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Friedberg: Gegen Fake-News: Digitalminister Mehring besucht Friedberg

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Gegen Fake-News: Digitalminister Mehring besucht Friedberg

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    Digitalminister Fabian Mehring (zweiter v. l.) diskutiert mit Bürgermeister Roland Eichmann (links), Landtagsabgeordneter Marina Jakob (Mitte) und Referenten des Vereins "Deutschland sicher im Netz" über manipulierte Facebook-Posts.
    Digitalminister Fabian Mehring (zweiter v. l.) diskutiert mit Bürgermeister Roland Eichmann (links), Landtagsabgeordneter Marina Jakob (Mitte) und Referenten des Vereins "Deutschland sicher im Netz" über manipulierte Facebook-Posts. Foto: Anna Faber

    Verwirrung, Manipulation, Propaganda - gezielte Desinformation im Netz ist ein zunehmendes Problem. Dagegen möchte Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler) vor allem in Hinblick auf die Europawahl im Juni vorgehen. Gemeinsam mit den Vereinen „Deutschland sicher im Netz“ und "Digital vereint" besuchte er am Montagnachmittag Friedberg am Parkplatz vom Edeka-Wollny. Auch Bürgermeister Roland Eichmann diskutierte mit. Ziel der Aktion ist, Bürgerinnen und Bürger für die Gefahren und Hintergründe von Desinformation zu sensibilisieren.

    Bei 6 Grad und leichtem Wind auf einem Parkplatz Passantinnen und Passanten im Feierabend ansprechen: leicht hatte es sich Staatsminister Mehring bei seinem Besuch in Friedberg nicht gemacht. Gemeinsam mit den Referenten der Vereine diskutierte er mit Friedbergerinnen und Friedbergern über Fake-News und Manipulation. Damit hat Mehring eine Bürger-Aufklärungsaktion gestartet, die nach Friedberg noch an mehreren Orten Bayerns durchgeführt wird. Dafür hat sich der Digitalminister mit Innenminister Joachim Herrmann zusammengetan. Die Aktion soll auf die Gefahren und Hintergründe von Desinformation aufmerksam machen und erklären, wie Menschen Fakten von Falschmeldungen unterscheiden können.

    Staatsminister Mehring will gegen Desinformation im Internet vorgehen

    "Im Digitalen werden Aussagen weniger hinterfragt, auch wenn man die Quelle nicht kennt", erklärt Mehring. Nutzerinnen und Nutzer von Facebook, WhatsApp und Co sollten mehr darauf achten, was sie mit Freunden und in Gruppen teilen. Zusätzlich sei es gerade an Schulen wichtig, das Digitalthema zu entdämonisieren und sich aktiver damit zu befassen. Es sei höchste Zeit, dass Schülerinnen und Schüler lernen, mit Fake-News umzugehen und eine Medienkompetenz erfahren. Aber eben auch der Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern sei wichtig, weshalb sich der Parkplatz beim Wollny-Edeka zur Feierabendzeit angeboten habe.

    Sven Kindervater, Referent der Initiative Deutschland sicher im Netz, ging mit seinem Tablet gezielt auf Passanten zu und konfrontierte sie mit dem Thema Desinformation im Internet. "Die Menschen haben grundsätzlich schon Interesse an dem Thema. Gleichzeitig gehen die meisten davon aus, dass sie dagegen immun sind", berichtet Kindervater. Deshalb sei es auch im Hinblick auf die Europawahl nochmal wichtig, die Menschen dafür zu sensibilisieren. Gerade dann würden verschiedene Kräfte, vor allem rechtsextreme Parteien, aber auch russische Akteure, den digitalen Raum für sich beanspruchen wollen. "Denen geht es in erster Linie um Verunsicherung in der Bevölkerung und die Glaubwürdigkeit von Politik und Medien infrage zustellen", erklärt der Referent.

    Aktion in Friedberg ist Teil einer Kampagne von Mehring und Herrmann

    Die gezielten Falschinformationen seien eine Gefahr für die Demokratie. Aber dahinter stecken laut Kindervater nicht nur politische Motive, auch private Akteure profitierten wirtschaftlich von Gerüchten und Falschdarstellungen. Die Aufklärungsaktion ist der erste Schritt der "Bayern-Allianz", einer Kampagne von Digitalminister Mehring und Innenminister Herrmann. Ein Ziel sei, mithilfe von internationalen Tech-Unternehmen Desinformationen zu kennzeichnen und gleichzeitig offizielle Nachrichtenquellen hervorzuheben. Zudem soll die Bevölkerung sensibilisiert werden, zum Beispiel durch Aufklärungsaktionen wie in Friedberg, Informationsangebote an Schulen oder Projekte mit Senioren. Schließlich soll eine Allianz mit etablierten Medienpartnern Teil der Kampagne sein, um das Bewusstsein der Bevölkerung bei den Themen Seriosität von Quellen, Qualität von Informationen und Gütekriterien von Journalismus zu stärken.

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