In einem Feuerwehrauto oder in einem Rettungswagen sitzen – dieser Wunsch von so manchem Kind konnte am Sonntag auf dem Marienplatz verwirklicht werden. Bei den zahlreichen Präsentationsständen informieren die „Blaulichter“ von Polizei bis Technisches Hilfswerk (THW) über ihre Arbeit und wollen so auch mehr Bewusstsein für ihre wichtigen Aufgaben in der Bevölkerung schaffen.
Das Technische Hilfswerk ist mit mehreren Fahrzeugen auf dem Marienplatz vertreten und zeigt den Besucherinnen und Besuchern, welche technischen Hilfsmittel im Zivil- und Katastrophenschutz zum Einsatz kommen. So konnten Kinder das Benutzen von Werkzeugen spielerisch erlernen und der richtige Umgang mit Seilen und Knoten wurde vermittelt. Thomas Schmid, der Beauftragte für die Öffentlichkeitsarbeit des THW, wirbt am Informationsstand auch für mehr Sichtbarkeit der Arbeit des Technischen Hilfswerks, die oft eher im Hintergrund abläuft - zum Beispiel bei größeren Unfällen auf Autobahnen. Aber auch bei Naturkatastrophen wie 2021 im Ahrtal ist das THW im Dauereinsatz.
Die Ehrenamtler der Malteser zeigen bei ihrem Stand, wie Erste Hilfe bei Notfällen funktioniert. Dabei konnten Erwachsene ihre Kenntnisse über die Reanimation auffrischen und auch Kindern wurde Wissenswertes mit dem Blaulicht-Quizz vermittelt, zum Beispiel was eine stabile Seitenlage ist.
Soziale Gemeinschaft steht bei den "Blaulichtern" im Fokus
Eins verbindet die Ehrenamtler von Rotem Kreuz, Wasserwacht, THW und den anderen Organisationen: Neben der wichtigen Arbeit stehe die soziale Gemeinschaft im Vordergrund, die durch die Vereinsstrukturen geschaffen ist und der sich jeder und jede anschließen kann. So werben sie alle um potenzielle Nachfolger, denn die Hilfsorganisationen leben von ihrem Nachwuchs.
Bei Holger Broy von der Friedberger Feuerwehr durften Mädchen und Buben in ein großes Feuerwehrauto steigen - ein echter Höhepunkt für viele Kinder, wie man aus den staunenden Blicken ablesen konnte. Leider konnte aus Platzgründen kein Löschen eines Brandes gezeigt werden, dafür war aber eine Flugdrohne im Einsatz. An einem Glücksrad von der Feuerwehrerlebniswelt Augsburg konnten Freikarten gewonnen werden und Fragen zum Brandschutz wurden erörtert, wie der Feuerwehrmann Luis Nuscheler erklärte.
Inklusionsbeirat wirbt um mehr Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung
Am Stand des Inklusionsbeirats der Stadt Friedberg wird über die Inklusionsarbeit informiert, wie die Stadträtin Marion Brülls erklärt. Sie schätze sehr die Möglichkeiten wie am Marktsonntag, um Bürgerinnen und Bürgern die immer noch großen Hürden näherzubringen, die Menschen mit Behinderung in ihrem Alltag erleben. So konnte auch ein Rollstuhl selber ausprobiert werden, wovor die Menschen nach wie vor Scheu haben. Auf einer Tafel konnten Betroffene auch ihre Wünsche anbringen. Einer davon: Barrierefreie öffentliche Verkehrsmittel und Haltestellen. Auf einer kleinen Bühne trat Gesangskünstler "Dr. Wahnsinn" mit Gebärdenübersetzerin auf. Seine Rap-Songs handeln von Erfahrungen als Mensch mit Behinderung und gleichzeitig wirbt er für mehr Respekt.
Friedberger Ludwigstraße ist beim Marktsonntag gut gefüllt
Neben den Aktionen am Marienplatz strömten auch zahlreiche Gäste durch die Ludwigstraße, um sich etwa mit Köstlichkeiten aus nah und fern einzudecken oder den zahlreichen geöffneten Geschäften einen Besuch abzustatten. Das gute Wetter lockte besonders viele Menschen nach Friedberg, so wie Jannes Schmid aus Augsburg: "Ich finde die Marktsonntage in Friedberg immer toll und heute besonders, da auch den Kindern ein abwechslungsreiches Programm geboten wird."