Augustin Bernhards Augen sehen müde aus hinter der Sonnenbrille. "Ich habe kaum geschlafen", meint der 59-Jährige aus Friedberg. Es ist Sonntagnachmittag, die Sonne scheint, als wäre nichts gewesen, und Bernhard steht in seinem Vorgarten in der Afrastraße. Sorgenvoll schaut er in seinen Sickerschacht. Das Grundwasser ist dort die letzten Stunden um 1,4 Meter angestiegen. Es soll weiter steigen. "Jetzt hilft nur noch Daumendrücken", meint er. Als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Friedberg ist Bernhard seit Freitagabend unterwegs, um bei Hochwassereinsätzen zu helfen. Auch bei seiner Tochter im überfluteten Stadtteil Ottmaring hat er mit angepackt. Nun muss der Helfer selber fürchten, dass Wasser in sein Haus laufen könnte. Der steigende Grundwasserspiegel bereitet am Sonntag den Friedbergern, die unterhalb der Altstadt und in den nördlichen Stadtteilen in der Lechebene leben, große Probleme.
Friedberg