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Friedberg: Mit Herzblut dabei: Das sind die neuen Festwirte in Friedberg

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Mit Herzblut dabei: Das sind die neuen Festwirte in Friedberg

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    Die Geschwister Thomas Kempter und Monika Hatzelmann lösen auf dem Friedberger Volksfest mit ihrem Binswanger Bierzelt den Wirt Asum ab.
    Die Geschwister Thomas Kempter und Monika Hatzelmann lösen auf dem Friedberger Volksfest mit ihrem Binswanger Bierzelt den Wirt Asum ab. Foto: Bianca Dimarsico

    Thomas Kempter steht selten länger an ein und derselben Stelle. Als neuer Festwirt auf dem Friedberger Volksfest muss er überall helfen, wo Not am Mann ist. Auch am Ausschank hinter dem Tresen trifft man ihn. Mehr im Hintergrund, aber genauso wichtig, ist seine Schwester Monika Hatzelmann. "Wir ergänzen uns bei der Arbeit", finden die beiden. Sie stemmen seit diesem Jahr den Bierzeltbetrieb in Friedberg.

    Zum ersten Mal steht das Binswanger Bierzelt auf dem Friedberger Volksfestplatz. Nachdem der langjährige Wirt Karl Asum aus Laimering sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem Festzeltbetrieb verabschiedet hatte, musste ein Ersatz her. Mehrere Betriebe bewarben sich, der Verkehrsverein Friedberg entschied sich für die Familie Binswanger. Die Leitung übernimmt zum Großteil das Geschwisterpaar Kempter und Hatzelmann, Festwirte in der dritten Generation.

    Er gehört dazu wie die Maß Bier und das halbe Hendl: Die Binsi-Figur dreht sich unter dem Zeltdach und über den Feiernden.
    Er gehört dazu wie die Maß Bier und das halbe Hendl: Die Binsi-Figur dreht sich unter dem Zeltdach und über den Feiernden. Foto: Bianca Dimarsico

    Von klein auf sind die beiden mit dem Betrieb aufgewachsen. Sie kennen es gar nicht anders. "Es wurde uns schon in die Wiege gelegt", meint Hatzelmann. Sie ist 37, wohnt in ihrer Heimatstadt Gersthofen und hat zwei Kinder. Ihr Weg zur Gastwirtin ging über einen kleinen Umweg. Zuerst machte sie eine Lehre zur Bankkauffrau. "Das passt aber eigentlich gut, das kann man in unserem Beruf auch gebrauchen", findet sie. Sie mag den Trubel, der mit ihrem Beruf einhergeht. "Ich bin einfach nicht die Hausfrau und Mutter, die 24 Stunden daheim ist", sagt sie. Im Geschäft hält sich die 37-Jährige eher im Hintergrund. Sie kümmert sich um Bestellungen, Abrechnungen, Personal, oder – wie sie es nennt – "Schreibkram".

    Die Eltern von Thomas Kempter haben auf dem Plärrer gearbeitet

    Ihr Bruder Thomas Kempter ist der Mann "fürs Praktische". Er ist 33 und wohnt ebenfalls in Gersthofen. "Unsere Wohnungen trennen wahrscheinlich um die 400 Meter", erzählen die Geschwister. Für Kempter war die Berufswahl von Anfang an klar. "Es stand eigentlich nie zur Debatte, etwas anderes zu machen", sagt er. Als Kind sei er nach der Schule immer gerne zum Plärrer gefahren, wo seine Eltern gearbeitet haben. "Bei uns wird niemand dazu gezwungen. Aber ich fand's einfach immer cool", betont er.

    Das Programm beim Friedberger Volksfest

    Freitag, 5. August: ab 18 Uhr Standkonzert mit Bierprobe auf dem Marienplatz, 18.30 Uhr Auszug der Vereine zum Festplatz; 19.30 Uhr Bieranstich durch Bürgermeister Roland Eichmann.

    Samstag, 6. August: 18 Uhr Hans-Böller-Lauf, 19 Uhr Musik im Festzelt mit "Die Eslarner".

    Sonntag, 7. August: 11 Uhr Frühschoppen mit den Aretsrieder Musikanten; mittags Ochs am Spieß; 18 Uhr Musik mit Blas & Band.

    Montag, 8. August; 13 bis 17 Uhr Seniorennachmittag mit der Stadtkapelle Friedberg; 18 Uhr Musik mit "Lukas Bruckmeyer und seinen böhmischen Kameraden".

