierte Bürgerinnen und Bürger von Derching gemeinsam mit der Stadt Friedberg und dem Planungsbüro Dragomir Gedanken über die Zukunft ihres Ortes gemacht. Herausgekommen ist dabei ein Konzept, das eine realistische Entwicklungsperspektive aufzeigt und jetzt im Planungsausschuss des Stadtrats auf einhellige Zustimmung stieß.

    Insgesamt ist das Konzept auf eine Umsetzung innerhalb von zehn bis 20 Jahren ausgerichtet. Erste Schritte könnten jedoch schon schnell erfolgen, so der Umbau der alten Schule in ein Dorfgemeinschaftshaus. Im Planungsausschuss wurden dafür eine Machbarkeitsstudie vorgestellt und der Einstieg in weitere Planungsschritte beschlossen. Ebenfalls zu den kurzfristig umzusetzenden Projekten gehört ein naturnaher Fußweg entlang der Friedberger Ach samt Mehrgenerationen-Aufenthaltsbereich. Die Verwaltung erhielt außerdem den Auftrag, die Planung für die Neugestaltung der Ortsmitten von Unter- und Oberdorf sowie des dazwischenliegenden Hangbereich entlang der Alten Bergstraße voranzutreiben. 

    Derching will bessere Radwegeverbindung

    Im Weiteren sollen folgende Maßnahmen entwickelt werden: Öffnung des Schulgeländes für die Öffentlichkeit außerhalb der Unterrichtszeiten, Radwegeverbindungen nach Dickelsmoor und Frechholzhausen, Querungshilfe an der Neuen Bergstraße auf Höhe Laubenweg, Liegewiese am Westrand des Derchinger Sees, Verständigung mit dem Landkreis über Lärmschutz im Verlauf der Kreisstraße AIC 25 und über eine Verkehrsuntersuchung zur Umfahrung der Derchinger Ortsmitte. 

    Die Stadt will auf der Grundlage dieses Konzepts nun die Aufnahme in das Förderprogramm des Amtes für ländliche Entwicklung beantragen. In Aussicht gestellt sind Zuschüsse von etwa 40 Prozent der Baukosten. Auch im privaten Bereich gibt es Fördermöglichkeiten, etwa bei dorfgerechten Baumaßnahmen oder für ortsplanerisch oder denkmalpflegerisch besonders wertvolle Gebäude. 

    Potenziale und Probleme in Derching

    Ortssprecher Michael Sedlmeyr (CSU) erinnerte an die Ursprünge der Derchinger Ortsentwicklung mit der Teilnahme am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" im Jahr 2019. Damals habe man festgestellt, dass der Stadtteil viel Potenziale besitze. Allerdings gebe es auch Probleme, etwa durch die hohe Verkehrsbelastung und den großen Anteil von Gewerbeflächen, die mehr als die Hälfte des gesamten Dorfgebiets ausmachten. Zudem seien Naherholungsbereiche nur unzureichend erschlossen, und es gebe nur einen beschränkten räumlichen Zusammenhang zwischen den zentralen Orten in Derching. Die

    Lob gab es auch von den anderen Fraktionen. Es seien viele und sinnvolle Maßnahmen zusammengetragen worden, sagte Claudia Eser-Schuberth (Grüne) und begrüßte einen Paradigmenwechsel: Sei es früher darum gegangen, größer zu werden, so werde jetzt das Vorhanden weiterentwickelt. Lediglich der Ausbau der Alten Schule ist aus Sicht der Grünen überzogen.

    Das sagen die Stadträte zum Derchinger Konzept

    Simone Hörmann von und zu Guttenberg (SPD) beglückwünschte die Beteiligten zu ihrer guten Zusammenarbeit: "Das überzeugt uns", sagte sie. "Es funktioniert nur, wenn es mit Leben erfüllt ist", mahnte Johannes Hatzold (Freie Wähler) und verwies auf das Ortsentwicklungskonzept für Friedberg-West: "Da zerbröckelt gerade etwas." Wolfgang Rockelmann (Parteifreie Bürger) sprach von einem Maßanzug für Derching. Der jetzt vorgestellte Abschlussbericht sei der Leitfaden zum Weitermachen. Bürgermeister Roland Eichmann (SD) kündigte an, noch im Herbst einen Vorschlag für eine Nahwärmeversorgung für Unterdorf und Gewerbegebiet zu präsentieren. 

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