Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Friedberg: "Friedberg an einem Tisch" bringt Menschen ins Gespräch

Friedberg

"Friedberg an einem Tisch" bringt Menschen ins Gespräch

    • |
    Die beiden Kirchengemeinden St. Jakob und Der Gute Hirte hatten eingeladen und rund 160 Friedbergerinnen und Friedberger waren der Einladung gefolgt.
    Die beiden Kirchengemeinden St. Jakob und Der Gute Hirte hatten eingeladen und rund 160 Friedbergerinnen und Friedberger waren der Einladung gefolgt. Foto: Christine Hornischer

    Ein Kino für Friedberg, noch mehr Begegnungsstätten wie das Divano, mehr Mehrgenerationenhäuser, mehr gegenseitigen Respekt und Anerkennung sowohl für Seniorinnen und Senioren als auch für Jugendliche, ein Netzwerk für junge Familien, ein Bürgertheater, mehr interreligiösen Dialog und noch vieles mehr - all diese Ansinnen wurden bei der Veranstaltung "Friedberg an einem Tisch - und Du mittendrin" laut. Die beiden Kirchengemeinden St. Jakob und Der Gute Hirte hatten sich zusammengetan und Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Stadtrat, kirchliche Gruppierungen, Schulen und Jugendgruppierungen eingeladen, um miteinander ins Gespräch zu kommen und sowohl das Miteinander der Stadt als auch den Zusammenhalt der Menschen zu demonstrieren.

    Da das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, musste die mit Wasser, Brot, Öl, Salz und Äpfeln gedeckte Tafel zwischen der katholischen Kirche und dem Pfarrzentrum St. Jakob in den Innenraum des Pfarrzentrums ausweichen. Ein bunt zusammengewürfeltes Publikum hatte das Angebot angenommen und aß, feierte, kommunizierte und fühlte sich ganz einfach wohl in der Gemeinschaft der anderen. Monika Göppel, Vertrauensfrau des evangelischen Kirchenvorstands Friedberg, hatte alle Hände voll zu tun, um den rund 160 Gästen den entsprechenden Platz zuzuweisen.

    Gesprächspartner werden im Divano in Friedberg zufällig ausgelost

    Das Sitzplatzsystem war nämlich ausgeklügelt: Jeder Gast durfte am Eingang eine Farbkarte aus einem Korb ziehen und dann am entsprechenden Tisch Platz nehmen, sodass die Tische bunt gemischt waren. Was vielleicht für manchen zunächst irritierend war, hatten die Organisatoren durchaus beabsichtigt. Denn auf diesem Weg sollten die Gäste im Gespräch Anknüpfungspunkte finden. Bereits nach 20 Minuten ertönte ein Gong und die Personen wechselten an den nächsten Tisch, um wieder neu ins Gespräch zu kommen.

    Der Friedberger Bernd Bihlmayr erhoffte sich von der Veranstaltung, die unter der Überschrift "Zusammenhalt" stand, dass Friedberg "mal raus aus seiner verschlafenen Situation kommt". VdK-Kreisvorsitzende und Vorsitzende des

    Wildfremde Menschen steigen in Friedberg in lebhafte Diskussionen ein

    Wirklich verblüffend war es zu sehen, wie wildfremde Menschen, die ähnliche Interessen haben, sofort in eine hitzige Diskussion einstiegen und ihr Gegenüber wie einen guten Freund annahmen. Stadtpfarrer Steffen Brühl freute sich sehr über die großartige Resonanz an diesem Abend, an dem eifrige Gespräche entstanden, aber auch Zuflucht, Wärme und Lebensfreude zu spüren war. "Es war mir ein Anliegen, nach der langen Zeit des Lockdowns wieder miteinander ins Gespräch zu kommen", sagte er. Dem stimmte auch sein evangelischer Kollege Pfarrer Falko von Saldern zu: "Die Corona-Zeit hat gezeigt, dass wir über den Zusammenhalt in unserer Stadt miteinander ins Gespräch kommen sollten".

    Moderiert wurde der kommunikationsreiche Abend von Stephanie Waldow, Professorin an der Universität Augsburg. Die Neu-Friedbergerin leitete die Diskussion mit den Worten "Wir wollen uns gemeinsam begegnen und austauschen" ein. Womit der Ablauf des Abends hinreichend beschrieben war. Am Ende wies sie darauf hin, dass die Stichpunkte der regen Diskussionen auf die Webseiten der Gemeinden gestellt würden. Auch würden die Ergebnisse, die jede Gruppe auf ein Blatt Papier geschrieben hatte, gebunden und lägen dann als Buch im Divano aus.

    Moderiert wurde die Veranstaltung  "Friedberg an einem Tisch -  und Du mittendrin" von Stephanie Waldow, Professorin an der Universität Augsburg.
    Moderiert wurde die Veranstaltung "Friedberg an einem Tisch - und Du mittendrin" von Stephanie Waldow, Professorin an der Universität Augsburg. Foto: Christine Hornischer

    Friedbergs Dritte Bürgermeisterin Claudia Eser-Schuberth fragte nach, ob die Ergebnisse denn auch dem Stadtrat zugänglich gemacht würden, was ein lautes Klatschen nach sich zog. Brühl hoffte inständig, dass dieser Abend sich nachhaltig gestalte und versprach eine Folgeveranstaltung im nächsten Jahr. Denn der Abschluss des Abends machte Lust auf mehr: Da waren wildfremde Menschen miteinander ins Gespräch gekommen und der Tageshektik entronnen. So wurde aus allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Abends ein ungewöhnliches Geschenk für den jeweiligen Nachbarn.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden