Friedberger Bürgerinnen und Bürger rätseln gerade über weiße Fahrradsymbole auf der Bozener Straße. Dort ist die Straße die einzige Fahrmöglichkeit für Fahrradfahrer, wozu also die Markierungen?
Nun klärte Bürgermeister Roland Eichmann auf: „Radstreifen können aus sicherheitstechnischen Gründen nicht angebracht werden. Deswegen haben wir uns entschlossen, eine Empfehlung des AGFK (Arbeitsgemeinschaft der Fahrradfahrer in Bayern) umzusetzen.“ Diese Markierungen seien dafür gedacht, auf den Fahrradverkehr aufmerksam zu machen. „Es ist ein Hinweis an die Autofahrer nach dem Motto: ‚Ihr seid hier nicht allein‘“, sagt Eichmann. Rechtsverbindlich sind die Markierungen nicht. Die Stadt geht mit diesem Projekt in eine Testphase, in der Bürgerinnen und Bürger auch ermutigt werden, Rückmeldungen zu geben.
Hintergrund dieser Aktion ist ein Besuch der Jury der AGFK im vergangenen Jahr. Deren Mitglieder Martin Singer und Klaus Helgert beurteilten im Rahmen einer Exkursion durch die Stadt die Bedingungen für Fahrradfahrer. Dabei wurde die Problemstelle Bozener Straße in die Änderungsliste aufgenommen. Helgert gab den Anstoß zu Piktogrammen statt Fahrradstreifen. Bei letzteren ist laut der AGFK eine Umsetzung wegen der Längsparkplätze sowie einer unzureichenden Fahrbahnbreite nicht umsetzbar.
Der ehrenamtliche städtische Fahrradbeauftragte Reiner Teuber war von dieser Idee überzeugt. Er hatte bereits in der Vergangenheit den Wunsch geäußert, dass die Stadt Hauptrouten besser definiert und priorisiert. Für weitere bei der Befahrung als Mängel befundene Punkte wurden ebenfalls Verbesserungen beschlossen oder sind in Bearbeitung. So auch eine Markierung durch Piktogramme und Pfeile bei der Ein- und Ausfahrt des Segmüller-Geländes zur Augsburger Straße hin. Diese verbessert laut Teuber bereits erheblich die Aufmerksamkeit der abbiegenden Autofahrer auf Radlerinnen und Radler, die hier aus beiden Richtungen kommen.
Verbesserungen für Radfahrer bei Segmüller in Friedberg
Auch am Chippenham-Ring wird auf Radfahrende mehr geachtet, und zwar durch eine Beschilderung. Diese weist mit der Aufschrift „Achtung Fahrradfahrer kreuzen“ auf den Radverkehr vom bzw. zum Park-and-Ride-Platz hin. „In Derching war und ist der Radweg teilweise nur unzureichend gekennzeichnet, wodurch ein hohes Risiko an der Querstraße und der Tankstellenausfahrt besteht“, sagt Teubert. Ein erster Teil der Fahrradmarkierungen an der Querstraße sei im Juli durchgeführt worden. Der zweite wichtige Teil kann aufgrund von Bauarbeiten im Bereich der Tankstellenausfahrt erst nächstes Jahr ausgeführt werden.
Eine Aktion seitens der Stadt ist eine Plakatierung zum Thema Rücksichtnahme. Zu sehen sein wird der Schriftzug „Miteinander-Weg“ und der Appell „Bitte nehmen Sie Rücksicht!“. Teuber hält diese vor allem in der Ludwigsstraße für sinnvoll: „Dort kommt es laufend zu Problemen zwischen allen Verkehrsteilnehmern, die mit gegenseitiger Rücksichtnahme und Beachtung der Verkehrsregeln vermieden werden könnten.“
Friedberg: Hier können Radler Probleme melden
Das neue Radverkehrskonzept wird laut Teuber vermutlich Ende Februar im Stadtrat vorgestellt. Rückmeldung zu den Symbolen in der Bozener Straße sowie anderen Radl-Themen können Bürger unter der neu angelegten E-Mail-Adresse radverkehr@friedberg.de geben.
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