    Dienstag, 9. August: ab 14 Uhr Familientag mit verbilligten Preisen; 15 Uhr Oberbayerisches Marionettentheater mit "Die verzauberte Prinzessin" im Festzelt; 18 Uhr Musik mit "Get that".

    Mittwoch, 10. August: Tag des Bieres; 18 Uhr Musik mit "Partyräuber".

    Donnerstag, 11. August: ab 17 Uhr Haxn-Tag; 18 Uhr Musik mit "Nachtstark".

    Freitag, 12. August: 19 Uhr Musik mit "Münchner G'schichten"; 22 Uhr Feuerwerk.

    Samstag, 13. August: 19 Uhr Musik mit "Volles Brett".

    Sonntag, 14. August: 10 Uhr Zeltgottesdienst; 11 Uhr Country-Frühschoppen mit Linedance und "Why Not Band"; 19 Uhr Musik mit "Musikuss".

    Montag, 15. August: 11 Uhr Frühschoppen mit der Trachtenkapelle Hirblingen; 18.30 Uhr Musik mit "Königlich Bayerischen Vollgas Orchester".

    Kempters Aufgaben sind vielfältig. Auf- und Abbau sowie die Auswahl der Bands sind nur zwei Beispiele. "Bei der Musik ist mir ein Ausgleich zwischen traditioneller Blasmusik und moderner Partylieder wichtig. Es soll für jeden was dabei sein", erklärt der Festwirt. Auch die Repräsentation nach außen ist seine Aufgabe, zum Beispiel die Ansprache bei der Zelteröffnung. "Da bin ich schon noch etwas aufgeregt. Aber ich gewöhne mich immer mehr daran", so Kempter. Seine Schwester freut sich darüber, dass sie diesen Job nicht machen muss. "Das wär nix für mich", sagt sie und lacht.

    Die beiden Festwirte des Friedberger Volksfests ergänzen sich

    Bei ihren Eltern Angelika und Reiner Kempter sei das übrigens genau andersrum gewesen. "Unsere Mutter war immer mehr in der Öffentlichkeit, unser Vater im Hintergrund", erzählen die Geschwister. Heute helfen ihre Eltern den beiden noch immer. Es werde aber weniger. "Offiziell haben wir das Geschäft noch nicht übernommen. Das ist für nächstes Jahr geplant", verrät Thomas Kempter. Ihre Eltern sind für die beiden jungen Festwirte treue Ratgeber. "Wenn es mal eine heikle Situation gibt, geh ich schon zu ihnen und frage, wie kann ich das jetzt am besten lösen?", sagt Kempter.

    Daheim werde oft über die Arbeit gesprochen. "Wenn alle denselben Job haben, dann kommt das Thema zwangsläufig irgendwann auf den Tisch", sagt Hatzelmann. Nicht allein die Geschwister und ihre Eltern arbeiten in dem Familienbetrieb. "Unsere Partner sind beide im Geschäft", berichten die Gersthofer. Thomas Kempter ist darüber froh. "Meine Frau kennt den Betrieb und weiß, wie viel Arbeit anfällt. Wenn ich dann mal meine 16 Stunden arbeiten muss, versteht sie das einfach besser als Außenstehende", meint er. Auch die nächste Generation zeigt Begeisterung für den Festbetrieb. "Unsere Kinder schreiben alle ins Poesiealbum, dass sie mal im Bierzelt arbeiten wollen", erzählt Kempter schmunzelnd. "Meine ältere Tochter fragt auch schon immer, wann sie denn mal mithelfen darf", ergänzt Hatzelmann.

    Friedbergs neue Gastwirte: "Das Wichtigste ist, dass der Kunde zufrieden ist."

    In Friedberg befinden sich die Gastwirte auf neuem Terrain. "Uns gefällt es gut. Das Volksfest hier ist familiär, sehr entspannt und ganz friedlich. Trotz der jungen Leute, die natürlich auch mal viel trinken", meinen die Geschwister. Bis auf ein paar Kleinigkeiten kommen die neuen Festwirte auch bei Besucherinnen und Besuchern gut an. "Manche wundern sich, dass es bei uns keine Halbe Radler gibt. Aber unser Angebot wäre damit zu groß", erzählt Kempter. Der Wirtin und dem Wirt sei die Zufriedenheit der Kundschaft das Wichtigste. "Das haben wir schon als Kinder gelernt: Die Gäste müssen zufrieden sein", erzählen sie. Das möchten sie sich als zukünftige Geschäftsinhaber beibehalten.

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