Friedberg: Friedberger feiern Partnerschaftsjubiläum in Völs

110 Friedberger feierten 65 Jahre Partnerschaft mit der Berggemeinde Völs am Schlern in dem idyllischen Örtchen in Südtirol. „Es war einfach umwerfend“, sagt Partnerschaftspräsident Reinhard Pachner rückblickend. 

Schon bei der Ankunft der zwei Busse wartete ein Begrüßungskomitee und nahm die Freunde aus dem Wittelsbacher Land in Empfang. Zur großen Überraschung und Freude der Friedberger standen auch Bürgermeister Othmar Stampfer und der Völser Komitee-Chef Gregor Kompatscher vor dem Kulturhaus bereit, um die Gäste willkommen zu heißen.

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Seit 1959 besteht die Städtepartnerschaft zwischen Völs am Schlern und Friedberg. Damit ist sie die älteste der Stadt. Völs vergleicht die Partnerschaft mit Friedberg mit einer Ehe – man pflegt in den unterschiedlichsten Bereichen Verbindungen und unterstützt sich in guten wie in schlechten Zeiten. Eingedenk des Beginns der Partnerschaft vor 65 Jahren liegt die „goldene Hochzeit“ also schon einige Jahre zurück.

„Wie in einer guten Ehe gab es Hochzeitsgeschenke“, erzählt Pachner. Von Friedberger Seite überreichte er am Samstagnachmittag ein Relief, das die Wappen von Völs und Friedberg zeigt. „Besonders Manfred Losinger und Richard Scharold gilt hier unser Dank, denn sie haben sich um alles gekümmert“, freut sich Pachner. Außerdem befindet sich in der Mitte des Reliefs eine Uhr. 

Welche Bewandtnis das hat, erklärte Pachner: Völs und Friedberg werden durch die Uhrmacherei verbunden. Bereits 1786 kam ein Uhrmacher von Völs nach Friedberg, welches damals ein Mekka dieses Handwerks war. „Die Völser waren zu Tränen gerührt“, erzählt Pachner. Für jeden der Gäste gab es eine Tasse, auf die das Relief gedruckt war.

Großer Festabend zum Jubiläum Völs/Friedberg

Das Geschenk der Südtiroler für die Freunde aus Friedberg hatte es bereits 2019 beim 60-Jährigen gegeben. Die Völser brachten damals eine stählerne Silhouette ihres Hausbergs mit. Als aber der Gegenbesuch der Friedberger in Südtirol anstand, grätschte die Pandemie dazwischen. „Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, lacht Pachner. Und so fand der Gegenbesuch mit Geschenk halt erst jetzt statt. 

Die Friedberger staunten wieder einmal über die Gastfreundschaft. So auch während des offiziellen Teiles, der mit einem Festabend am Samstag mit 250 Gästen im Kulturhaus gefeiert wurde. Für den musikalischen Teil zeichnete sich die Stadtkapelle, verstärkt durch die Jugendkapelle, verantwortlich. „Und wenn die essen wollten, übernahmen die Völser“, berichtet Pachner. 

Nach den offiziellen Worten vom Völser Bürgermeister Othmar Stampfer, Friedbergs Bürgermeister Roland Eichmann (der mit dem Motorrad nach Völs gefahren war) und den Partnerschaftspräsidenten war man sich einig, dass die Freundschaft noch ganz lange anhalten soll. Pachner kann sich ein Leben ohne Städtepartnerschaft mit Völs gar nicht mehr vorstellen. Die abwechselnden Besuche und Freundschaften haben sich etabliert. Urkunden für 30 Jahre Partnerschaft erhielten Albert Kling, Richard Scharold und Reinhard Pachner. 

Am Sonntag wurde vor der Abfahrt ein zünftiges bayerisches Fest gefeiert. Mit Original-Frühschoppen natürlich, für den sechs Hektoliter Bier nach Südtirol gekarrt worden waren. „Leider blieb was übrig, das haben wir dann unseren Freunden dagelassen“, berichtet Pachner. Abschließend zeigte der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher bei 1000 Brezen und Weißwürsten, welche die Friedberger Frauen in weiß-blauen Schürzen verteilten, die bekannt-beliebte lockere Art der Völser Amtsträger, sodass es weniger um Offizielles, sondern mehr um Erinnerungen und nette Rückblicke auf zahllose Begegnungen ging.