Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Friedberg: Friedberg: Studenten schaffen mit App Ordnung im Museumsdepot

Friedberg

Friedberg: Studenten schaffen mit App Ordnung im Museumsdepot

    • |
    Mithilfe der App „Fundus“ lässt sich schnell jedes Stück der städtischen Sammlung schnell im Museumsdepot finden. Informatikstudent David Kaipf, Jörg Adam und Alice Arnold-Becker stellten sie vor.
    Mithilfe der App „Fundus“ lässt sich schnell jedes Stück der städtischen Sammlung schnell im Museumsdepot finden. Informatikstudent David Kaipf, Jörg Adam und Alice Arnold-Becker stellten sie vor. Foto: Thomas Goßner

    An die 30.000 Objekte umfasst die Sammlung an Kunst- und Kulturgegenständen, die im Depot des städtischen Museums in Friedberg eingelagert sind. Wie kann man da den Überblick behalten und das gesuchte Stück auf die Schnelle finden? Bei dieser Aufgabe wurden Museumsleiterin Alice Arnold-Becker und ihr Mitarbeiter Jörg Adam jetzt von Studierenden der Hochschule Augsburg unterstützt.

    Das mit finanzieller und organisatorischer Hilfe der Landesstelle für nichtstaatliche Museen eingerichtete Depot ist auch fünf Jahre nach der Einweihung noch ein Vorzeigeobjekt. Immer wieder kommen Gruppen zu dem Bau an der Paul-Lenz-Straße im Businesspark am See, um sich über Architektur, Technik und Funktionsweise zu informieren.

    Die Zeit der Landesausstellung wird dazu genützt, Kisten auszupacken und die Inhalte zu inventarisieren.
    Die Zeit der Landesausstellung wird dazu genützt, Kisten auszupacken und die Inhalte zu inventarisieren. Foto: Andreas Schmidt (Archiv)

    Während der Sanierung des Schlosses ist es Arnold-Becker und ihren Mitarbeitern immerhin gelungen, die unzähligen, zuvor bei Federal Mogul eingelagerten Posten auszupacken, zu ordnen und zu inventarisieren. Nach wie vor gab es aber bislang kein Standortverzeichnis, das ein schnelles Auffinden der Gegenstände im Depot ermöglicht. „Das kostet zu viel Zeit“, erläutert die Museumsleiterin.

    So kam der Kontakt zur Hochschule Augsburg zustande

    In dieser Situation kam ihr der persönliche Kontakt zwischen Jörg Adam und Prof. Dr. Alexandra Teynor von der Fakultät für Informatik an der Hochschule Augsburg zugute. Die Wissenschaftlerin sucht regelmäßig für ihre Studenten im sechsten Semester komplexe Aufgabenstellungen mit Praxisbezug, die in einer größeren Gruppe gelöst werden können.

    Wo hängt im  Depot der Stadt Friedberg welches Bild? Die neue App hilft beim Auffinden.
    Wo hängt im Depot der Stadt Friedberg welches Bild? Die neue App hilft beim Auffinden. Foto: Andreas Schmidt (Archiv)

    Eine solche bot sich mit der App „Fundus“, die die Studenten in den vergangenen Monaten entwickelt haben – unter erschwerten Bedingungen, wie ihre Informatikprofessorin Teynor berichtet. Denn wegen der Corona-Beschränkungen gab es zunächst keinen persönlichen Kontakt. Alles musste in Videokonferenzen besprochen und organisiert werden. Selbst das Depot blieb den Studenten anfangs verschlossen.

    Für Museumsleiterin Arnold-Becker – nach eigenen Worten mit zwei linken Händen im Umgang mit Computern gesegnet – grenzt es so an ein Wunder, was die jungen Leute auf die Beine gestellt haben. Toska Kelmedi und David Kaipf präsentierten im Depot, was sie gemeinsam mit ihren Kommilitonen Rike Brandt, Kathleen Iserhierhien, Patrick Linner, Konstantin Kraska und Dominik Braun entwickelt haben.

    Wie die neue App für das Friedberger Museumsdepot funktioniert

    Jeder Platz in den fast 250 verschiedenen Lagereinheiten des Depots wird mit einem QR-Code ausgeschildert. Scannt man ihn mit dem Handy oder dem Tablet, kann ihm das entsprechende Stück der Sammlung samt umfassender Beschreibung und Foto zugewiesen werden. Gleichzeitig wird der Datensatz in allen Verzeichnissen gespeichert.

    Museumsleiterin Alice-Arnold Becker freut sich über  die Zusammenarbeit mit den Studenten.
    Museumsleiterin Alice-Arnold Becker freut sich über die Zusammenarbeit mit den Studenten. Foto: Andreas Schmidt (Archiv)

    So wird es wiederum möglich, entweder mit der Inventarnummer oder einem Schlagwort den gesuchten Gegenstand schnell zu lokalisieren. Hinterlegt sind auch Informationen, wenn ein Stück ausgeliehen oder beim Restaurator ist.

    Ähnliche Software gebe es zwar schon, berichtete Sybille Greisinger von der Landesstelle für nichtstaatliche Museen, die gleich einen Praxistest im Depot vornahm. „Fundus“ findet sie aber besonders gut designt und benutzerfreundlich. Wie geht es nun weiter? „Es wäre schade, wenn das nicht verwendet würde“, findet Informatikprofessorin Teynor.

    Museumsleiterin Arnold-Becker lobt die gute Zusammenarbeit

    Bei Alice Arnold-Becker rannte sie damit offene Türen ein. „Es hat Spaß gemacht mit so netten jungen Leuten“, lobte sie. „Wir würden gerne weiter damit arbeiten.“ Schließlich soll das Vorzeigedepot des Friedberger Museums irgendwann unabhängig von den Personen funktionieren, die es aufgebaut und eingerichtet haben.

    Lesen Sie dazu auch:

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden