Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Friedberg: Friedberg will wissen, wie den Menschen die Innenstadt gefällt

Friedberg

Friedberg will wissen, wie den Menschen die Innenstadt gefällt

    • |
    Wie kann Friedberg aufblühen? Diese Frage soll das Einzelhandelskonzept beantworten. Eines steht schon fest: Bürger wünschen sich mehr Grün in der Innenstadt.
    Wie kann Friedberg aufblühen? Diese Frage soll das Einzelhandelskonzept beantworten. Eines steht schon fest: Bürger wünschen sich mehr Grün in der Innenstadt. Foto: Ute Krogull

    Ist die Friedberger Innenstadt ein Wohlfühlort, wie ist das Angebot, was könnte besser sein? Solche Fragen stellt die Stadt Friedberg gerade in ihrer Online-Umfrage. Bis Mitte Mai können Kundinnen (auch von außerhalb der Stadt) und Händler daran teilnehmen, als Grundlage für das neue Einzelhandelskonzept.

    Bürgermeister Roland Eichmann sieht die Friedberger Innenstadt grundsätzlich gut aufgestellt, das bescheinigen ihm zufolge auch Fachleute. Der Bestand an Geschäften sei trotz der Konkurrenz in Augsburg gut, das Sortiment breit, die Stärke inhabergeführte Läden. Auch die Leerstände halten sich seiner Ansicht nach gerade in der Ludwigstraße im überschaubaren Bereich, obgleich so manche Friedbergerinnen und Friedberger das anders sehen. Wenn Räume nicht genutzt werden, liege das in der Regel nicht an mangelnder Nachfrage, sondern an den Eigentümern. Ein großes Plus sieht er im Charme der Altstadt sowie in attraktiven Veranstaltungen, als Nächstes die Fete de la Musique am 21. Juni. 

    Allerdings habe Friedberg wegen der Nähe zu Augsburg keinen so großen Einzugsbereich wie vergleichbare Städte. Und in den Seitenstraßen der Ludwigstraße werde es für den Handel schwierig; auch wie die neu gestaltete Bahnhofstraße sich entwickelt, bleibe abzuwarten. 

    Die Stadt versuche die Aufenthaltsqualität weiterzuentwickeln, etwa mit der Sperrung der östlichen Marienplatz-Zufahrt mit Sitzmöbeln und Pflanzen in den warmen Monaten. Doch auf die Frage, mit welchen flankierenden Maßnahmen die Stadt weitermachen soll und wie der Handel sich aufstellen könnte, soll nun das Einzelhandelskonzept Antworten liefern. 

    Letztes Einzelhandelskonzept in Friedberg ist von 2009

    Das letzte Einzelhandelskonzept datiert auf das Jahr 2009. Es floss unter anderem in die Beurteilung und Sortimentsbeschränkung des Fachmarktzentrums bei Segmüller zum Schutz des Innenstadthandels ein, so der Bürgermeister. Auch für die städtischen Finanzen spielt ein solches Konzept eine Rolle: Es ist Voraussetzung für Zuschüsse aus der Städtebauförderung. 

    Das Gutachten erstellt das Beratungsunternehmen GMA, welches bundesweit für Kommunen und Unternehmen tätig ist. Momentan werden Daten erhoben, sowohl online über die städtische Website als auch bei einer Straßenbefragung. Kunden und Händlerinnen können Stärken und Schwächen bewerten. Beim Handel werden unter anderem auch Sortiment, Ladengrößen sowie eine Prognose der Entwicklung abgefragt. Auf einer Online-Pinnwand kann man Themen einbringen und kommentieren. Fehlende Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, der Wunsch nach mehr (konsumfreien) Orten zum Verweilen, mehr Grün und mehr (Außen-)Gastronomie, namentlich am Marienplatz, sind dort Themen. Auch der Durchgangsverkehr wird kritisch gesehen. 

    Die Citymanagerin Bianca Roß hat gekündigt.
    Die Citymanagerin Bianca Roß hat gekündigt. Foto: Bianca Roß

    Die GMA bereitet die Ergebnisse auf und erstellt eine Analyse. Daraus sollen dann Ziele formuliert werden, und zwar unter Beteiligung aller Gruppen von Stadtverwaltung und Bürgerschaft, Handel und Gastronomie. Welche Ziele das sein könnten, dazu äußert Eichmann sich noch nicht konkret. Begleitet wird das Einzelhandelskonzept von einem Lenkungskreis. Ergebnisse sollen in der ersten Jahreshälfte 2024 vorliegen. 

    Die Unterstützung des Handels ist eine der Kernaufgaben des Citymanagements. Doch Citymanagerin Bianca Roß hat soeben die Stadtverwaltung verlassen; sie wechselte laut Eichmann in die Presseabteilung des Landesamtes für Umwelt in Augsburg. Innerhalb der Stadtverwaltung wird das Konzept daher nun organisatorisch von der Tourismusabteilung betreut, inhaltlich von Nils vom Wege vom Baureferat, der Projektleiter Altstadtsanierung ist

    Wird das Citymanagement in Friedberg gestrichen?

    Ob die Stadt einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Roß sucht, soll laut Eichmann im Stadtrat diskutiert werden. "Wir werden beraten, wie der Versuch eines Citymanagements der Stadt parallel zum Aktiv-Ring funktioniert hat." Wirtschaftsförderung, das stellt der Bürgermeister schon einmal klar, sei keine kommunale Pflichtaufgabe. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden