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Friedberg: Friedberg: So läuft die Vergabe der neuen Sozialwohnungen

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Friedberg: So läuft die Vergabe der neuen Sozialwohnungen

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    In der Afra- und der Georg-Fendt-Straße entstehen nach zahlreichen Diskussionen im Stadtrat 67 Sozialwohnungen. Nun beriet das Gremium, nach welchen Kriterien die Bewerber für die Wohnungen ausgesucht werden.
    In der Afra- und der Georg-Fendt-Straße entstehen nach zahlreichen Diskussionen im Stadtrat 67 Sozialwohnungen. Nun beriet das Gremium, nach welchen Kriterien die Bewerber für die Wohnungen ausgesucht werden. Foto: Michael Postl

    Für kontroverse Diskussionen im Friedberger Stadtrat sorgte der soziale Wohnungsbau. 67 Wohneinheiten entstehen derzeit unterm Berg. 39 in der Afrastraße 40, 28 in der Georg-Fendt-Straße 1. In der Afrastraße gibt es Wohnungen mit einem bis fünf Zimmern, in der Georg-Fendt-Straße Zwei-, Drei-, und Vier-Zimmer-Wohnungen.

    Drei sind für Rollstuhlfahrer geeignet. Die Kosten für das Bauprojekt betragen etwa 20,5 Millionen Euro. Knappe 90 Prozent übernimmt dabei das Kommunale Wohnbauförderprogramm. Die Stadt trägt den Rest.

    Laut Bürgermeister Roland Eichmann übernehmen andere Förderprogramme kleinere Teile der Kosten, und kommen im Gegensatz zum Kommunalen Wohnbauförderprogramm zum Beispiel nicht für die Tiefgaragen auf.

    Der Haken: Es sieht keine regelmäßige Kontrolle der Einkommenssituation vor. Heißt im Klartext: Auch wenn ein Mieter im Laufe der Jahre so viel verdient, dass er keinen Anspruch mehr auf Sozialhilfe hat, kann ihm deshalb nicht gekündigt werden.

    Sozialwohnungen in Friedberg: Wer kann sich bewerben?

    Wohnungsgröße Wie groß sollen Wohnungen für alleinstehende Senioren sein? Ihnen stehen bis zu 50 Quadratmeter zu, was einigen Senioren zu viel erscheint. Deshalb können sie nun die kleinsten Wohnungen mit etwa 30 Quadratmetern bekommen, während Familien dann in die größeren ziehen können.

    Bewerber 160 bis 180 Bewerbungen für die Wohnungen liegen der Stadt derzeit vor. Die Zahl schwankt nach Angaben der Stadt von Tag zu Tag, da Bewerber, nachdem sie sich gemeldet haben, nicht mehr von sich hören lassen und wieder von der Bewerberliste gestrichen werden. Knapp die Hälfte der Interessenten ist nicht aus Friedberg. Dies soll jedoch ein Vergabekriterium für die Wohnungen sein.

    Einkommensgrenzen Mieter werden in drei Einkommensgruppen kategorisiert. In Gruppe eins finden sich Bewerber mit einem Haushaltseinkommen von jährlich unter 43 000 Euro brutto. In Gruppe zwei liegt die Obergrenze bei knapp 59 000 Euro, in Gruppe drei bei 74 000 Euro. So soll eine soziale Durchmischung in den beiden Wohnblöcken gewährleistet sein.

    Das Neubaugebiet an der Afrastraße

    Der Bebauungsplan sieht alle möglichen Wohnformen auf dem Gelände unterm Berg vor: Einfamilienhäuser ganz im Westen, Doppel- und Reihenhäuser in der Mitte und im Süden sowie Eigentumswohnungen entlang der Bahnlinie. Zur Afrastraße hin baut die Stadt zwei Blöcke mit 67 Sozialwohnungen.

    Außerdem hatte die Stadt Grundstücke zu vergeben für sechs Einfamilienhäuser, vier Doppelhaushälften und 17 Reihenhäuser.

    Entlang der Bahnlinie errichtete der Friedberger Bauträger Alois Kolper in drei Abschnitten rund 70 Eigentumswohnungen. Weitere Flächen sind in privatem Besitz. (AZ)

    Sozialwohnungen in Friedberg: Das sind die Vergabekriterien

    Vergabekriterien Diese sind die Anzahl der Kinder, der Grad einer etwaigen Behinderung, der Status (zum Beispiel arbeitssuchend oder in Rente) und der Beruf. Dabei werden soziale Berufe bevorzugt, wie der Stadtrat beschloss. Auch sei es eine Möglichkeit, Mitarbeitern der Stadt eine Wohnung zur Verfügung zu stellen und so die Attraktivität als Arbeitgeber zu betonen.

    Erfüllen mehrere mehrere Bewerber die Kriterien in gleichem Maß, können zusätzlich die Wohndauer in Friedberg und die bisherige Wartezeit als Faktoren einfließen.

    Zuschüsse In Friedberg steht Sozialhilfeempfängern eine Warmmiete von 512 Euro zu. Dies gilt für Wohnungen bis 50 Quadratmeter und einer Person. Zwei Personen erhalten Leistungen in Höhe von knapp 665 Euro bei einer Wohnungsgröße von bis zu 65 Quadratmetern.

    Mit der Personenzahl erhöht sich auch die Bezuschussung: Während drei Personen bis zu einer Wohnungsgröße von 75 Quadratmeter knapp 790 Euro bekommen, streichen Haushalte mit vier Mitgliedern fast 930 Euro ein. Dabei kann die Wohnung eine Größe von bis zu 90 Quadratmetern aufweisen. Das bedeutet eine Kaltmiete zwischen 7,50 Euro und 7,88 Euro pro Quadratmeter.

    Kritik Die Grünen im Stadtrat beantragten, die Miete pro Quadratmeter um 1,50 Euro zu senken. Dies lehnte eine Mehrheit jedoch mit dem Hinweis ab, man wolle keine doppelte Subventionierung betreiben.

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