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Friedberg: Mehr Wohnungen? Baugenossenschaft schildert Bundespolitikerin Probleme

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Mehr Wohnungen? Baugenossenschaft schildert Bundespolitikerin Probleme

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    Günther Riebel, Vorstand der Baugenossenschaft Friedberg, erklärte Staatssekretärin Elisabeth Kaiser, wo die Bauprobleme in der Region liegen.
    Günther Riebel, Vorstand der Baugenossenschaft Friedberg, erklärte Staatssekretärin Elisabeth Kaiser, wo die Bauprobleme in der Region liegen. Foto: Bill Titze

    Es ist eines der großen Themen, die Gesellschaft und Politik bewegen: Bauen. Der Bedarf ist immens, allein bei der Friedberger Baugenossenschaft stehen 550 Menschen auf der Warteliste. So viele, dass diese mittlerweile geschlossen ist. Immerhin dürften in den kommenden Jahren mit dem Projekt in der Frühlingstraße einige Wohnungen dazukommen. Was die Schwierigkeiten beim Neubau sind, erklärten Verantwortliche der Baugenossenschaft nun der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesbauministerium, Elisabeth Kaiser (SPD).

    Treffpunkt war eben jene Frühlingstraße. Dort sollen über 100 Wohnungen entstehen; bisher waren es 40. Zwei Gebäude sind fertig, fünf stehen noch aus. Diese werden jedoch nicht so gebaut, wie es sich die Genossenschaft wünscht. "Eigentlich wollen wir auch frei finanzierte Wohnungen bauen. Aber das ist derzeit schlicht nicht darstellbar", erklärte Vorstand Günther Riebel. Das liege hauptsächlich am vervierfachten Zinssatz. Auch die hohen Standards beim Bauen seien ein Problem. 

    Für Baugenossenschaft Friedberg bleibt nur sozialer Wohnungsbau

    Staatssekretärin Kaiser machte der Baugenossenschaft, zumindest was die Zinsen angeht, keine großen Hoffnungen. Anders sieht das bei den Standards aus. Diese seien hoch, räumte sie ein. Deshalb werde die Effizienzhaus-Stufe 40 derzeit nicht gesetzlich verankert. "Außerdem wollen wir generell Baustandards prüfen, damit die Baukosten nicht noch weiter steigen und wir vielleicht etwas einsparen können."

    In der Frühlingstraße in Friedberg stehen bereits die ersten neuen Wohnungen (vorne links), andere Alt-Gebäude stehen noch (hinten links).
    In der Frühlingstraße in Friedberg stehen bereits die ersten neuen Wohnungen (vorne links), andere Alt-Gebäude stehen noch (hinten links). Foto: Bill Titze

    Für die Genossenschaft bleibt nur der geförderte Wohnungsbau. In der Frühlingstraße werden bis auf einige Dachwohnungen alle mit staatlicher Förderung gebaut. "Ansonsten kommen Mieten heraus, die nicht vermittelbar sind", sagte Riebel. Für ihn liegt das Problem darin, dass die gewünschte soziale Durchmischung so sehr schwierig wird. Deswegen adressierte er einen Wunsch an Kaiser. "Die Einkommensgrenzen müssten so sein, dass wir auch die Stufe Drei besser unterbekommen." Hintergrund ist, dass die Belegung beim sozialen Wohnungsbau nach drei Gruppen gestaffelt wird. Die dritte ist die höchste und richtet sich an die Mittelschicht. 

    Ampelregierung verfehlt Ziele, räumt Staatssekretärin in Friedberg ein

    Viele Anregungen also an die Regierungsvertreterin, die sich mit Blick auf die Zukunft auf dem Wohnungsmarkt zurückhaltend zeigte. 400.000 Wohnungen wollte die Ampelregierung jährlich bauen, in diesem Jahr werden es wohl nur knapp über die Hälfte. "Wir werden das jetzt nicht sofort schaffen, da müssen wir realistisch sein", räumte Kaiser, die sich auch ins Goldene Buch der Stadt eintrug, im Gespräch mit unserer Redaktion ein. "Aber es ist wichtig, dass wir dieses Ziel im Blick behalten und uns wieder annähern." 

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