Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Friedberg/Kissing: Keine Perspektive im Lockdown: Die Frego-Reinigung schließt

Friedberg/Kissing

Keine Perspektive im Lockdown: Die Frego-Reinigung schließt

    • |
    Aus wegen Corona: Schweren Herzens muss Carola Frenzel die Frego-Reinigungen in Friedberg und Kissing schließen.
    Aus wegen Corona: Schweren Herzens muss Carola Frenzel die Frego-Reinigungen in Friedberg und Kissing schließen. Foto: Sabine Roth

    Die Kunden bleiben großteils aus, die Maschinen laufen seltener. Es gibt einfach viel zu wenig zu reinigen in Zeiten des Lockdowns. Textilreinigungen gelten aber als systemrelevant und hatten bzw. haben daher geöffnet, zumindest stundenweise und nach Terminvergabe. Bayernweit machen sie aber große Verluste. Die Perspektiven sind schlecht. Das hat Folgen für ein Traditionsunternehmen mit Filialen in Friedberg und Kissing.

    In den beiden Standorten der Frego-Textilreinigungen gehen wegen der Umsatzeinbußen die Lichter aus - sie müssen geschlossen werden. Das "Aus“ wird eine Lücke hinterlassen. Die Frego-Reinigung in der Münchner Straße 2 in Friedberg war die letzte in der Herzogstadt (ansonsten handelt es sich um Annahmestellen), in Kissing sieht es ähnlich aus.

    Frego-Reinigung in Friedberg und Kissing hat zu wenig Umsatz

    Die Inhaberin Carola Frenzel berichtet: "In Zeiten der Pandemie finden keine Hochzeiten, Festlichkeiten und Feiern statt. Es gibt keine Volksfeste, keine Bälle, Konzerte und Veranstaltungen im Theater." Gerade die Ball- oder Brautkleider, Dirndl und Anzüge haben einen großen Teil des Umsatzes ausgemacht. Weil auch kaum Gottesdienste sind, für die man Messgewänder bräuchte, breche auch dieser Umsatz so gut wie weg, erzählt sie.

    Der Wegfall des gesellschaftlichen Lebens macht der 55-jährigen Geschäftsfrau sehr zu schaffen. Aber auch, dass viele Menschen im Homeoffice arbeiten, wirkt sich auf ihre Reinigung negativ aus. Die Leute brauchen keinen Anzug und kein Kostüm mehr, Termine und Meetings finden fast nur noch digital statt. Hemden werden deshalb durch T-Shirts und Anzughosen durch Jeans oder bequeme Jogginghosen ersetzt, die kaum professionell gereinigt und gebügelt werden müssen.

    In dieser Situation laufen die Waschmaschinen von Frego nur noch einen Bruchteil der Zeit wie vor der Pandemie. Ihre Kunden versorgt Frenzel nach dem Prinzip "Meet & collect" sowie mit einem Hol- und Bring-Service. Doch auch das war nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Finanzielle Unterstützung vom Staat bekam sie eigenen Angaben zufolge bislang nur ganz wenig.

    Die Friedbergerin sieht der Realität in die Augen: "Wie es in den kommenden Monaten weitergeht, weiß keiner. Uns fehlt komplett die Perspektive. So hätte ich nicht weitermachen können und ich bin sicher, dass das nicht mehr so schnell wieder anlaufen wird.“

    Frego wurde 1962 gegründet

    Die Eltern von Carola Frenzel haben das Geschäft in Friedberg 1962 gegründet. Vor über 30 Jahren hat sie "die Reinigung mit Herz“ übernommen. Auch der Firmenhund war bei den Kunden sehr beliebt und wurde immer gerne gestreichelt.

    Vor zehn Jahren kam das zweite Standbein in der Bahnhofsallee 13 in Kissing dazu. Der Firmensitz wurde dorthin verlegt, das alteingesessene Geschäft in Friedberg blieb weiter bestehen. Jedes Kleidungsstück ging durch die Hände der Inhaber. Am 31. März werden die Filialen geschlossen. Der Entschluss fiel Carola Frenzel nicht leicht. Aber letztendlich sei ihr nichts anderes übrig geblieben. Sie möchte sich bei ihren Kunden bedanken, die ihr jahrelang die Treue gehalten haben.

    So erreicht man die Frego-Reinigung

    • Bis Ende März sind beide Geschäfte noch geöffnet.
    • Unter Telefon 0157/34856956 nimmt Carola Frenzel Bestellungen an.

    Lesen Sie dazu auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden