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Friedberg: Friedberger Leseherbst - Empfehlungen von Buchhändlern und Büchereien

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Friedberger Leseherbst - Empfehlungen von Buchhändlern und Büchereien

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    Ruth Limmer stellvertretend für die Stadtbücherei Friedberg und ihre Buchtipps.
    Ruth Limmer stellvertretend für die Stadtbücherei Friedberg und ihre Buchtipps. Foto: Eva Tradt

    Dicht an dicht stehen die Buchrücken in der Friedberger Stadtbücherei, alt neben neu und dünn neben dick. Bei der großen Auswahl hier, aber auch in anderen Buchläden und Bibliotheken im Wittelsbacher Land, fällt die richtige Wahl der passenden Lektüre oft schwer. Abhilfe schaffen sechs Expertinnen aus Friedberg, Aichach, Kissing, Pöttmes und Mering.

    Das empfiehlt die Bücherei Friedberg

    Die Bücherei neben der Kirche St.-Jakob in Friedberg freut sich über viele Lesestunden im Herbst und zeigt ihre Buchtipps. Der erste Titel ist „Tödlich rauscht die Brandung“ von Kate Penrose und ist der neueste von sieben Krimis, die auf den Scilly-Inseln vor Cornwall spielen. In diesem Band verschwindet ein erfahrener Kapitän und Mitglied der Rettungsgruppe der Inseln. Als Inspector Ben Kitto dessen Boot findet, steht für ihn fest, dass das Mitglied einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Wer gerne in den kälteren Monaten auch zu etwas düsterem greift, ist bei diesem Buch genau richtig.

    Die Autorin Han Kang erhielt vor Kurzem den Literatur-Nobelpreis für ihren intensiven, poetischen Schreibstil. In dem 2016 ins Deutsche übersetzten Roman „Die Vegetarierin“ beschließt die pflichtbewusste Hausfrau Yeong-Hye, sich nur noch vegetarisch zu ernähren und stemmt sich so gegen die Erwartungen ihres nahen Umfelds und auch der südkoreanischen Gesellschaft.

    Das dritte Buch stammt von Sarah Wingman, erschien im Frühling und trägt den Titel „Das Fenster zur Welt“. Eine sechzigjährige Kunsthistorikerin und ein junger britischer Soldat treffen 1944 in einem italienischen Weinkeller aufeinander und gehen so eine lebenslange Freundschaft ein. Die Szenerie wechselt von der sonnigen Toskana zum Londoner East End und lässt keine Eintönigkeit zu. „Das Fenster zur Welt“ hilft bei Heimweh und Einsamkeit.

    In Kissing hat Petra Scola diese Tipps für den Bücher-Herbst

    Petra Scola von der Bücherei Kissing empfiehlt den Polizeiroman „Kleopatras Grab“ von Constantin Schreiber. Das Buch befasst sich mit dem Mord eines Priesters in der Millionenstadt Alexandria. Eine junge Kommissarin ermittelt. Besonders spannend ist der historische Hintergrund, zudem beleuchtet er die alltägliche Misogynie, mit denen sich Frauen in der Arbeitswelt befassen müssen.

    Heike Finger von der Buchhandlung Platzbecker in Mering ist sehr überzeugt vom französischen Autor Thomas Schlesser. Dieser nimmt seine Leserinnen und Leser in seinem neu erschienenen Roman „Monas Augen – Eine Reise zu den schönsten Kunstwerken unserer Zeit“ mit nach Paris. Dort erblindet das Mädchen Mona für eine Stunde und wird deswegen an einen Kinderpsychiater verwiesen. Ihr Großvater, wenig überzeugt, nimmt sie stattdessen mit in die großen Pariser Museen, wo er ihr jede Woche ein neues Kunstwerk zeigt. Der eingängige Schreibstil sowie die besondere Beziehung zwischen Großvater und Enkelin überzeugen.

    Claudia Wagner von der Friedberger Buchhandlung Lesenswert empfiehlt: „Hotel Paraiso“. Ein leeres Hotel an der portugiesischen Küste hüten, ganz allein und im Winter? Dazu entschließt sich Frieda, als sich in ihrem Beruf als Synchronsprecherin ihre Stimme verabschiedet. Doch wirklich allein scheint sie zu sein. Die Leserinnen und Leser wandern in Gedanken mit der Protagonistin am Meer entlang, wundern sich, wer sich noch im Hotel aufhält und erleben mit, wie Frieda sich an ihre Vergangenheit erinnert. Wunderschön geschrieben erfreut dieses Buch mit seinen szenischen Beschreibungen der portugiesischen Algarve und einem Charakter, der zunehmend sympathischer wird.

    Susanne Lucas von der Stadtbücherei Aichach empfiehlt Bücher von Ben Myers und Caroline Wahl

    In der Stadtbücherei Aichach hat Leiterin Susanne Lucas direkt zwei Tipps zur Hand, um sich durch den Herbst zu lesen. „Es kommt natürlich auch darauf an, was man gerne liest“, sagt Lucas. Eine Empfehlung sei aber „Offene See“ von Benjamin Myers, „weil es eine sehr schöne Geschichte ist, die einen mitnimmt. „Offene See“ erschien 2019 und erzählt rückblickend die Geschichte eines alten Mannes, der in seinem Cottage sitzt und auf sein Leben zurückblickt. „Er kommt aus einem Bergarbeiterdorf und wollte immer schon die offene See sehen“, erklärt Lucas. So wanderte er dahin: „Und man hat das Gefühl, dass man alles riechen und miterleben kann.“

    Ein Buch, das vielleicht Jüngere anspricht, ist für Susanne Lucas „Windstärke 17“ von Caroline Wahl. Das Buch erschien erst im Mai und ist der zweite Teil von „22 Bahnen“, sagt Lucas: „Es geht um zwei Schwestern, deren Mutter alkoholkrank ist und die von zu Hause abhauen.“ Der erste Band begleitete die ältere Schwester, „Windstärke 17“ behandelt die jüngere, die auf Rügen landet und nicht weiß, wie sie ihr Leben sortieren soll. Dort lernt sie auch einen jungen Mann kennen, Lucas sagt: „Es ist eine kleine Liebesgeschichte, eingebunden die die Schwesterngeschichte.“

    In Pöttmes empfiehlt Kristina Märtl diese Bücher

    Aus der Marktbücherei Pöttmes gibt Kristina Märtl zwei Empfehlungen, nämlich „Die Unmöglichkeit des Lebens“ und „Wohnverwandschaften“. In „Die Unmöglichkeit des Lebens“ reist die pensionierte Mathematikerin Grace nach Ibiza, denn dort steht ein von einer Freundin vermachtes Häuschen. Auf der kontrastreichen Insel macht sie sich auf die Suche nach dem Grund für den rätselhaften Tod ihrer Freundin und auch nach Antworten zu ihrem Leben. Was sie herausfindet, könnte unmöglicher kaum sein. In „Die Unmöglichkeit des Lebens“ gibt der britische Autor Matt Haig traurigen Gefühlen Raum und gibt seinen Leserinnen und Lesern Stoff zum Nachdenken.

    Bereits im April erschien Isabel Bogdans „Wohnverwandschaften“, in welchem vier Menschen aus verschiedenen Gründen zusammen in einer Wohngemeinschaft leben und merken: Freunde sind manchmal die bessere Familie. Constanze, frisch getrennt, zieht in die Wohnung von Jörg, der eine große Reise plant. Ebenfalls dort wohnen Anke, eine mittelalte Schauspielerin und Murat, der sorgenfrei und in den Tag hineinleben möchte. Durch die neue Mitbewohnerin wird deren Routine aufgewirbelt. Jeder der vier Mitbewohner teilt seinen Blick auf die Dinge, was für viel Abwechslung sorgt.

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