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Friedberg: Friedberger Stadtrat genehmigt höhere Kita-Gebühren

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Friedberger Stadtrat genehmigt höhere Kita-Gebühren

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    Die Kinderbetreuung in Friedberg wird teurer – allerdings nicht überall gleich. Das sorgte im Stadtrat für Kritik.
    Die Kinderbetreuung in Friedberg wird teurer – allerdings nicht überall gleich. Das sorgte im Stadtrat für Kritik. Foto: Alexander Kaya

    Ende Juni gingen rund 50 Friedbergerinnen und Friedberger auf die Straße, um gegen die geplanten Erhöhungen der Kindergartengebühren zu protestieren. Vergeblich, denn jetzt genehmigte der Stadtrat rückwirkend zum 1. September die Zuschläge bei den Elternbeiträgen, die teilweise über 70 Prozent betragen. Allerdings müssen die Träger Anträge auf höhere Sätze künftig bis Ende März bei der Stadt einreichen. 

    Seit 2021 gilt bei der Kinderbetreuung in Friedberg die Regel, dass einer Beitragserhöhung automatisch zugestimmt wird, wenn die tariflichen Lohnsteigerungen die Inflationsrate übersteigt. Laut Statistischem Bundesamt betrug die Inflation im Juni dieses Jahres 6,4 Prozent, die linearen Gehaltserhöhungen lagen zwischen acht und 16 Prozent. Weil die gewünschte Erhöhung der Elternbeiträge deutlich darüber liegt, musste sie vom Stadtrat genehmigt werden. 

    Das kostet die Kinderbetreuung in Friedberg

    Dies betrifft den Kinderheimverein, bei dem das Plus je nach Form und Dauer der Betreuung zwischen 17 und 53 Prozent liegt, das Kinderhaus Heilige Familie in Ottmaring (7 bis 23 Prozent), die Elterninitiative Villa Kunterbunt (19 bis 72 Prozent), die Eltern-Kind-Initiative Schatzkiste Stätzling (null bis 30 Prozent), den Waldkindergarten (25 bis 35 Prozent), den Kindergarten St. Georg in

    Andere Einrichtungen wie die Kindergärten St. Johannes in Paar und St. Hedwig in Bachern kommen dagegen mit Zuschlägen zwischen sechs und zehn Prozent zurecht. In Rinnenthal, Derching, Wulfertshausen und beim Kindergarten Der Gute Hirte bleibt es sogar bei den bisherigen Sätzen.

    Kritik an mangelnder Transparenz der Kindergartengebühren

    Die Kosten zwischen den verschiedenen Kitas klaffen damit weit auseinander. Müssen Eltern in der Krippe des Kinderheimvereins für eine acht- bis neunstündige Betreuung 385 Euro bezahlen, so sind es in Derching nur 108. Ähnlich ist es im Kindergarten: Der Kinderheimverein verlangt für acht bis neun Stunden 225 Euro, der Kindergarten Wulfertshausen 95. Die Hortbetreuung für fünf bis sechs Stunden kostet beim Kinderheimverein 170 Euro, bei der AWO 101. 

    "Die Diskrepanz zwischen den einzelnen Trägern ist nicht nachvollziehbar", sagte Claudia Eser-Schuberth (Grüne). Einer der Hauptkritikpunkte der Eltern sei die mangelnde Transparenz, erinnerte sie an die Demo von Ende Juni. Man habe nie richtig Einblick erhalten, wie sich die Kostensteigerungen zusammensetzten. Die Grünen forderten nach ihren Worten bereits seit Jahren, die Betriebskosten offenzulegen.

    Was Friedberg für die Kinderbetreuung freiwillig zahlt

    Bürgermeister Roland Eichmann räumte ein, dass der seinerzeitige Beschluss zur Genehmigung der Gebührenerhöhung nicht besonders glücklich gewesen sei: "Das war nicht zu Ende gedacht." Allerdings habe er selbst schon vor 13 Jahren für seine älteste Tochter im Kindergarten in Augsburg dasselbe bezahlt, was jetzt der Kinderheimverein verlange. Friedberg habe eine äußerst komfortable Situation für die Eltern geschaffen, die hier deutlich weniger zahlen müssten als in den umliegenden Kommunen. In den letzten fünf Jahren habe die Stadt freiwillige Leistungen für die Kinderbetreuung in Höhe von 3,5 Millionen Euro erbracht. "Das entlastet die Eltern", betonte er.

    "Es ist nie richtig bei den Betroffenen angekommen, was wir geleistet haben", pflichtete Thomas Kleist (CSU) bei. Er wünsche sich zwar, dass diese Förderung nach wie vor möglich sei, doch der Haushalt sehe nicht rosig aus. Die neuen Elternbeiträge müssten genehmigt, die zukünftige Förderung aber neu aufgestellt werden.

    Stadträte wollen mehr Informationen von Kindergartenträgern

    Auch Ulrike Sasse-Feile (SPD) kündigte die Zustimmung ihrer Fraktion an. Der Stadtratsbeschluss von 2021 sei gleichzusetzen mit einer Billigung. Allerdings hätte man sich nach ihren Worten schon damals mehr Informationen gewünscht, um die Steigerungen nachvollziehen zu können. Am Ende lehnten nur die Grünen die Anträge der Kindergartenträger ab.

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