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Friedberg: Im Friedberger Stadtbad steigen die Eintrittspreise

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Im Friedberger Stadtbad steigen die Eintrittspreise

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    Der Besuch im Friedberger Stadtbad wird von Herbst an teurer, entschied der Werkausschuss nach kontroverser Diskussion.
    Der Besuch im Friedberger Stadtbad wird von Herbst an teurer, entschied der Werkausschuss nach kontroverser Diskussion. Foto: Marlene Volkmann (Archivbild)

    Vom Herbst an müssen die Gäste des Friedberger Stadtrats mehr Eintritt bezahlen. Der zuständige Werkausschuss beschloss, nach einer Pause von vier Jahren die Gebühren anzuheben. Der Vorschlag von Stadtwerke-Chef Holger Grünaug sorgte im Ausschuss für eine kontroverse Debatte und ein knappes Abstimmungsergebnis.

    Regelmäßige Gebührenanpassungen statt sprunghafter Anstiege - das war in der Vergangenheit die Linie der Stadt. So stieg der Preis für eineinhalb Stunden im Stadtbad von drei Euro im Jahr 2007 auf 3,20 Euro im Jahr 2009, 3,50 Euro im Jahr 2013 und 3,70 Euro im Jahr 2015. Aktuell kostet der Eintritt vier Euro, für Kinder die Hälfte.

    Jedes Jahr ein Millionendefizit im Friedberger Stadtbad

    Rund eine Million Euro kostet der Betrieb des Friedberger Stadtbads samt Sauna im Jahr. Weil die Einrichtung wegen Corona zuletzt lange geschlossen bzw. nur mit Auflagen wie Registrierung und Maskenpflicht geöffnet war und den fehlenden Erlösen hohe Personalkosten gegenüberstanden, fiel das Defizit noch größer aus. "Wir hoffen, dass sich der Betrieb jetzt wieder normalisiert", sagte Grünaug im Ausschuss. Dennoch solle über eine Erhöhung der Eintrittspreise diskutiert werden, bat er angesichts steigender Personal- und Energiekosten. Den Stadträten legte er dazu zwei Rechenmodelle vor.

    • Bei einem Plus von fünf Prozent steigt das 1,5-Stunden-Ticket für Erwachsene auf 4,20 Euro, für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren sowie für Menschen mit Behinderung auf 2,10. Für das Drei-Stunden-Ticket sind 5,80 bzw. drei Euro fällig.
    • Bei einem Zuschlag von zehn Prozent sind es 4,40 bzw. 2.20 Euro für 1,5 Stunden und sechs bzw. drei Euro für drei Stunden. Kinder unter sechs Jahren sind in Begleitung eines Erwachsenen frei. Für Schulen und Vereine gelten eigene Tarife.

    Friedberger Stadtbad braucht mehr Effizienz

    Für Hubert Nießner (ÖDP) sind höhere Eintrittspreise akzeptabel. Zugleich erinnerte er aber daran, dass Energie und Personal die Hauptfaktoren der Kostensteigerungen seien, und forderte mehr Effizienz beim Betrieb des Stadtbads. "Wir sind für den wirtschaftlichen Erfolg der Stadtwerke verantwortlich", appellierte er. Auch Paul Trinkl (CSU) hielt höhere Tarife für vertretbar. "Bei zehn Prozent sind noch nicht mal die gestiegenen Energiepreise drin", sagte er. "Wir müssen erhöhen, wir kommen nicht mehr drum rum", fand auch Jakob Eichele (Freie Wähler). Auch Markus Rietzler (SPD) sagte, ein Aufschlag von 40 Cent sei für jeden machbar.

    Claudia Eser-Schuberth (Grüne) betonte hingegen die soziale Aufgabe des Bades. Ihre Fraktion schlug darum vor, nur von den Erwachsenen mehr zu verlangen, den Kindertarif aber zu belassen. Fünf oder zehn Prozent mehr - angesichts des Millionendefizits sei das nur ein Tropfen auf den heißen Stein, so Eser-Schuberth. Zudem könnten mehr Kinder nicht schwimmen. Paul Trinkl (CSU) hielt entgegen, dass die Stadt Familien bereits über die Kinderbetreuung entlaste. Wolfgang Rockelmann (Parteifrei Bürger) erinnerte daran, dass Kinder unter sechs frei seien; bis zu diesem Alter sollten sie seiner Meinung nach bereits schwimmen können.

    Im Juli entscheidet der Stadtrat von Friedberg

    Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) konnte sich vorstellen, den Preis für Erwachsene auf 4,50 Euro festzusetzen, den für Kinder jedoch zu belassen. Am Ende gab es eine knappe Mehrheit von sieben Stimmen aus CSU, Freien Wählern und SPD für den Zehn-Prozent-Aufschlag, sechs Ausschussmitglieder stimmten dagegen. Im Juli muss der Stadtrat die endgültige Entscheidung treffen, dann gelten nach der Sommerpause ab Dezember die neuen Gebühren.

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